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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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zurückgelassen, mit nichts außer seinen Schwertern – selbst seine Kleidung war durch die raue Behandlung ruiniert gewesen.
    »Ich bin natürlich wegen Cyhera zurückgekehrt. Sobald ich ihre Freiheit und Sicherheit garantieren kann und ein paar andere unerledigte Dinge geregelt habe, gehe ich in Frieden. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Bikker. »Ach, spar dir den schockierten Blick. Ich weiß, dass du die Wahrheit sagst. Ich weiß aber auch, dass mit den ›unerledigten Dingen‹ ich gemeint bin. Du sprichst von meinem Tod. Und da das nicht passieren wird … Aber lassen wir das. Sag mir, was du heute Abend hier zu suchen hast. Deine Anwesenheit stört meine Pläne.«
    Auf dem Hof krachte etwas mit solcher Gewalt zu Boden, dass Croys Zähne klapperten. Er wollte aufstehen und sehen, was geschehen war, aber Bikker trat wieder zu.
    Er kam zu dem Schluss, dass er am leichtesten wieder auf die Füße kam, wenn er Bikkers Frage beantwortete. »Ich habe mir meine Schwerter zurückgeholt. Der Burggraf nahm sie mir ab, als er mich zum Tod verurteilte. Du warst doch dabei, als man mich hängen wollte, oder etwa nicht?«
    »Ich musste früher gehen«, erwiderte Bikker. Er blickte an Croy vorbei zur Turmruine hinüber. »Wie ich hörte, nahm es ein schlimmes Ende.«
    »Ach ja?«
    »Du bist davongekommen. Croy, bitte tu mir einen Gefallen und greif nach dem Griff von Ghostcutter. Ich bitte dich, versuch dein Schwert zu ziehen. Dann habe ich den berechtigten Vorwand, dich auf der Stelle in Stücke zu hacken. Das erspart mir später einen langweiligen, aber unvermeidlichen Kampf.«
    Croy spreizte die Finger und legte die Hände seilich auf den Boden. Er kannte Bikker schon lange. Der Mann war zweifellos in der Lage, ihn auf der Stelle zu durchbohren und ihm ohne einen Funken Ehre oder Würde das Leben zu nehmen.
    »Hazoh hat dich gewiss nicht hergeschickt, um mich zu töten«, sagte er. »Er konnte nicht ahnen, dass ich hier bin – außer er hat jede meiner Bewegungen mihilfe von Magie verfolgt.«
    Bikker schnaubte verächlich. »Der Zauberer? Ich bezweifle, dass er sich überhaupt an deinen Namen erinnert. Du bist ihm völlig gleichgültig. Allerdings hat er mir befohlen, mich in der Stadt unauffällig zu verhalten. Was dir das Leben rettet, zumindest heute Nacht. Was zur Hölle ist das denn für ein Ding?«
    Croy hatte beinahe seine ursprüngliche Absicht vergessen, den Zusammenbruch des Turms zu untersuchen. Er wandte den Kopf, betrachtete das Trümmerfeld und keuchte auf. Es war, als hätte man ein Nest mit blinden Riesennattern oder gigantischen Würmern in einen Raum des Turms gestopft, die nun wild in der Luft herumpeitschten. Einige der zahllosen Tentakel ergriffen Trümmerteile und schleuderten sie den Wächtern entgegen, die näher zu kommen versuchten. Andere stemmten sich gegen die Reste des Turms und wollten das Ungeheuer in die Nacht hinausbefördern. Außer einem feuchten Gleiten gab es kein Geräusch von sich.
    »Eine Kreatur aus dem Höllenpfuhl?«, fragte sich Bikker nachdenklich.
    »Oder ein zauberisches Monstrum«, bestätigte Croy. »Mit Ghostcutter und Acidtongue könnten wir es vielleicht vernichten.«
    »Ganz wie in alten Zeiten, was?«, fragte Bikker. »Erinnerst du dich gerade daran?« Er zupfte sich am Bart, wie er es immer tat, wenn er sich zu keiner Entscheidung durchringen konnte. Auch wenn es Croy nicht gefiel, er verstand das durchaus. Die alten Zeiten waren nie älter erschienen. Dennoch hatten sie beide einst einen Eid abgelegt, einen Eid auf ihre Seelen. Solche Dinge ließen sich nur schwer ignorieren.
    »Einmal das, und wir könnten zahllose unschuldige Leben retten.«
    »Wenn schon«, sagte Bikker, aber Croy sah, dass seine Verachtung nicht richtig ernst gemeint war.
    Die Soldaten und die Männer der Wache griffen den Dämon bereits mit Pfeilen an. Die Geschosse schienen allerdings nichts auszurichten, also näherte sich eine Abteilung Soldaten mit bereitgehaltenen Hellebarden. Ein Tentakel peitschte nach vorn, als sie zu nahe kamen, und schleuderte einen bedauernswerten Mann über den halben Hof. Er landete als Haufen verbeulter Rüstungsteile und gebrochener Knochen in einer Ecke und stand nicht wieder auf.
    »Du und ich, wir haben beide gute Gründe, aus diesem Palast zu fliehen, bevor man uns erkennt«, sagte Bikker.
    »Und einen noch besseren Grund zu bleiben«, beharrte Croy. »Wann hat Acidtongue zum letzten Mal das getan, wofür es erschaffen

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