Andere tun es doch auch (German Edition)
auf und ab. Bingo! Adrian hält sofort die Klappe, legt sich auf den Bauch und verfolgt das Schauspiel. Er lächelt. Und ja, wenn man genau hinguckt, ist da wieder eine Spur Lüsternheit in seinem Lächeln. Doppelbingo! Jetzt habe ich ihn. Nicht nachlassen!
Ich atme kurz und heftig ein, so dass der Gummiball ins Rollen kommt. Danach ziehe ich meinen Bauch so ein, dass eine Kuhle entsteht, in dem ich ihn ein paar Runden herumrollen lasse. Adrian robbt heran und stupst ihn mit seiner Nase so lange herum, bis er wieder in meinem Nabel landet, wie bei einem von diesen Kügelchen-Geschicklichkeitsspielen. Fein. Nächstes Level. Ich spanne meinen Bauch so an, dass der Ball von mir herunterhopst. Währenddessen habe ich mit der linken Hand einen von Adrians neuen Sneakern unter dem Bett ertastet. Ich nehme ihn, stelle ihn ebenfalls auf meinen Bauch und lasse ihn vor Adrians Augen auf und ab sinken. Er lächelt jetzt sehr verwegen. Ich bin auf der Zielgeraden.
»Komm schon, ich weiß genau, was du jetzt gern machen willst.«
»Echt?«
»Tu es einfach.«
»Wirklich, Butzi?«
»Mach schon!«
Adrians Gesicht glüht vor Vorfreude. Ich spüre, wie er den Schuh fest mit beiden Händen ergreift.
»Und los!«
Er seufzt auf und beginnt ihn herunterzudrücken.
»Fester! Keine Hemmungen!«
»Okay … M… meinst du, das reicht so?«
»Schau einfach nach.«
»Wow! Du hast jetzt echt Tasten auf dem Bauch, Butzi.«
»Worauf wartest du? Schreib was!«
Er fängt an. Erst mit der Nase, dann mit der Zunge und am Ende mit Küssen. Na also, geht doch. Hätte nicht gedacht, dass es so harte Arbeit wird, meinen Vergiss-den-ganzen-Mist-Sex zu bekommen, aber Ende gut, alles gut.
»Sag schon, was hast du kleiner Perverser auf meinem Bauch geschrieben?«
»Pinklbräu Fete, wieso?«
K AI Kann doch wohl nicht wahr sein! Das Licht ist immer noch an, und der Kerl sitzt immer noch vor seinem Rechner. Warum macht er das? Hat er Angst vor seinem Zuhause? Pack jetzt endlich deinen Kram und verzieh dich, Jochen! Sonst komme ich wieder hoch, und es ist mir völlig wurscht, dass du dann bestimmt die ganze … HAAA ! Das … das … das … Lara! Auf der anderen Straßenseite! Gerade ist sie an meinem Büroeingang vorbeigelaufen. Das … das ist doch jetzt meine Chance! Ich spreche sie einfach an und … Mist, im Detail betrachtet ist das doch nicht so einfach. Frauen, die nachts alleine durch dunkle Straßen tapsen, soll man als Mann nicht von hinten ansprechen. Wäre ein schlechter Start, wenn ich ihr erst mal einen Höllenschreck einjage. Aber ich kann sie ja nur von hinten ansprechen, sie ist schon an mir vorbei … Halt, es gibt eine Lösung. Sie hat mich ja noch nicht gesehen. Ich muss nur schnell in der anderen Richtung um den Block herumsprinten, dann komme ich von vorne auf sie zu. Los jetzt, nicht lange überlegen! In die entgegengesetzte Richtung schleichen … Straße überqueren, um die Ecke biegen … wie der Teufel um die beiden nächsten Ecken rennen … abbremsen und gemächlich um die letzte Ecke schlendern. Da ist sie! Fein … Aber was ist denn mit ihr los? Sie geht nicht, sie stampft. Und sie atmet nicht, sie schnaubt. Und jetzt hat sie gerade gegen ein Verkehrsschild getreten. Und jetzt gegen einen Baum. Vielleicht … ist es doch besser, wenn ich den Plan aufgebe und schnell die Straßenseite wechsele? Noch bin ich weit genug weg, und sie ist so damit beschäftigt, gegen Sachen zu treten, dass sie mich noch nicht gesehen hat. Oder ignoriert sie mich einfach?
Egal. Das Kapitel Lara ist für mich sowieso beendet. Hatte ich nur kurz vergessen. Rüber über die Straße … Und ich werde ihr auf keinen Fall hinterherschauen. Dann sehe ich nur … wie sie zwischen zwei Wuttritten ihre wunderbaren Haare nach hinten wirft … so wie jetzt … und jetzt … und jetzt nochmal. Hoffentlich lässt sie sich bald einen Pony schneiden. Ich weiß nicht, wie ich es sonst aushalten soll, wenn sie mir nochmal über den Weg läuft. Ich … muss ins Büro.
D IENSTAG
L ARA Ich muss mich jetzt wirklich mal zusammenreißen. Es ist nun wieder helllichter Tag, die Straßen sind belebt, und wenn ich weiter gegen alles und jedes trete, das mir in den Weg kommt, lande ich heute noch in der Gummizelle. Und wenn ich mal versuche, das Ganze ruhig zu betrachten, hat es doch auch jede Menge Positives. Ich habe mit Adrian Schluss gemacht. Es war ein klarer Schnitt. Und ein großer erster Schritt hin zu verlockenden neuen
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