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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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schon in dieser Wanne gelegen …“
    „Rafael, ich warne dich!“
    „Wovor?“ Er warf auch die Fliege zu Boden und riss rücksichtslos die Knöpfe des weißen Seidenhemds auf. „Du könntest mich stattdessen überraschen. Ich liebe Überraschungen!“
    „Hör sofort auf, dich auszuziehen!“ Sarah gab ihre Zurückhaltung auf und schrie ihn an, als die gebräunte muskulöse Brust voll schwarzer Locken sichtbar wurde.
    „Soll ich etwa angezogen ins Wasser kommen?“
    „Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich rauswerfen!“, fauchte sie.
    Der letzte Knopf sprang auf. „Du musst mich nicht werfen, ich komme freiwillig … sogar mit Begeisterung!“ In seinem plötzlich aufleuchtenden Lächeln lag so viel Charme, aber auch rücksichtslose Entschlossenheit, wie vermutlich Hannibal bei der Überquerung der Alpen hatte aufbringen müssen.
    Seine überwältigende Anziehungskraft lenkte sie einen Moment lang ab. In diesem Augenblick wäre sie für ihn über glühende Kohlen gelaufen. Doch dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle: „Ich bin sehr wütend und verlange, dass du sofort gehst!“
    „Wohin?“ Rafael sah sich bedauernd im Bad um.
    „In dein eigenes Zimmer, wohin sonst?“ Sie nutzte ihre Chance, glitt an ihm vorbei und riss die Tür zu ihrem Zimmer auf.
    „Das ist mein Schlafzimmer! Wenn es dich beruhigt, kann ich ja mit Kreide eine Trennlinie in die Mitte des Bettes einzeichnen.“
    Sarah drehte sich mit Schwung um und wäre beinahe gestürzt. „Deines? Ich kann hier nicht bleiben!“
    „Doch. Wir schlafen nicht in separaten Räumen“, versicherte er ihr. Sie starrte ihn entsetzt an, aber er meinte es ernst. „Jahrelang waren wir getrennt, aber jetzt sind wir wieder vereint …“
    „Nein!“, unterbrach Sarah ihn aufbrausend. „Nicht nach dem, was du mir vor fünf Jahren angetan hast!“
    „Dasselbe könnte ich sagen. Aber was würde das nützen? Sex ist keine Waffe, gatita, und ich werde dir nie wieder erlauben, sie als solche einzusetzen.“
    Unter ihrem zornigen Blick kehrte er ins Bad zurück. Sarah ließ rasch das Handtuch fallen, schnappte sich ihr Nachthemd und schlüpfte hinein. Sie fühlte sich bekleidet entschieden wohler. So spät nachts kann ich nichts mehr ausrichten, überlegte sie. Doch morgen würde sie als Erstes Consuelo um einen eigenen Schlafraum bitten. Keinesfalls würde sie dieses Zimmer länger mit ihm teilen, geschweige denn das Bett. Diesen Fehler wollte sie kein zweites Mal begehen! Ihr Blick fiel auf die gut gepolsterte Couch links neben dem Fenster. Schnell holte sie Kissen und Decke aus dem Bett, trug sie hinüber, schüttelte beides auf und kuschelte sich in ihr Behelfsbett.
    Wie konnte er es wagen, ihr Avancen zu machen, nach allem, was er in London gesagt hatte? Sie war mit den Kindern nach Spanien gekommen. War das denn noch nicht genug? Nur ungern erinnerte sie sich an die ominösen Drohungen, die er in ihrem Apartment ausgestoßen hatte. Er würde sie jetzt nicht kaltblütig in sein Bett zerren, dafür würde sie Sorge tragen. Niemand wusste besser als sie, dass ihn mangelnde Leidenschaft auf Abstand halten konnte.
    Als Nächstes musste sie Regeln für ihr künftiges Zusammenleben aufstellen. Sie war nur unter Druck hierhergekommen. Aus ihrer Sicht hatte es keinen Kompromiss gegeben. Und sie hatten auch nie vereinbart, dass bei ihrer Ankunft die Ehe, die schon seit Jahren nicht mehr existierte, wiederbelebt werden sollte. Hatte er nicht eben noch von einer „langweiligen Beziehung“, gesprochen?
    Sex … sie hasste dieses Wort, hasste den Gedanken an beiläufige unverbindliche Begegnungen, den sie damit verband. Sie war jedenfalls nicht dazu bereit, und es wurde Zeit, dass er das erkannte. Auch wenn ihr Intermezzo in London auf wundersame Weise gut gegangen war, musste sie das Experiment noch lange nicht wiederholen.
    Rafael unterbrach ihre Grübeleien, als er, nur mit einem lose um die schlanken Hüften verknoteten Handtuch bekleidet, aus dem Bad zurückkam. Eine Sekunde später hatte er sie gepackt, hochgehoben und auf das Bett gelegt. Sein Handtuch flog zur Seite, und er hielt sie fest, als sie versuchte, sich wieder aufzurichten.
    „Dein Nachthemd ist einfach scheußlich. Damit könntest du neun von zehn Männern in die Flucht schlagen. Aber im Geist sehe ich dich immer noch im Badetuch vor mir stehen, und das war ziemlich klein. Also hast du bei mir kein Glück.“
    Er spielt nicht fair, ärgerte sich Sarah. Gegen seine Stärke war sie machtlos.

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