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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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konnte.
    »Dann sei schlau. Das dürfte für jemanden wie dich doch nicht so schwer sein«, sagte Elody.
    »In ihrer Nähe komme ich mir wie ein Trottel vor. Ich fühle mich, als könnte ich nie wieder schlau sein«, gestand Malden.
    »Dann muss es wahre Liebe sein«, sagte Elody, und sie lachten gemeinsam.
    Sie hielt ihn bis spät in die Nacht und bewirtete ihn mit Wein. Er erzählte ihr alles – von Cyheras verfluchter Haut und Croys Gelöbnissen und Eiden. Sie gab ihm die Ratschläge, die ihr einfielen, und schickte ihn sehr betrunken und etwas weniger furchtsam nach Hause. Er fiel mit dem Gedanken ins Bett, dass er beinahe so etwas wie eine Chance hatte.
    Am Morgen belehrte ihn das frühe Licht eines Besseren. Es war der Tag vor dem Göttinnenfest. Ihm dröhnte der Schädel, und die Arbeit wartete auf ihn.
    Als Slags Teile fertig waren, eilte er sofort in Cubills Schlupfwinkel und nahm sie in Empfang. Er schnürte sie zu einem Bündel zusammen und kehrte auf kürzestem Weg in seine Behausung zurück. Als er dort ankam, war es fast schon Abend. Er eilte die Treppe hinauf und hörte Stimmen. Eigenlich konnte sich nur Kemper in seiner Kammer aufhalten, und er öffnete vorsichtig die Tür, bereit, beim ersten Anzeichen von Gefahr die Flucht zu ergreifen.
    Als er Cyhera am Tisch sitzen sah, stockte ihm der Atem. Und er ergriff tatsächlich beinahe die Flucht.
    »Kemper, geh und lös Croy auf seinem Posten ab!«, befahl Malden, nachdem er die Ausrüstung abgelegt hatte.
    »Ach, mein Junge, das ist so aufregend wie Spülwasser. Da wird schon nichts passieren, bevor wir alle in Stellung gehen.«
    »Dann sollte es ja nicht schwierig sein, dort Wache zu halten«, erwiderte Malden.
    Kemper murmelte etwas Unhörbares. »Gib mir wenigstens meine Karten zurück. Ich vermisse meine kleinen Freunde.«
    »Deine Karten.« Die steckten noch immer in Maldens Wams. »Die bekommst du, wenn wir die Krone in Sicherheit gebracht haben.« Ihre Blicke trafen sich ein letztes Mal, und Malden sah, dass Kemper bereit war. Cyhera durfte keinesfalls erfahren, warum Malden die Karten tatsächlich behalten hatte. »Ich will nicht, dass du deinen Posten verlässt, um irgendwo eine schnelle Partie zu spielen.«
    »Ich bin nicht dumm, mein Junge«, erwiderte Kemper und nickte kaum merklich. »Ich weiß, dass du mir die Haut abziehst, sollte ich so etwas tun.«
    Malden nickte und blickte seinem Gefährten hinterher, als er das Zimmer auf herkömmliche Weise verließ. Als er mit Cyhera allein war, schloss er die Fensterläden, obwohl es ein warmer Abend war.
    »Die Wächter haben sich bereits über Bikker beschwert«, erzählte sie. »Er schikaniert und bestraft sie für das kleinste Vergehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber er weiß nicht, was kommt. Hazoh auch nicht. Wie weit bist du mit deinen Vorbereitungen?«
    »Alles bereit«, sagte er. »Dank deiner Hilfe habe ich einen völlig neuen Plan. Wir fangen damit an, dass wir unseren zahmen Oger …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Erzähl mir nichts! Hazoh könnte mich befragen und zwingen, deine Geheimnisse zu verraten. Falls ich sie kenne.«
    »Sehr gut.« Malden wusste Cyheras Weisheit zu schätzen. »Dann lass mich nur Folgendes sagen: Deine Mutter könnte morgen früh frei sein.«
    In ihren Augen blitzte Hoffnung auf. Sie ging auf ihn zu, der Saum ihres Samtumhangs umspielte ihre Füße. »Malden – danke«, sagte sie. »Ich weiß, du hast deine eigenen Gründe für dieses Unternehmen. Trotzdem danke ich dir.«
    Er setzte zu einer Verbeugung an, überlegte es sich dann aber anders. Er streckte die Hand aus.
    Sie lächelte und hielt die Finger den Bruchteil eines Zolls über seiner Handfläche, ohne ihn zu berühren. Tätowierte Waldreben und Hundsrosen wanden sich um ihre Finger. »Nein, nicht!«, warnte sie, als er sich darüberbeugte, um ihren Handrücken zu küssen. »Bitte, Malden, allein um deinetwillen …«
    Seine Lippen berührten hauchzart ihre Haut. Hätte er nur auf ihre Hand geatmet, wäre die Empfindung nicht stärker gewesen.
    »Oh, was tust du da?«, fragte sie atemlos. »Mich zu küssen – Malden, ich habe erst kürzlich versucht, dich mit einem Kuss zu töten.«
    »Ich sah mich schon weniger erfreulichen Verderben ausgeliefert«, sagte er. »Lieber sterbe ich durch deine Lippen als durch Bikkers Schwert.«
    »Du sagst mir … Worte der Liebe.«
    Malden zuckte mit den Schultern. »Bist du überrascht? Cyhera, ich empfinde etwas für dich, seit wir uns das erste Mal

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