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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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an Croy. »Hast du ihr Gesicht gesehen, als wir vorbeigingen?« Er hatte bewusst an ihr vorbeigeblickt, aber er wusste, dass Croy der Versuchung nicht hatte widerstehen können.
    »Sie hat mich erkannt«, erwiderte Croy, klang aber zutiefst niedergeschlagen. »Ihre Augen … darin lag ein eiskalter Ausdruck, und dann schaute sie zur Seite. Malden, sie hatte nicht einmal ein Lächeln für mich übrig.«
    Für mich auch nicht, dachte Malden, und rief sich dann zur Ordnung. Jede Hoffnung, die er gehabt hatte, Cyheras Gunst zu erringen – was bestenfalls ohnehin eine aussichtslose Hoffnung gewesen war –, hatte sich von selbst erledigt, da Croy nun wieder im Spiel war. Er wusste, wie der Ritter über sie sprach, dass sie geschworen hatten, einander zu heiraten. Sicherlich hatte er nicht die geringste Chance, es mit einem Ritter des Reiches aufnehmen zu können. Ein Mann, dem ein verdammtes Schloss gehörte, um Sadu willen. Nein, es war besser, wenn er diese Gefühle vergaß. Sie ihren natürlichen Tod sterben ließ.
    Trotzdem tat es weh.
    Er wedelte mit der Hand herum, als wollte er miasmatische Dünste verscheuchen. »Das lag nur daran, dass sie klug genug war und sich nichts anmerken ließ. Das ist alles. Komm. Ich weiß, was wir als Nächstes tun.«

Kapitel 60
    Mit breitem Lächeln blickte der Knopfverkäufer auf, als sich Malden seinem Stand näherte. »Einen schönen Tag, Herr. Kommt, seht Euch um, hier gibt es das beste Horn – und kein Stierhorn, mein Herr. Dies wurde von der berühmten Waffe eines Einhorns abgeschabt, ein Nachweis für Gift, Herr. Ihr müsst Euch nie wieder vor schlechten Getränken oder Nahrungsmitteln fürchten.«
    Malden runzelte die Stirn und legte die Hand auf das Fass mit den Pailletten. Die Beute des Schleifenmädchens lag darunter verborgen, davon war er überzeugt. Der Knopfverkäufer starrte ihn hasserfüllt an, aber nur einen Augenblick lang. Malden trat an ein Fass voller Knöpfe. Viele davon waren beschädigt, und alle waren abgenutzt und verblichen.
    »Ich versichere Euch, das ist Ausschussware, die wollt Ihr nicht haben«, sagte der Kaufmann. »Kommt, seht Euch das hier an. Echte Perlen, aus Muscheln so groß wie Karren. Sie wachsen nur in einer abgeschiedenen Bucht im Königreich der Zwerge, und die Einfuhr kommt ganz schön teuer, aber für Euch, Herr, nun, Ihr gefallt mir und …«
    Malden holte eine Münze aus dem Geldbeutel – ein Zweipfennigstück – und zog sie durch die Knöpfe. Eine schmale Furche blieb zurück. Schnell skizzierte er die einfache Zeichnung eines Herzens mit einem Schlüssel.
    Der Knopfverkäufer verstummte sogleich. Er griff nach der Münze und nahm sie Malden ab, dabei strich er über die Knöpfe und löschte damit die Zeichnung. »Meine Zahlungen sind auf dem neuesten Stand«, verkündete er energisch. »Geh weiter, bevor uns jemand zusammen sieht.«
    »Er – du weißt, von wem ich spreche – verlangt deine Hilfe. Du wirst belohnt werden.«
    Der Verkäufer warf Croy einen misstrauischen Blick zu. Der Ritter stand ein Stück entfernt und versuchte unauffällig auszusehen. Er scheiterte kläglich.
    Malden seufzte. »Er ist ein Opfer«, sagte er und sprach damit nur eine halbe Lüge aus. »Ich treibe ein Spielchen mit ihm. Aber damit das auch gelingt, brauche ich eine Ablenkung. Hast du eine Frau vorbeikommen sehen, in einem Samtumhang, gefolgt von einem Schläger mit einem Karren?«
    Der Knopfverkäufer nickte.
    »Ich muss den Schläger loswerden. Nicht für immer, nur für ein paar Minuten. Glaubst du, du kannst mir dabei helfen?«
    »Für … ihn«, sagte der Kaufmann und meinte Cubill, »tue ich das.«
    »Danke.« Malden ging weiter und griff nach einer Rolle Damast, die aus dem nächsten Stand herausragte. Croy gesellte sich zu ihm, und Malden verfluchte den Ritter im Stillen. Hätte er ihn nicht gebraucht, um Cyheras Gunst zu erringen, hätte er sich nie mit ihm auf diese Weise in der Öffenlichkeit sehen lassen.
    »Es ist erledigt«, sagte Malden.
    »Wann? Wo findet es statt?«
    »Halt einfach die Augen offen«, riet Malden.
    Sie bewegten sich durch die Menge und zogen so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich. Malden blieb an mehreren Ständen stehen und feilschte sogar einen Moment lang mit einem Garnverkäufer, obwohl er nichts zu kaufen gedachte. Croy starrte noch immer alle an, die ihnen entgegenkamen, aber dagegen war Malden machlos. Er sorgte dafür, dass sie in Cyheras Nähe blieben, ihr aber auch nicht zu nahe kamen. Als

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