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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hat, ist offensichlich klug genug, sie gut zu verstecken.«
    »Dann werden sie eben jedes Haus durchsuchen.«
    »Ihr habt nicht einmal genügend Männer, um in dieser Zeit eine flüchtige Suche zu veranstalten. Wohingegen ich …«
    »Ja?«, verlangte Vry zu wissen.
    »Ich habe ein Netzwerk aus Zuträgern und Beobachtern, die alles sehen, was in dieser Stadt geschieht. Wenn ich meine ganze Macht einsetze, finde ich die Krone und kann sie dem Burggrafen rechtzeitig zurückgeben.«
    Der Vogt starrte Cubill mit kaum unterdrücktem Zorn an.
    Cubill öffnete das Kontobuch an der Stelle, an der er es markiert hatte.
    Dann stand er von seinem Schreibpult auf, ging ungehindert zum Schreibtisch und holte sich eine neue Schreibfeder.
    Mit einem scharfen Messer spitzte er sie an. Dann tauchte er sie in sein Tintenfass und rührte darin um.
    Er nahm wieder am Schreibpult Platz.
    Und machte Einträge.
    Anselm Vry starrte ihn noch immer an.
    Der Diebesmeister würde dieses Angebot nicht machen, wenn er nicht wüsste, wie die Antwort lautet, rief sich Malden ins Gedächtnis.
    »Nein«, sagte Vry.
    Damit hatte Malden nicht gerechnet.
    Der Gildenmeister der Diebe blieb die Antwort schuldig.
    »Nein. Du hast deine Klauen schon zu lange in die Stadt geschlagen, wie ein Falke seine Fänge in ein Kaninchen. Du besitzt die Unverschämheit, dich für unantasbar zu halten. Nun, ich werde es dir zeigen. Ich werde die Krone selbst finden, noch vor dem Göttinnenfest. Ich werde herausfinden, wer sie hat, und dann werde ich die Betreffenden so lange foltern, bis sie mir deinen Namen verraten. Und dann komme ich wieder und bereite dir und deinem Werk ein Ende. Ich werde dich ausradieren.«
    Cubill nahm eine weitere Eintragung in seinem Kontobuch vor.
    »Hast du verstanden, du überschätzter Beutelschneider?«, wollte Vry wissen. Auf seiner Stirn kam eine Ader zum Vorschein. Selbst durch das Guckloch sah Malden sie pochen.
    »Aber sicher. Es scheint, dass wir unser Geschäft beendet haben. Wenn Ihr mich entschuldigen wollt. Ich muss aufräumen, bevor das Tagesgeschäft beginnt.« Cubill beugte sich über sein Kontobuch, als wäre der Vogt bereits gegangen.
    Vry schäumte noch eine Weile, aber er bedeutete seinen Männern, den Raum zu verlassen, durch die Tür in den Gemeinschaftsraum.

Kapitel 41
    Und dann war Cubill allein. Eine Weile konzentrierte er sich auf seine Eintragungen. Schließlich seufzte er und zwickte sich in den Nasenrücken. »Malden, das Hauptproblem bei Betrugsmanövern und Listen besteht darin, dass alle daran Beteiligten in der Tat über sämliche Feinheiten Bescheid wissen müssen. Beispielsweise sollten sie wissen, wann sie wieder aus dem Versteck kommen können, ohne dass man es ihnen sagen muss. Kommst du da heraus? Ich habe dir etwas zu sagen.«
    Maldens Herz verkrampfte sich. Er öffnete die Tür und trat hinaus. Der Gildenmeister winkte ihn zu sich.
    »Ich nehme an, du hast alles gehört«, sagte er, als Malden zerknirscht und nervös vor ihm stand. »Und ich nehme an, dass du das meiste auch verstanden hast. Sicherlich ist dir klar geworden, in welch verzweifelter Situation sich unser geschätzter Vogt da befindet. Und du musst den sich daraus ergebenden Schluss gezogen haben: dass er das garantiert nicht allein ausbadet. Also begreifst du, wie viel Ärger an meine Tür geklopft hat.«
    »Ja«, bestätigte Malden.
    »Allem Anschein nach hat jemand etwas sehr Unüberlegtes getan. Jemand hat die Krone des Burggrafen aus seinem Turm gestohlen. Natürlich kann ich verstehen, dass ein Dieb daran interessiert wäre. Sie muss eines der wertvollsten Dinge in dieser Stadt sein. Und doch wurde sie noch nie zuvor gestohlen, nicht ein Mal in den achhundert Jahren ihrer Existenz. Kannst du dir den Grund dafür denken?«
    »Die … Konsequenzen, die ihr Diebstahl haben würde?«
    »Ganz genau!«, sagte Cubill. Er machte einen weiteren Eintrag in sein Buch. »Ich war der Ansicht, dass du zu der cleveren Sorte gehörst, und hier ist mein Beweis. Du verstehst mich genau. Darf ich also davon ausgehen, dass du niemals etwas so Dummes, etwas so unfassbar Idiotisches tun würdest, um meine ganze Organisation zu vernichten? Doch leider kann ich mir dessen überhaupt nicht sicher sein. Ich glaube, du hast genau das getan, Malden. Ich glaube, du hast einen sehr schlimmen Fehler gemacht.«
    »Ich glaubte …
    »Hier.« Cubill tippte auf einen Eintrag im Kontobuch. »Hier ist die Quittung für die Entrichtung deiner Schulden.

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