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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Verborgenen. Der Plan verließ sich viel zu sehr darauf, dass Hazoh mit sich selbst beschäftigt war und sich nicht darum kümmerte, was in seinem Haus eigenlich vor sich ging. Und zu jeder Zeit konnten die diversen Spieler – Anselm Vry, der Burggraf und sogar Cubill – sich zum Eingreifen entschließen und den Lauf der Ereignisse nach ihrem Gutdünken beeinflussen.
    Aber wenn alles glückte und er keine Fehler machte … vielleicht gelang es dann ja.
    Er ließ Hazohs Haus die ganze Zeit über entweder von Croy oder von Kemper beobachten und nach Zeichen Ausschau halten, ob sich dort möglicherweise etwas veränderte. Gelegenlich hatten sie Bemerkenswertes zu berichten. Cyhera wurde dabei beobachtet, wie sie zum Markt ging und ihre üblichen Pflichten erfüllte, was bedeutete, dass sie Malden nicht an Hazoh verraten hatte (ob nun willenlich oder nicht). Eines Nachmittags tauchte Bikker mit einem Sack über der Schulter auf und bezog in den Wächterunterkünften Quartier. Hazoh verließ das Haus nie, was bedauerlich war, aber oft sah man in der Nacht seltsame Lichter, die das Rosenfenster an der Vorderseite des Hauses erhellten. »Als würden dort gotlose Feuer lodern«, berichtete Croy. »Sie tanzen und zittern, dann werden sie gelöscht. Keiner der Wächter nimmt davon Notiz.«
    Malden wusste nicht, was er davon halten sollte. Soweit er wusste, beschwor Hazoh Dämonen, bis er damit sämliche Zimmer füllen konnte. Oder er war bloß mit irgendwelchen esoterischen Studien beschäftigt, die der Dieb nie verstehen würde. Er versuchte nicht zu sehr daran zu denken und konzentrierte sich auf jenen Teil seiner Pläne, auf den er Einfluss hatte.
    Die Ausrüstung, mit deren Herstellung er Slag beauftragt hatte, würde tatsächlich erst am Tag vor dem Göttinnenfest fertig werden. Das Unternehmen musste in jener Nacht stattfinden, und so wurde zeilich alles sehr knapp. Aber auch daran konnte er nichts ändern.
    Und so hatte er viel zu viel Zeit übrig um nachzudenken. Er verbrachte so viele Stunden wie nur möglich damit, den Plan immer wieder durchzugehen, Teile davon mit Kemper zu üben oder die Beobachtung des Herrenhauses zu übernehmen. Aber irgendwann brauchte er Ruhe, nur eine Pause, um seine Gedanken ordnen zu können. Er begab sich an einen der wenigen Orte in der Stadt, wo er sich noch immer zu Hause fühlte: der Zitronengarten oben in Königsgraben.
    Elody ließ ihn worlos ein. Vielleicht las sie an seinen Augen ab, wie sehr ihm sein Vorhaben zu schaffen machte. Sie führte ihn in ihr privates Zimmer, schenkte ihm Wein ein und stellte ihm eine Platte mit frischem Obst hin. »Ich weiß die Großzügigkeit zu schätzen, aber ich weiß auch, dass du dir das nicht leisten kannst«, sagte er, als er mit seiner Ahle einen Apfel aufspießte und ihn an den Mund führte. »Ich zahle dir das zurück, das schwöre ich.«
    »Ach, Malden, dein Besuch ist schon Bezahlung genug. Du versetzt die Mädchen in helle Aufregung, wenn du vorbeikommst. Das verschafft ihnen Frühlingsgefühle, und sie verdienen mehr, also habe ich am Ende einen höheren Gewinn.« Elody lachte. »Du kannst jede von ihnen haben, die du willst, geht aufs Haus. Du musst nur fragen.«
    Malden schüttelte den Kopf. »Die Frau, die ich will, ist nicht hier«, erwiderte er, obwohl er genau wusste, was nun folgen würde. Elody strahlte, und sie stürzte sich mit funkelnden Augen auf ihn und wollte alles über seinen neuen Schatz wissen.
    »Sie gehört nicht mir«, sagte Malden etwas düster. Der Besuch hatte ihn eigenlich aufmuntern sollen, aber plötzlich war er schlechter Stimmung. »Vermulich wird sie das nie. Schließlich war sie einem Ritter versprochen.«
    »Was? Aber das ist sie nicht mehr?«
    »Ich glaube nicht – das ist alles so verwirrend. Ich glaube, sie könnte versucht haben, mir etwas zu sagen, als wir uns das letzte Mal sahen, aber … ich weiß es einfach nicht. Wie kann ich mit so einem Mann mihalten? Er besitzt ein Schloss , Elody. Ein Schloss.«
    »Nicht jede Frau geht so berechnend mit ihrer Gunst um wie die Damen, die dich großgezogen haben«, erwiderte Elody. »Einige würden sogar Liebe Geld vorziehen, habe ich gehört.« Sie sah beinahe wehmütig aus, als sie das sagte. »Du musst ihr das geben, das er ihr nicht geben kann. Sieht er gut aus? Hat er starke Arme und blondes Haar und eine edle Haltung?«
    »Ja, das alles«, meinte Malden. »Er ist ein bisschen schwer von Begriff«, fügte er hinzu, weil er es sich nicht verkneifen

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