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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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schnappen«, sagte Narf-win-Getag. »Sie verstecken. Sie dann benutzen. Und wenn das nicht geht, sie töten. Möchten Sie noch einen Drink?«
    »Nein, danke«, sagte Phipps.
    »Jean?«, fragte Narf-win-Getag.
    »Für mich nicht«, sagte Schroeder. »Aber bedienen Sie sich bitte, Narf.«
    Narf-win-Getag nickte und erhob sich.
    Schroeder wandte sich wieder Phipps zu. »Jetzt verstehen Sie, Dave, warum wir nicht zulassen können, dass Sie die Frau in die Finger bekommen. Weil wir andere Pläne mit ihr verfolgen.«
    »Ganz gleich, welche Folgen diese Pläne für die Erde haben.«
    »Die Erde muss sich keine Sorgen machen«, sagte Schroeder. »Vielleicht die Regierung, aber das wäre schließlich kein großer Verlust. Ihnen sollte klar sein, dass die gegenwärtige Administration sowieso zum Untergang verdammt ist. Wenn die auf-Getags an der Macht bleiben, werden sie glauben, dass die irdische Regierung aktiv daran beteiligt war, sie vom Thron zu stürzen. Das wäre schlecht. Wahrscheinlich wäre das sogar ein Kriegsgrund. Wenn die win-Getags an die Macht kommen, werden sie sich daran erinnern, dass die irdische Regierung ihre Feinde unterstützt hat, als sie damals nach der Thronfolge strebten. Auch das wäre schlecht. Auch das könnte zum Krieg führen. Der Unterschied wäre, dass die win-Getags, wenn sie den Thron bestiegen haben, nach dem anschließenden Waffenstillstand einen Verwalter für die Erde und ihre Kolonien ernennen werden.«
    »Sie«, sagte Phipps.
    »Mich«, bestätigte Schroeder. »Und es wäre doch wirklich ein politischer Geniestreich, wenn die neue niduanische Regierung für den Posten des Verwalters der Erde jemanden auswählt, der für seine langjährige Feindseligkeit gegenüber den Nidu bekannt ist. Ich werde den Bürgern der Erde glaubhaft versichern können, dass sich die Regierung für ihre Interessen einsetzen wird. Ich werde gegenüber der GK versichern, dass die Nidu faire und gerechte Eroberer sind. Jeder wird davon profitieren.«
    »Außer dass die Erde nach der Eroberung ihren unabhängigen Status, den Anspruch auf ihre Kolonien und ihr Recht auf Vertretung in der Großen Konföderation verlieren würde«, stellte Phipps fest.
    »Details, Details«, sagte Schroeder. »Ja, die Erde würde ihren Sitz in der GK und die Verwaltung ihrer Kolonien einbüßen. Aber es wäre nur ein vorübergehender Verlust. Narf hat mir versichert, dass er kein Interesse hat, unseren Grundbesitz zu übernehmen oder uns zu sagen, was wir tun sollen. Wenn er ehrlich ist, kann er Menschen eigentlich gar nicht ausstehen.«
    »Anwesende natürlich ausgeschlossen«, bemerkte Narf-win-Getag von der Bar.
    »Also werden wir innerhalb eines Jahrzehnts unseren unabhängigen Status wiederbekommen«, sagte Schroeder. »Doch es könnte wesentlich schneller gehen, wenn ich als Verwalter auf die Unterstützung guter Leute bauen kann. Zum Beispiel Sie.«
    Phipps blinzelte. »Ist das ein Bestechungsversuch?«
    Schroeder seufzte. »Nein, Dave. Ich habe Sie die ganze Zeit bestochen. Jetzt will ich Sie kaufen. Viele der richtig guten Posten sind leider schon an meine Leute vom Amerikanischen Institut für Kolonisation vergeben. Aber ich könnte dafür sorgen, dass Sie wenigstens einen Teil des Globus abbekommen. Wie ich höre, soll Neuseeland ganz nett sein.«
    »Sie sollten sich selber reden hören«, sagte Phipps. »Sie haben Ihre Geburtsrechte gegen eine Schüssel Haferschleim eingehandelt. Sie führen eine Gruppe, die angeblich den Wohlstand der Erde und ihrer Kolonien befördern soll und nicht die Unterjochung durch eine außerirdische Spezies. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, was Ihr Vater dazu sagen würde.«
    »Erstens«, erwiderte Schroeder, »handle ich meine Geburtsrechte nicht gegen eine Schüssel Haferschleim ein, sondern gegen die Verwaltung eines gesamten verdammten Planeten. Und das klingt mir nach einem ziemlich guten Geschäft. Zweitens waren es mein Vater und der niduanische Botschafter Naj-win-Getag, die vor vierzig Jahren dieses Projekt ins Rollen brachten. Also kann ich mir sehr gut vorstellen, wie stolz er auf mich wäre.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Phipps.
    »Glauben Sie etwa, dass so etwas über Nacht passieren kann? Nun gut, der Teil mit dem Mädchen ist pure Improvisation. Aber alles andere im Zusammenhang mit der Machtübernahme der win-Getag-Sippe hat jahrzehntelange Arbeit beansprucht. Mein Vater hatte die besten Voraussetzungen, den win-Getags zu helfen. Er war schließlich der

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