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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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fort: »Ich habe nur mit dir geschlafen, weil du es wolltest. Ich komme nur zu einer Frau, die mich will.«
    Verwirrt schüttelte Harper den Kopf. Zu der ersten Annäherung hatte sie Drake bestimmt nicht ermutigt ...
    »Ich besitze die Fähigkeit, die Form eines Säugetiers anzunehmen. Als Folge davon habe ich einen hochentwickelten Geruchssinn. Ich wußte von deinem Begehren und deiner Erregung, denn ich konnte die Flüssigkeit riechen, die ich so leidenschaftlich genieße.«
    Wieder fühlte Harper die Röte in ihr Gesicht steigen. Gedemütigt und aller Verteidigungsmöglichkeiten beraubt, sagte sie anklagend: »Wie konntest du mich nur so ausnutzen? Und all die anderen Frauen. Hast du kein Verantwortungsgefühl?«
    »Harper, hast du unsere gemeinsamen Stunden denn nicht genossen? Wie habe ich dich denn ausgenutzt?«
    »Du hast mich ausgebeutet. Hast uns alle ausgebeutet. Hast mit unseren Gefühlen gespielt. Du ...«
    »Harper.« Drake schob sich eine Strähne aus der Stirn. Dann richtete sie sich im Sessel auf und umschlang beide Knie mit den Armen. »Harper, hat es einen Moment gegeben, in dem du Liebe für mich empfunden hast?«
    Harper sah sie an, sah die sanfte Glätte ihres blassen Gesichts, die edlen, feingeschnittenen Züge, den eleganten, schlanken Körper. Wütend auf ihr innerlich aufsteigendes Begehren, stieß sie die ungeschminkte, taktlose Wahrheit hervor: »Nein.«
    Drake nickte und lächelte, als wäre Harper eine gescheite Schülerin, die die einzige logische Antwort auf eine unlogische Frage gefunden hatte. »Ich habe dir keinen Grund gegeben, mich zu lieben. Seit Jahrzehnten habe ich nichts gegeben, das man lieben könnte.«
    »Glaubst du vielleicht, daß das irgendeine Art von Edelmut beweist? Du wolltest mich, du hast jede Nacht mit mir geschlafen. Bin ich dir denn wirklich vollkommen gleichgültig?«
    Drakes Gesicht verschloß sich; sie antwortete nicht.
    Harper wurde bewußt, daß sie sich Drake gegenüber vollkommen geöffnet hatte, während Drake selbst nichts von sich preisgab. Vorsichtig sagte sie: »Hast du dich irgendeiner der weiblichen Begleiterinnen, mit denen du monatelang allein im All warst, zugetan gefühlt?«
    Drake wendete den Blick von ihr ab.
    »Bitte. Du mußt es mir sagen.«
    Mit ausdrucksloser Stimme antwortete Drake: »Du bist eine bezaubernde und großartige Gefährtin; meine körperlichen Bedürfnisse sind außerordentlich gut befriedigt worden; dies ist in jeder Beziehung meine schönste Reise. Ich habe soviel sinnliches Vergnügen bereitet, wie ich geben kann, und habe dafür das Nebenprodukt deiner Lust empfangen. Da es für uns keine Zukunft gibt, habe ich darüber hinaus nichts mehr zu sagen.« Abrupt wandte sie sich von Harper ab.
    Während sie Drakes schönes Profil betrachtete, dachte Harper über ihre Worte nach. Dann fiel ihr Blick auf den Drink, den Drake auf dem Terminal neben sich abgestellt hatte. »Erzähl mir«, sagte sie und wich von dem Thema ab, das die Luft zwischen ihnen knistern ließ, »wenn es keine Frau gibt, mit der du schlafen kannst, wo kriegst du dann das Blut her, das du brauchst?«
    Rasch wandte Drake sich wieder ihr zu. »Ich stelle es anhand eines technischen Verfahrens synthetisch her.« Sie schien erleichtert, daß Harpers Frage in eine neue Richtung ging. »Aber synthetisch hergestelltes Blut ist nicht ...« Sie suchte nach einem passenden Wort, sagte dann mit einem freundlichen Schulterzucken: »Es ist nicht vollkommen. Es ist etwa so, als wenn du von leckeren Nahrungsmitteln umgeben wärest und doch immer nur Haferschleim essen dürftest. Aber es ernährt mich auf eine Weise, die ethisch vertretbar ist.«
    Harper zeigte auf den Tomatensaft. »Ist das deine ... Nahrung?«
    »Nein.« Drake lächelte. »Ich mag den erdigen, warmen Geruch und die Farbe, die ...« Drakes Stimme verlor sich.
    »Wie oft mußt du Nahrung zu dir nehmen?«
    »Das ist unterschiedlich. Ich kann wochenlang hungern, was ich auch regelmäßig tue. Nach einer Zeit wie dieser mit dir, in der ich mich hervorragend verköstigt habe, ziehe ich es vor, längere Zeit nichts zu essen, anstatt zu meinem ... Haferschleim zurückzukehren.«
    »Zwischen zwei Frauen legst du also immer eine Diät ein.« Sie konnte sich ihr Gefühl des Verrats, der Eifersucht und des Grolls nicht erklären. »Bis dann wieder eine andere an Bord kommt.«
    Drake antwortete nicht.
    Harpers Wut richtete sich nun gegen sich selbst. Warum sollte sie auch einer Frau zusetzen, deren Moral einzig und

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