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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Name ein, der als Rätsels Lösung infrage käme.«
    Er nickte. »Und ich weiß genau, dass Ommen Tarness keine andere Krone etwas nutzt. Bikker meinte ursprünglich, dass der Burggraf einfach eine Kopie anfertigen und nicht einmal nach dem Original suchen würde, aus Angst vor dem öffenlichen Spott, sollte man den Diebstahl entdecken. Seitdem haben mir allerdings gewisse … Leute erzählt, dass es nur diese eine Krone sein kann. Dass sie nicht so ohne Weiteres ersetzt werden kann. Aber warum nicht? Niemand hat die Krone jemals sprechen gehört, mit Ausnahme von mir und vermulich Ommen Tarness. Das Volk würde eine stumme Kopie sofort akzeptieren. Also kann es nur daran liegen, dass Ommen die Krone braucht, um als Burggraf zu funktionieren.«
    Er erwiderte Hazohs Blick. »Zieht man das alles in Betracht, glaube ich, dass ich die Lösung kenne. Sagt Ihr, dass Juring Tarness achhundert Jahre nach seinem angeblichen Tod weiterlebt, gefangen in seiner eigenen Krone?«
    Hazohs Augen funkelten erregt. »Wunderbar! Du hast es genau erfasst. Juring Tarness, der erste Burggraf, der die Freie Stadt Ness gründete. Der General, der seinem König ein Land gab und als Belohnung eine Jauchegrube erbat. Ja! Aber eine kleine Einzelheit hast du falsch verstanden. Nicht Juring ist der Gefangene der Krone – es ist Ommen.«
    Malden glaubte den Unterschied zu verstehen, aber er enhielt sich jedes ungefragten Kommentars, um nicht Hazohs Unmut zu riskieren.
    »Er und ich waren Freunde, vor acht Jahrhunderten. Am Ende seines Lebens kam er eines Nachts zu mir und bat mich um Hilfe. Er hatte einen Sohn, einen Erben, der seinen Titel übernehmen sollte. Aber der Junge war ein Tunichtgut. Juring sorgte sich, was geschehen würde, wenn sein Sohn die Macht übernähme. Juring hatte sich ein Lehen aufgebaut und es fähig verwaltet. Vielleicht hielten ihn seine Untertanen für gerecht und weise. Vielleicht gehorchten sie ihm auch nur, weil sie genau wussten, wozu er fähig war, wenn er in Wut geriet. Sein Sohn wusste einen solchen Respekt nicht einzufordern. Was aber noch viel wichtiger war – der Junge konnte sein Geld nicht zusammenhalten. Er war ein Spieler und Trinker, und Juring wusste ganz genau, dass die Stadt unter nachlässiger Führung in einem Jahr in den Ruin getrieben würde. Der damalige König fürchtete Juring genug, um sich aus dessen Angelegenheiten herauszuhalten, aber er würde die Schwächen seines Sohns sofort erkennen. Und es würde garantiert damit enden, dass man ihm die Stadtrechte nahm und alles verloren wäre, wofür Juring so hart gekämpft hatte.«
    Hazohs Augen strahlten heller, als er sich an die seit Langem verlorene Vergangenheit erinnerte. Malden war nicht so dumm zu glauben, dass der Zauberer ausreichend abgelenkt war, um ihm Gelegenheit zur Flucht zu geben. »Als Juring zu mir kam, war er am Ende seiner Kräfte. Ihm fiel keine Lösung ein. Hätte es doch nur eine Möglichkeit gegeben, dass seine Weisheit seinen Tod überlebte! Irgendeine Mehode, mit der er seinen Sohn auch weiterhin beraten und ihm Befehle erteilen könnte, sofern dies nötig wäre … Er bat mich, ihm zu helfen. Ich betrachtete das Problem von allen Seiten und fand schließlich die Lösung.«
    Hazoh lächelte. »Jurings Körper war hinfällig, so wie jedes menschliche Fleisch. Er würde sterben und verwesen. Aber sein Verstand konnte weiterleben. Falls man ihn in ein Gefäß füllte, dem die Zeit nichts anzuhaben vermochte … etwas aus Gold, das im Gegensatz zu anderen Metallen weder rostet noch Patina ansetzt. Gold hat noch weitere Qualitäten, die es für einen solchen Zauber geeignet macht – aber du könntest nichts damit anfangen, wenn ich sie dir auflisten würde. Der fragliche Gegenstand musste außerdem so unenbehrlich sein, dass sich sein Sohn niemals davon trennen würde. Die Krone war die ideale Wahl.
    Juring wollte, dass die Krone mit seiner Stimme spricht, auch nach seinem Tod, also richtete ich das so ein. Jedes Mal, wenn sich der Sohn die Krone aufs Haupt setzte, hörte er die Stimme seines Vaters, die ihm ins Ohr flüsterte. Er konnte weder seine Zechgelage noch seine riskanten Wetten länger genießen. Wenn er sich mit Abschaum abgab oder ungerecht mit seinen Untertanen verfuhr, wurde er von schrecklichen Kopfschmerzen und dem Verlangen zur Buße gequält. Gut ging es ihm nur, wenn er die Stadt mit dem umsichtigen Pragmatismus seines Vaters regierte, also wurde er ein überaus fähiger Burggraf. Als er alt wurde,

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