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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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und Robin verließen den Lift und traten in einen Korridor hinter der Küche des Firmamentsaals, dem Restaurant auf dem Promenadendeck. Der Firmamentsaal war auf einer Plattform angelegt worden, die sich über den Rest des drei Decks hohen Promenadendecks erhob, um das zu bieten, was in den Werbeprospekten als »atemberaubende Erlebnisgastronomie – speisen Sie zwischen den Sternen schwebend!« beschrieben wurde. Jetzt bedeutete es jedoch nur, dass Creek und Robin noch eine Treppe nach unten steigen mussten.
    Creek schob vorsichtig den Kopf über das Geländer und erspähte drei Nidu-Soldaten, die sich entgegengesetzt zu der Richtung bewegten, in die er und Robin wollten. Die Soldaten, die Creek bisher gesehen hatte, waren immer in Zweiergruppen aufgetreten. Das bedeutete, dass einer fehlte. Robin zerrte an Creeks Hemd und zeigte auf die Treppe, die sie nehmen mussten. Soeben war der vierte niduanische Soldat genau dort aufgetaucht.
    Creek und Robin drückten sich an den Boden, damit sie nicht entdeckt wurden, aber der Nidu-Soldat blickte sowieso in eine andere Richtung. Sie beobachteten, wie sich der Nidu kratzte, gähnte und sich dann auf die oberste Treppenstufe hockte. Er griff in eine Tasche an seinem Gürtel und zog etwas Silbriges heraus. Er entfernte die glänzende Folie, ließ sie zu Boden fallen und biss ein Stück von dem ab, was übrig geblieben war. Der Soldat genehmigte sich einen Imbiss.
    Trotz allem fühlte sich Creek ein wenig beleidigt. Anscheinend traute dieser Soldat seiner Beute so wenig zu, dass er glaubte, eine Essenspause einlegen zu können. Creek zog den Colt.
    Robin riss die Augen auf. Was tust du da?, fragte sie Creek stumm in Lippensprache. Creek legte warnend einen Finger auf die Lippen und kroch näher an das Geländer, um auf das Promenadendeck hinunterzuschauen. Die anderen drei Soldaten waren immer noch da und kehrten Creek, Robin und dem vierten Soldaten den Rücken zu. Auf dem Deck unter ihm erkannte Creek kleine Geschäfte und Verkaufsstände, an denen die Passagiere normalerweise mit allen möglichen Delikatessen versorgt wurden. Er konzentrierte sich auf einen Stand, an dem Getränke verkauft wurden, wie er sich erinnerte, etwa fünfzig Meter entfernt und knapp vor den drei Soldaten. Creek hob die Waffe, legte sorgfältig an und schoss.
    Der Schuss war gut gezielt. Die Kugel traf den Verkaufsstand und schlug ein Loch in die Mischbatterie für die Softdrinks. Dabei wurde der Plastikschlauch abgerissen, der mit dem CO 2 -Tank verbunden war. Ratternd und zischend peitschte der Schlauch wild in der Mischbatterie hin und her. Der Soldat, der dem Verkaufsstand am nächsten war, bellte überrascht und feuerte auf den Stand. Seine beiden Kameraden eilten sofort zu ihm und jagten ebenfalls Kugeln in den Verkaufsstand.
    Der Lärm war ohrenbetäubend und auf jeden Fall laut genug, dass die drei Soldaten es nicht hörten, als Creek sich umdrehte, zur Hälfte die Treppe hinunterstürmte und auf den vierten Nidu schoss, der bereits aufgestanden war und sich Creek zugewandt hatte. Er hatte den ersten Schuss gehört, der über ihm abgefeuert worden war. Creeks zweiter Schuss war schlecht gezielt, weil er versuchte, gleichzeitig die Treppe hinunterzurennen und zu zielen.
    Der Soldat reagierte überrascht, aber professionell. Er hob sein Gewehr und gab eine kurze Salve ab. Creek sah es und versuchte auszuweichen. Doch es gelang ihm nicht ganz. Creek spürte mit schockierender Klarheit den Schmerz, als eine von vier Kugeln seine Hose streifte und den Kommunikator traf. Das Gerät explodierte und jagte Creek mehrere Splitter ins Bein. Creek taumelte, aber es gelang ihm, noch einmal zu schießen. Er traf die Hand des Nidu-Soldaten. Dieser schrie auf und hob die verletzte Hand. Creek, der jetzt einen besseren Stand hatte, schoss ihm in die Kehle. Der Nidu ging zu Boden.
    Unten auf dem Promenadendeck stellten die anderen drei niduanischen Soldaten das Feuer ein und untersuchten die Trümmer des Verkaufsstandes.
    »Robin!«, zischte Creek. »Los! Schnell!«
    Robin kam die Treppe herunter und sah Creeks blutiges Bein. »Du bist verletzt«, hauchte sie.
    »Meinen Kommunikator hat es schlimmer erwischt«, sagte Creek. »Es war nur ein Streifschuss. Jetzt komm. Unser Rettungsboot wartet.«
    Von unten hörten sie Gebrüll auf Niduanisch.
    »Ich glaube, sie haben gerade bemerkt, dass ihr Freund fehlt«, bemerkte Robin.
    »Geh und öffne die Kapsel«, sagte Creek. »Ich halte sie ab.«
    »Was hast du

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