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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Schüsse und Explosionen, und vor etwa drei Minuten sind zwei bewaffnete Nidu durch diesen Korridor gestürmt. Ich habe sie durch den Türspion gesehen.«
    »Soldaten der Nidu haben das Schiff geentert. Sie suchen nach jemandem«, sagte Creek.
    »Nach wem?«, fragte Leff.
    »Nach mir«, sagte Robin.
    Leff starrte sie einen Moment lang verständnislos an. »Warum?«, sagte er schließlich.
    »Ned«, sagte Creek freundlich. »Gehen Sie zurück in Ihre Kabine. Hier ist es zu gefährlich.«
    »Was haben Sie vor?«, fragte Leff.
    »Das Schiff verlassen«, antwortete Creek. »Wenn wir hierbleiben, werden sie uns finden. Und die externe Kommunikation ist blockiert. Wenn ich die Planetenoberfläche erreiche, kann ich vielleicht wieder einen Kommunikator benutzen und hinausposaunen, was hier vor sich geht.«
    »Auf der Ebene von Pajmhi gibt es ein Kommunikationszentrum«, sagte Leff. »Genau dort, wo die Gedenkfeier stattfinden soll. Wir wollten es benutzen, um die Zeremonie live zu übertragen. Es hat eine direkte Verbindung zum UNE-Netzwerk. Von dort könnten Sie senden. Und ich weiß, dass die Shuttles bereits darauf programmiert sind, dorthin zu fliegen. Ich habe dem Shuttle-Flugleiter persönlich die Daten gegeben. Sie brauchen nicht einmal einen Piloten. Sie müssen nur das Start- und Landeprogramm aktivieren.«
    »Das klingt gut«, sagte Creek. »Vielen Dank, Ned. Jetzt gehen Sie wieder in Ihre Kabine.«
    »Einen Moment noch!« Leff hastete zu einer Tür, die ein Stück weiter am Korridor lag, trat hindurch und kehrte unmittelbar darauf mit einem Gegenstand in den Händen zurück. »Hier«, sagte er und reichte ihn Creek.
    »Eine Pistole«, sagte Creek, als er das Nidu-Gewehr auf den Boden legte und die Handwaffe entgegennahm.
    »Ein M1911-Colt, Kaliber 45«, sagte Leff. »Beziehungsweise ein originalgetreuer Nachbau. Die Standard-Handwaffe für US-amerikanische Offiziere im zwanzigsten Jahrhundert. Ich trage sie normalerweise zu meiner Ausgehuniform. Es ist ein Steckenpferd von mir. Aber der Punkt ist, dass sie funktioniert. Und sie ist geladen, sieben Kugeln in der Trommel, eine in der Kammer. Halbautomatisch. Einfach nur zielen und abdrücken. Ich glaube, Sie können sie besser gebrauchen als ich.«
    »Vielen Dank, Ned«, sagte Creek. »Und jetzt gehen Sie bitte wieder in Ihre Kabine.«
    Leff lächelte und tat wie befohlen.
    »Bereit?«, sagte Creek zu Robin.
    »Nein«, sagte Robin.
    »Prima«, sagte Creek. »Dann nichts wie los.« Er öffnete die Tür zum Treppenschacht und vergewisserte sich, dass sie keine Gesellschaft hatten. Dann hielt er die Tür auf, damit Robin hindurchhuschen konnte.
    Kaum waren Creek und Robin durch die Tür zum Shuttlehangar getreten, als Creeks Kommunikator sich meldete. Der helle Klingelton hallte überraschend laut in der großen Halle nach. Creek biss sich auf die Lippe und kramte nach seinem Kommunikator, wobei er den Colt fallen ließ. Es war das Scheppern, mit dem er auf dem Boden landete, das der Pilot des niduanischen Shuttles hörte, der gelangweilt vor seinem Gefährt stand. Nun hob er sein Gewehr und setzte sich in Richtung des Geräuschs in Bewegung.
    »Ach du Scheiße«, flüsterte Robin. Die beiden waren völlig ungeschützt. In Shuttlehangars stand so wenig Zeug wie möglich herum, um Schäden an den Fahrzeugen zu vermeiden, falls einmal die Türen versagten und es zur Dekompression kam.
    Der Nidu-Pilot sah sie und lief auf sie zu. Er bellte etwas auf Niduanisch und gestikulierte mit dem Gewehr, als wollte er sie auffordern, die Hände zu heben. Creek griff in seine Hosentasche und fand die zweite Blendgranate. Er aktivierte sie und hob dann die Hände. Über dem Kopf warf er die winzige Granate und schrie Robin zu, die Augen zu schließen, während er dasselbe tat. Creek spürte, wie sich seine Haare kräuselten, als der grelle Lichtblitz erfolgte. Er wusste, dass jeder Quadratzentimeter seiner freiliegenden Haut soeben einen extremen Sonnenbrand erlitten hatte. Der Nidu-Pilot röchelte und hielt sich die Augen zu. Creek öffnete seine, griff sich den Colt und betete, dass Leff wirklich eine Kugel in die Kammer gesteckt hatte.
    Er hatte.
    »Verdammt«, sagte Creek zum unbekannten Anrufer, als er den Kommunikator aktiviert hatte. »Damit hätten Sie uns beinahe getötet.«
    »Creek«, sagte Captain Lehane, ohne sich mit einer Entschuldigung aufzuhalten. »Ned Leff hat mir gerade erzählt, dass Sie mit einem Shuttle nach Chagfun fliegen wollen.«
    »Richtig.«
    »Tun Sie es

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