Androidenträume
nie wiederfinden. Er hat diesen Klumpen Scheiße überlebt, als hunderttausend dieser verdammten Echsen mit Kanonen und Raketen auf seinen Kopf gezielt haben. Er würde es wieder überleben.«
Beim dritten Klingeln nahm Harry seinen Kommunikator und blickte auf die Uhrzeit, als er ihn aufklappte: 3.36 Uhr Bordzeit. »Ja?«, sagte er.
»Creek«, sagte Captain Lehane. »Sie und Ihre Freundin müssen mit Schwierigkeiten rechnen.«
Harry wurde eiskalt. »Woher wissen Sie…?«, begann er.
»Ich wusste es schon seit Caledonia«, schnitt Lehane ihm das Wort ab. »Jetzt ist keine Zeit, sich ausführlich darüber zu unterhalten. Wir werden gerade von Soldaten der Nidu geentert, Creek. Sie stören unsere externe Kommunikation, und sie haben mir befohlen, nichts zu unternehmen, während sie Ihre Freundin aus dem Schiff holen. Sie behaupten, sie hätten ihr offiziell den Krieg erklärt, was auch immer das heißen mag. Sehen Sie zu, dass Sie auf die Beine kommen. Wenn diese Leute unsere Kommunikationskanäle blockieren, kann das nur bedeuten, dass niemand von dieser Aktion erfahren soll. Ich glaube, wenn sie Ihre Freundin haben, werden sie das Schiff in die Luft jagen. Je länger Sie beide ihnen entwischen können, desto mehr Zeit bleibt mir, nach einem Ausweg zu suchen. Los jetzt! Und viel Glück!« Lehane unterbrach die Verbindung.
Creek schüttelte Robin in ihrer Koje wach. »Robin«, sagte er. »Aufwachen. Es gibt Ärger.«
»Was?«, murmelte Robin benommen.
»Komm schon!« Creek zog sie hoch. Robin war mit einem T-Shirt zu Bett gegangen. Das musste reichen. Creek schaltete das Licht ein und öffnete den Schrank, um ihre Schuhe und Hosen für sich selbst herauszuholen. »Wach auf, Robin! Es ist wichtig! Wir müssen verschwinden!«
»Was hat das zu bedeuten?« Sie war immer noch schlaftrunken.
»Nidu-Soldaten sind an Bord gekommen«, sagte Creek, während er in seine Hosen schlüpfte. »Sie wollen dich holen. Wenn sie dich haben, werden sie wahrscheinlich das Schiff vernichten. Wir müssen abhauen und uns vor ihnen verstecken. Komm schon, Robin! Wir haben keine Zeit für Diskussionen. Wir müssen los!« Creek zog sich die Schuhe über die bloßen Füße und half Robin dann mit ihren.
Sie erhob sich von der Koje. »Was wird mit uns passieren?«
»Sie wollen dich lebend«, sagte Creek. »Egal, was sonst geschieht, du musst dir vorläufig keine Sorgen machen. Aber für alle anderen an Bord sieht es schlecht aus. Bist du so weit?«
Robin nickte.
Creek ging zur Kabinentür und öffnete sie einen Spalt weit.
Der Korridor war in beiden Richtungen leer. Creek warf einen Blick auf den Plan an der Tür. Sie befanden sich auf einem der kleineren, tiefer gelegenen Decks. An beiden Enden des Korridors führten Treppen nach oben und unten. In der Mitte des Decks, ein Stück von diesem Gang entfernt, gab es einen Lift. Ihre Kabine lag nicht weit von einer Treppe entfernt.
»Ich werde den Lift holen«, sagte Creek zu Robin. »Bleib hier, bis ich dich rufe. Dann rennst du los, so schnell du kannst.«
»Du willst den Lift nehmen?«, wunderte sich Robin.
»Sie werden über die Treppe kommen«, sagte Creek. »Wahrscheinlich sind es sehr viele, und sie dürften ziemlich viel Zeug mit sich rumschleppen. Sie passen bestimmt nicht in eine Liftkabine. Ich gehe jetzt.« Er trat durch die Tür, lief zügig zum Lift und drückte den »Aufwärts«-Knopf. Der Shuttlehangar lag zwei Decks tiefer. Das war die ideale Stelle für ein Enterkommando, um an Bord zu gehen. Also war nach oben besser.
Die Lifts in Kreuzfahrtschiffen waren auf Bequemlichkeit, nicht auf Geschwindigkeit angelegt, und sie mussten große Mengen von Passagieren befördern, die sich am Büfett vollgestopft hatten. Also dauerte es seine Zeit, sich vom Galaxy-Deck einmal quer durch das Schiff zu bewegen.
Nach fast einer Minute öffneten sich die Türen der Liftkabine. Creek brüllte, dass Robin loslaufen sollte, während er gleichzeitig hörte, wie die Tür zum Treppenschacht betätigt wurde. Robin hörte das Klacken ebenfalls und benötigte keine weitere Aufforderung, wie der Teufel loszurennen. Creek ließ die Lifttür los, als er Robin sah, und zerrte sie schnell hinein, damit die Türen nicht automatisch wieder aufgingen. Er drückte den Knopf für das Promenadendeck, das höchste für Passagiere zugängliche Deck im Schiff. Der Lift setzte sich in Bewegung.
»Glaubst du, sie haben gesehen, dass wir den Lift genommen haben?«, fragte Robin.
Von unten hörten sie,
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