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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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muss gehen«, sagte Cyhera. »Du weißt, dass ich euch nicht helfen kann, sobald die Ereignisse in Bewegung geraten sind«, fügte sie an Malden gewandt hinzu.
    Er nickte. »Du musst so überrascht tun wie alle anderen. Aber du weißt, dass es losgeht, wenn der Oger auf eurer Schwelle steht.«
    »Ein Oger«, sagte sie. »Das hast du schon einmal erwähnt. Wo in aller Welt hast du den aufgetrieben?«
    »Eigenlich ist das Croys Verdienst«, erwiderte Malden. »Sein Beitrag zu dem Plan. Du solltest diese Kreatur in ruhigeren Zeiten sehen, Cyhera! Er hat die Stimme eines Dichters, und die Seele ist der Göttin gewidmet, aber er sieht Furcht einflößend aus – doppelt so groß wie ein Mann und mit schwarzem Fell bedeckt, uralte, bösartige Runen in das Gesicht geritzt.« Er lachte. »Er wird den Wächtern einen ordenlichen Schrecken einjagen.«
    »Ja, aber das ist auch schon alles«, murmelte sie besorgt. Sie warf Croy einen Blick zu, den er aber nicht erwiderte. »Malden, diese Runen. Erinnerst du dich, wie sie aussahen?« Sie nahm ein Stück Holzkohle und zeichnete etwas auf einen der Pläne. »Etwa so, was meinst du?«
    »Ja, genau.« Malden lächelte. »Ich bin sicher, sie besagen etwas so Bedrohliches wie Ich bin dein Tod oder Gegenübertreten auf eigene Gefahr .«
    »Nicht ganz. Dein Oger trägt einen Fluch auf dem Gesicht, aber der ist nicht für seine Feinde bestimmt. Er richtet sich gegen ihn selbst. Tatsächlich einer der einfacheren, aber sehr starken Flüche. In der Übersetzung heißt der Worlaut: Verletzt du einen, sollst du zugrunde gehen. «
    Malden riss die Augen auf. »Und was bewirkt dieser Fluch?«
    »Man wendet ihn für gewöhnlich bei begnadigten Gefangenen an oder bei Geschöpfen, die Menschen getötet haben. Sollte dein Oger ein menschliches Wesen verletzen – auch wenn es Selbstverteidigung ist –, werden die Runen immer heißer, bis sie sich schließlich in seinen Schädel hineinbrennen.« Sie wischte sich die Finger am Saum ihres Umhangs ab. »Ich kenne deinen Plan nicht. Ich will deinen Plan nicht kennen. Aber wenn du dich darauf verlässt, dass dieser Oger gegen die Wächter oder gegen Bikker kämpft, dann hast du hoffenlich einen Ersatzplan im Ärmel.«
    »Danke, Cyhera«, stieß Malden zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und versuchte, einen Aufschrei zu unterdrücken. Sie nickte, verließ die Kammer und kehrte zum Herrenhaus zurück, bevor man sie vermisste. Als sie fort war, wandte sich Malden langsam zu Croy um.
    »Das hast du natürlich gewusst«, sagte er bedächtig.
    Croy antwortete nicht sofort. Stattdessen kniete er neben dem losen Dielenbrett nieder, unter dem noch immer seine Schwerter verborgen lagen.
    Malden war schneller. Er zog die Ahle und drückte Croy die Spitze ins Kreuz, bevor der Ritter nach seinen Waffen greifen konnte.
    »Der Erfolg meines Plans beruhte auf diesem Oger«, erklärte der Dieb. »Es bleibt keine Zeit mehr, einen Ersatz zu finden. Hast du mich verraten, Croy?«
    »Bezeichnest du mich als treulos?«
    Um ein Haar hätte Malden zugestimmt. Dann fiel ihm ein, dass Croy Bikker mit demselben Wort bedacht hatte – dem Wort, das die Blutfehde zwischen den beiden Männern verursacht hatte. »Ich stelle eine Frage. Hast du mit Hazoh einen Handel abgeschlossen, um meine Pläne zu vereiteln? Vielleicht arbeitest du auch für denselben Herrn wie Bikker.«
    »Niemals«, entgegnete Croy.
    »Und warum genau hast du mir verschwiegen, dass dein Oger an der Kette hängt?«
    Die Muskeln in Croys Nacken spannten sich an. »Ich bin kein Lügner, weder aus Neigung noch durch Übung«, erwiderte der Ritter. »Aber mir blieb keine Wahl. Meine Rolle in deinem Plan ist bedeutungslos. Ich soll den Aufpasser spielen und nichts weiter. Wie soll ich Cyhera damit meine tiefe Ergebenheit beweisen? Ich sollte es sein, der für ihre Freiheit kämpft. Mein Arm und mein Schwert sollten es sein, die den entscheidenden Hieb führen.«
    »Du bist verwundet«, sagte Malden. Die Spitze der Ahle wich nicht den Bruchteil eines Zolls zurück. »Selbst im Vollbesitz deiner Kräfte wärst du Bikker nicht gewachsen. Er hätte dich im Palast besiegt, hätte ihn der Dämon nicht abgelenkt. Er hätte dich getötet. Kannst du es gar nicht erwarten, von seiner Hand zu sterben?«
    »Die Liebe wird mir den Arm stärken«, entgegnete Croy. »Gerechtigkeit wird mein Schild sein.«
    Malden kicherte, und die Spitze seiner Waffe bewegte sich um Haaresbreite zurück. Anscheinend reichte das.
    Croy

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