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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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nicht«, sagte Lehane. »Das Kriegsschiff der Nidu würde Sie orten und abschießen, bevor Sie auch nur zehn Kilometer weit gekommen wären.«
    »Wir können nicht im Schiff bleiben«, sagte Creek.
    »Stimmt. Aber ich möchte, dass Sie stattdessen eine Rettungskapsel benutzen.«
    »Warum?«, fragte Creek.
    »Davon haben wir mehrere Dutzend«, sagte Lehane. »Wenn Sie losfliegen und ich gleichzeitig alle anderen starte, wird es für die Nidu sehr schwer, die vielen Kapseln zu verfolgen. Dann stehen Ihre Chancen viel besser, es bis zur Planetenoberfläche zu schaffen.«
    »Dann wären aber für die anderen Passagiere keine mehr da«, sagte Creek.
    »Das ist ein Problem«, räumte Lehane ein. »Aber es ist ein kontrolliertes Risiko. Jede Rettungskapsel hat einen eigenen Notsender. Die Signale werden automatisch vom nächsten Empfänger des GK-Netzwerks weitergeleitet. Wenn wir alle Rettungskapseln starten, werden bestimmt ein paar die Zone der Kommunikationsblockade verlassen und Kontakt bekommen. Das macht den Nidu einen Strich durch die Rechnung, so zu tun, als wären wir niemals hier eingetroffen.«
    »Das ist ein Glücksspiel, Captain«, sagte Creek.
    »Aber damit stehen unsere Gewinnchancen besser als jetzt«, beharrte Lehane.
    »Was sollen wir also tun?«
    »Gehen Sie zu den Rettungskapseln auf dem Promenadendeck«, sagte Lehane.
    »Wollen Sie mich verarschen?«, schimpfte Creek so laut, dass Robin, die nur seinen Teil des Gesprächs verfolgen konnte, schockiert aufblickte. »Das ist zehn Decks von hier entfernt! Auf dem Weg hierher wurden wir dreimal fast getötet. Inzwischen dürften die Nidu sowohl die Lifts als auch die Treppenschächte bewachen.«
    »Wenn Sie die Rettungskapseln auf dem Promenadendeck benutzen, könnte ich den Nidu eine zusätzliche Überraschung bereiten«, sagte Lehane.
    »Ihre Überraschung wird uns nicht nützen, wenn wir tot sind«, sagte Creek.
    »Im Shuttlehangar gibt es einen Frachtlift, an der Heckseite«, sagte Lehane. »Ich habe ihn für Sie freigegeben. Damit kommen Sie bis zum Promenadendeck, in den Servicebereich. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass dort niemand auf Sie wartet, aber ich halte es für relativ unwahrscheinlich. Ich habe soeben die Notbeleuchtung für das Promenadendeck aktiviert. Folgen Sie den Hinweisen, die zu den Rettungskapseln führen. Sobald Sie eine Kapsel bestiegen haben, werde ich sie darauf programmieren, am Pajmhi-Kommunikationszentrum zu landen. Wie klingt das?«
    »Könnte klappen«, sagte Creek.
    »Dann viel Glück, Creek«, sagte Lehane.
    Creekbeendete das Gespräch und rief das Menü auf, um den Kommunikator auf »Vibration« ohne akustisches Signal umzustellen. Er wollte weitere unnötige Überraschungen vermeiden.
    Creek zeigte auf den Lift im Heckbereich. »Unser nächstes Ziel«, sagte er zu Robin.
    »Ich dachte, wir wollten ein Shuttle nehmen«, sagte Robin. »Warum fahren wir jetzt wieder nach oben?«
    »Der Captain meint, es wäre sicherer für uns, wenn wir in eine Rettungskapsel steigen. Er wird alle gleichzeitig starten, damit die Nidu den Überblick verlieren.«
    »Wenn wir schon hier sind, könnten wir doch auch das Nidu-Shuttle nehmen.«
    »Hast du einen niduanischen Pilotenschein?«, fragte Creek. »Ich nämlich nicht. Also komm. Wir haben es fast geschafft. Der Rest ist ein Kinderspiel.«

    »Sie sind im Lift«, sagte der Erste Offizier Aidan Picks zu Lehane.
    »Gut«, sagte Lehane und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Reihe kleiner Überwachungsmonitore zu, auf denen er die Reste des niduanischen Enterkommandos sehen konnte, wie sie durch die verschiedenen Schiffsdecks marschierten. Ursprünglich waren es zwanzig gewesen, den Shuttle-Piloten nicht eingerechnet. Über die Monitore hatten der Captain und die Brückenbesatzung – weil sie aus dem N-Raum gekommen waren, hatten sich alle wichtigen Leute versammelt – verfolgt, wie Creek sechs der Soldaten außer Gefecht gesetzt hatte, und über den Kommunikator hatte Lehane gehört, wie er den Shuttle-Piloten erschossen hatte. Lehane hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Creek solchen Gefahren aussetzte, aber daran ließ sich nichts ändern. Creek musste sich zu den Rettungskapseln begeben, damit er sich um die übrigen Soldaten kümmern konnte.
    Lehane wusste über Harry Creek und Robin Baker Bescheid, seit Ned Leff ihn wegen einer Ausgehuniform für »Mr. Toshima« angesprochen hatte. Leff war ganz aufgeregt gewesen, weil ein »Überlebender des Sechsten« an der Gedenkfeier

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