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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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während unserer Ehe sexuell unter Druck gesetzt?“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Jedes Mal, wenn ich dich berührte, hatte ich das Gefühl, mich wie ein Tier zu benehmen. Du lagst wie ein Eisblock unter mir und hast mein schmutziges Verlangen erduldet!“
    Nun war es an Sarah zu erröten. Sie wandte ihm den Rücken zu. „Musst du so grob sein?“
    Er stieß einen unterdrückten Fluch aus. „Du bist die einzige Frau, die mich je so genannt hat. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass ich dir einmal völlig verfallen war“, stieß er leise hervor.
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit.“ Rafaels leidenschaftliche Worte brannten wie Feuer.
    „Grob!“, wiederholte er.
    Sarah erbleichte und schämte sich ein bisschen. Sie wusste, dass sie ihn tief verletzt hatte. Nie war er grob geworden! Er war ein heißblütiger, leidenschaftlicher Mann. Doch ihr gegenüber hatte er sich tatsächlich immer außergewöhnlich sanft, geduldig und freundlich benommen – auch im Bett. Leider hatte das nicht genügt. Ihre Hemmungen hatten sich als unüberwindlich erwiesen.
    Sex. Nur eine Kleinigkeit, nichts Wichtiges. Etwas, das ich aushalten kann, wenn ich muss, wie so viele andere Frauen seit Anbeginn der Zeit, hatte sie vor ihrer Heirat in grenzenloser Naivität geglaubt. Dass sie solch heftiges Verlangen in Rafael erweckt hatte, hatte ihr zunächst geschmeichelt. Später hatte sie sich davor gefürchtet und war vor der kleinsten Berührung zurückgeschreckt.
    Mit dieser Zurückweisung hatte sie Rafael verletzt, das hatte er ihr soeben gezeigt. Aber hatte er sich je ernsthaft darüber Gedanken gemacht, wie sie sich gefühlt hatte? Mit einem leidenschaftlichen, von Natur aus höchst potenten Mann verheiratet zu sein und dabei zu wissen, dass sie im Bett eine Katastrophe war? Sie hatte gespürt, dass sie sich täglich, ja stündlich weiter von ihm entfernt hatte. Schließlich war sie so tief gesunken, dass sie angesichts ihrer eigenen Unzulänglichkeiten völlig selbstverständlich davon ausgegangen war, dass er ihr nicht treu bleiben würde. Und wie ihre Mutter, deren Mann für seine zahlreichen außerehelichen Affären bekannt war, hatte auch sie die Augen fest verschlossen und nichts sehen wollen. Sie hatte ihn halten wollen, solange es nur ging, um jeden Preis!
    Rafael goss sich einen Brandy ein und stürzte ihn in einem Zug hinunter. Sie beobachtete das Spiel der Muskeln an seinem gebräunten Hals. „Heute werde ich mich betrinken.“
    „Bist du mit dem Auto da?“, fragte Sarah, wie immer praktisch denkend, ganz automatisch.
    Ein vernichtender Blick traf sie. „Du bist immer noch so prosaisch, so vernünftig, ganz die kühle Lady. Das Haar hochgesteckt wie eine Prinzessin, die Kleidung nicht zu freizügig. Mit so etwas musste ich leben! Gönnerhaftes Lächeln, Small Talk – auch noch als unsere Ehe zerbrach. Bloß nichts anmerken lassen. Über persönliche, private Dinge spricht man nicht. Das ist nicht … nett. Ja, das Wort passt genau.“
    Sie zitterte. Was wollte er plötzlich von ihr? Er würde ihr Leben noch einmal kaputt machen! Sieh nach vorn, niemals zurück, hatte ihre Großtante Letitia einmal gesagt. Bis zu diesem Moment war ihr der Rat hervorragend erschienen.
    Nach der Entbindung hatte sie, weil sie um keinen Preis zu ihren Eltern zurückkehren wollte, eine Bleibe gesucht und Letitias Angebot sehr gern angenommen. Mit den kleinen Zwillingen zog sie in das Haus der Großtante. Sarah war sich nicht sicher, ob sie ohne deren unsentimentale Unterstützung heute da stünde, wo sie war – in keiner Hinsicht mehr der verwirrte, hoffnungslos unglückliche Teenager von damals. Um Selbstsicherheit zu erringen, hatte sie durch eine Feuertaufe gehen müssen. Dank Letitias Rückhalt quälten sie heute die emotionalen Erpressungsversuche ihrer Eltern nicht mehr. Sie hatte gelernt, sich nicht länger zu verbiegen, um anderen zu gefallen, und war immer stärker geworden. Nach dem Tod der geliebten Tante hatte sie sich dann in London ein Heim geschaffen. Doch jetzt, aus heiterem Himmel … fühlte sie sich zu ihrem Entsetzen in die Vergangenheit katapultiert.
    Sie ertrug die Stille nicht länger. „Soll ich dir ein Taxi rufen?“
    „Wenn ich zu gehen wünsche, werde ich gehen. Ich weiß, warum ich gekommen bin. Du magst mich für sentimental halten, aber diese eine Frage will ich dir stellen, auch wenn sie nicht … nett ist.“
    „Dann will ich sie lieber nicht hören.“
    Er hob eine

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