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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Tasche, ließ es aufschnappen, bückte sich und griff nach Archies rechtem Bein. Dann schnitt er ihm die Achillessehne durch. Archie stieß ein klägliches Geheul aus und verlor vollständig das Bewusstsein. »Damit wäre dieses Problem gelöst. Und auf gar keinen Fall lässt du ihn in die Nähe seines Computers. Aber wenn ich’s mir genau überlege…« Dann ging Acuna auf Archies Computer zu.
    Auweia, dachte Brian, während Acuna nach dem Computer griff. Das Bild der eingebauten Kamera zeigte nur noch verwackelte Streifen und wurde dann ganz schwarz.

    Jean Schroeder hatte zu Dave Phipps gesagt, dass er einfach hereinkommen sollte, wenn er vorbeikam, was Phipps nun tat. Er trat durch die Garagentür ein und stieg die Wendeltreppe hinauf, die zu Anton Schroeders ehemaligem Arbeitszimmer führte, das nun das seines Sohnes war. Phipps, der schon oft hier gewesen war, hatte den Raum immer als unheimlich empfunden, wahrscheinlich weil Anton die Wände mit antiken niduanischen Speeren und Schwertern dekoriert hatte. Jean hatte die Sammlung übernommen und sogar erweitert. Beide Schroeders schienen großes Vergnügen daraus zu ziehen, von den Waffen ihrer Feinde umgeben zu sein.
    Phipps fand Schroeder an seinem Schreibtisch sitzend vor, die Füße hochgelegt, in einem Stapel loser Blätter lesend. Er blickte zu Phipps auf. »Sie sehen nervös aus«, stellte er fest und widmete sich wieder der Lektüre.
    »Jean, es ist vorbei«, sagte Phipps. »Ich muss wissen, wo die Frau ist. Wir müssen sie den Nidu übergeben.«
    »Warum?«, fragte Schroeder, ohne vom Papierstapel aufzublicken.
    »Was?«, sagte Phipps.
    »Warum müssen wir sie den Nidu übergeben?«, präzisierte Schroeder seine Frage. »Sie und Ihr Chef wollten ein bisschen Aufregung, um ein höheres Budget zu bekommen. Ich würde sagen, dass gerade alles wunderbar zu Ihrer Zufriedenheit läuft.«
    »Sie hören mir nicht zu«, sagte Phipps. »Es ist vorbei. Die Reaktion der Nidu auf das Verschwinden der Frau fällt viel stärker aus, als wir erwartet haben. Im Augenblick sind sechs niduanische Zerstörer im N-Raum unterwegs, und wir vermuten, dass sie zu uns wollen. Die Sache ist jetzt kein Spiel mehr, weder für uns noch für Sie, Jean.«
    »Sie erstaunen mich, Dave«, sagte Schroeder. »Das sind starke Worte für jemanden, der sich seit Amtsantritt der Webster-Regierung von mir hat bestechen lassen. Wissen Sie, wie viel Geld ich schon in Sie investiert habe?«
    »Darum geht es nicht mehr, Jean«, sagte Phipps.
    »Vierhundertachtunddreißigtausend Dollar«, sagte Schroeder laut und deutlich, um die Wirkung zu steigern. »Das reicht fast für das Strandhaus in Nag’s Head aus, auf das Sie ein Auge geworfen haben. Dabei fällt mir ein, dass ich eine neue Rate für Sie habe.«
    »Behalten Sie sie«, sagte Phipps.
    Nun blickte Schroeder doch von seiner Lektüre auf. »Behalten? Ach du meine Güte! Die Sache scheint sich wirklich dramatisch zugespitzt zu haben. Wir leben in Amerika, Dave. Amerikaner lehnen nicht einfach so Geld ab. Das ist unpatriotisch. Dafür könnten Sie deportiert werden.«
    »Jean…«, setzte Phipps an und hörte dann eine Toilettenspülung im kleinen Badezimmer neben dem Büro. »Ist noch jemand hier?«
    »Ich bin ein beliebter Mann«, sagte Schroeder. »Sie können nicht von mir erwarten, dass ich meine gesellschaftlichen Kontakte abbreche, nur weil Sie plötzlich den Drang verspüren, mich hängen zu lassen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Sie hängen lassen will.«
    »Natürlich nicht. So etwas sagt niemand. Aber wenn Sie plötzlich mein Geld ablehnen, nachdem Sie schon fast eine halbe Million angenommen haben – wenn Sie kurz davorstehen, sich dieses Strandhaus kaufen zu können… Jedenfalls hat mein Vater mir beigebracht, frühzeitig die Anzeichen zu erkennen, Dave. Das Verteidigungsministerium hat Mist gebaut, und jetzt suchen Sie nach jemandem, dem Sie die Schuld in die Schuhe schieben können. Und ich vermute, dass Sie irgendwann in den letzten paar Stunden entschieden haben, mich abzusägen, damit Sie Ihren eigenen Arsch retten können. Nun, Dave, um es mit Ihren eigenen Worten auszudrücken: Darum geht es nicht mehr. Dazu ist es jetzt zu spät.«
    Die Badezimmertür ging auf, und Narf-win-Getag trat hindurch. »Ich lasse mal lieber den Ventilator weiterlaufen«, sagte er zu Schroeder.
    »Das wäre mir sehr angenehm«, sagte Schroeder.
    »Was zum Teufel wird hier gespielt?«, fragte Phipps.
    »Ich vermute, Ihre Frage soll

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