Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
sollen, Vogt. Ich habe keinen Grund, Euch anzulügen, dadurch hätte ich keinen Gewinn.«
    Erneut fuhr der Magier mit der Hand über den Stein. Eine der Öllampen erstarb und tauchte den Raum teilweise in Schatten. »Auch das entspricht der Wahrheit«, gurgelte er.
    Vry nahm dem Magier den Stein ab und starrte selbst darauf. »Da ist nichts zu sehen! Die Aussage dieses Mannes ist werlos.« Er warf dem Magier den Stein zu, der ihn auffing, als wäre er ein verletzlicher Säugling.
    »Ich sage nur, was ich sehe«, beharrte der Magier. »Nicht, was ich Eurer Meinung nach sehen sollte.«
    »Das ist nutzlos! Verschwindet! Kehrt zum Palast zurück und sagt der Burggräfin die Zukunft voraus. Das ist sowieso der einzige Grund, weshalb ich Euch noch am Leben lasse, verdammter Scharlatan.«
    Der Magier eilte ohne jeden weiteren Protest aus dem Raum. Einer der Wächter begleitete ihn als Eskorte. Sofort nach seinem Verschwinden hellte sich das Licht wieder auf, und die Luft bewegte sich wieder.
    »Da«, sagte Cubill. »Wie Ihr seht – ich bin völlig unschuldig.«

Kapitel 40
    »Ich hätte nicht übel Lust, Euch trotzdem aufzuknüpfen, allein schon aus Prinzip. Das bringt zwar vermulich die Krone nicht zurück, aber es würde die Stadt zu einem besseren Aufenhaltsort machen.«
    Der Diebesmeister seufzte und blätterte in seinem Kontobuch. »Das wäre sehr albern. Ich habe schon seit Langem eine besondere Abmachung mit …«
    »Mit dem Burggrafen. Nicht mit mir!«
    » … mit dem Burggrafen«, stimmte Cubill ihm zu. »Der mich immer als nötiges Übel betrachtete. Ich darf größtenteils ungehindert arbeiten. Dafür halte ich das Verbrechen in dieser Stadt an der Kandare. Die wohlhabenderen Bürger stehen unter meinem Schutz, und die besseren Viertel sind des Nachts sicher. Entfernt Ihr mich und meinen Einfluss, müsst Ihr Euch vor hundert fetten Kaufleuten verantworten.«
    Malden unterdrückte ein Keuchen. Allein die Vorstellung, dass der Meister des Verbrechens mit den Autoritäten im Bund stand, die er missachtete! Nicht zum ersten Mal stieg seine Bewunderung für Cubills Genialität.
    Der Gildenmeister beugte sich über sein Kontobuch. »Die schäbigsten Diebe werden ungehindert durch die Straßen streunen, und auch wenn Ihr sie bald erwischt habt, werden andere ihren Platz einnehmen. Das System hat sich bewährt. Ihr könnt es Euch nicht leisten, mich umzubringen.«
    Anselm Vry riss Cubill die Feder aus der Hand und zerbrach sie in zwei Teile. »Du wirst mir Aufmerksamkeit schenken, wenn ich mit dir rede. Ich werde den Dieb finden, der die Krone gestohlen hat. Und wenn ich ihn dann zu dir zurückverfolge, habe ich eine gute Rechtfertigung, dieses Haus dem Erdboden gleichzumachen. Auch wenn man deine Organisation vielleicht braucht, du bist zu ersetzen!«
    »Natürlich«, erwiderte Cubill. Er schloss das Kontobuch, wobei er einen Finger zwischen die Seiten klemmte, um die Stelle zu markieren. »Kein Mann ist wirklich unersetzlich. Aber es nähme Zeit in Anspruch, einen Mann mit meiner besonderen Begabung zu finden, und noch mehr Zeit, ihn an eine Stelle zu setzen, an der er wirkungsvoll arbeiten kann. Dabei benötigt Ihr im Augenblick meine Dienste. Tatsächlich wäre ohne sie alles verloren.«
    »Wieso denn das?«, wollte der Vogt wissen.
    »Ihr müsst die Krone finden. Und zwar bald. Zurzeit könnt Ihr behaupten, dass der Burggraf krank ist und sich darum nicht in der Öffenlichkeit zeigt. Aber in sieben Tagen muss er erscheinen. Dann ist das Göttinnenfest, und er hat die Prozession anzuführen. Das verlangt seine Stellung als Kirchenoberhaupt. Außerdem muss er dabei die Krone tragen.«
    »Man kann eine Kopie anfertigen. Keiner wird den Unterschied bemerken.«
    Genau, dachte Malden. Das hat schon Bikker gesagt.
    »Ohne in die Einzelheiten zu gehen, was unklug wäre, da wir nicht allein sind«, sagte der Gildenmeister mit einem Blick auf die Wächter, die sich noch im Zimmer befanden, »aber Ihr und ich wissen, dass das nicht möglich ist.«
    Vry schaute finster drein, schwieg aber.
    Malden in seinem Versteck schürzte die Lippen. Er fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Ihm erschien eine Kopie der Krone als perfekte Lösung – aber sowohl Cubill wie auch Vry waren da offensichlich anderer Meinung. Aber warum?
    »Ich bin überzeugt davon, dass Eure Wächter bereits jeden Winkel der Stadt durchsuchen. Aber ich garantiere Euch, dass sie die Krone nicht finden werden. Wer auch immer dieses Verbrechen begangen

Weitere Kostenlose Bücher