Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)
Anwesenden etwas sagen konnte, bemerkte Renyan, dass auch die andere Seite des Pergaments beschrieben war.
„Da steht noch etwas“, sagte er, doch Crydeol hatte genug gehört.
„Ich werde sofort Alarm schlagen, Renyan! Wenn der Zauberer recht hat, könnte jede weitere Sekunde die wir warten zum Nachteil Vaskanias werden! Packt eure Sachen und kommt mir dann so schnell wie möglich nach. Ich erwarte euch beim Großen Rat!“ Er riss die Tür auf, stürmte hinaus und lief die Straße so schnell er nur konnte zurück.
„Pack unsere Sachen zusammen, Cale!“ rief Renyan. „Und du hilf ihm bitte dabei, Leeni! Wir müssen uns beeilen!“
Sie nickten und eilten die Treppe hinauf, während Renyans Augen rasch über die zweite Nachricht flogen:
19. Mai Woggels aufgepasst!!!
Rauft euch zusammen, packt Proviant für mindestens drei Tage ein und bringt alles zusammen mit meinen zwei Booten zum nördlichen Strand der Jaraaninsel!
Man hat uns hintergangen und hier auf der Insel zurückgelassen! Die Zeit drängt und ich akzeptiere keine Entschuldigung, solltet ihr nicht so schnell wie möglich hier auftauchen!!!
PS: Bindet die Nachricht wieder an Avakas Fuß, nachdem ihr sie gelesen habt!!!!!!
Candol
„Was dauert denn da so lange?“, rief Renyan zu ihnen hinauf, nachdem er die Nachricht gelesen und sich seinen Mantel übergeworfen hatte. Sein Schwert Aureos sowie seinen neuen Bogen samt Köcher legte er ebenfalls an und lief dann die Stufen hinauf, um den Kindern mit dem Gepäck zu helfen.
„Meinen Rucksack habe ich noch in Inoels Zimmer!“, rief Leeni und warf Cale seine neuen Schuhe zu, die sie ihm Tage zuvor in der Stadt besorgt hatte. Nachdem er eilig in diese hineingeschlüpft war, verließen sie das Haus und eilten durch die Straßen in Richtung der großen Halle Synus.
Unterwegs kamen ihnen bereits viele Soldaten in voller Rüstung entgegen, sowie einige der Generäle auf ihren Pferden. Überall herrschte nun reges Treiben und einige der Schwestern und Priester aus den heiligen Hallen wurden entsandt, um der Bevölkerung den Befehl des Rates zukommen zu lassen, der lautete, dass sich niemand, wenn er denn kein Soldat sei, auf den Straßen aufzuhalten hätte, solange die Lage nicht ausreichend geklärt wäre und der Feind geschlagen. Einige Späher waren bereits auf den Klingentürmen postiert und hielten nach der feindlichen Flotte Ausschau, während eine Etage tiefer die beiden Glocken der Türme geläutet wurden. Ganz Vaskania war nun in Alarmbereitschaft.
Sie hatten gerade die ersten Stufen von Synus erklommen, als Crydeol ihnen entgegen gelaufen kam. Er trug die schwerste Rüstung der vaskaanischen Generäle, mit silbergoldenem Helm, dem ovalen Breitschild und Lumeos sowie einige Sachen für Inoel und Leenis Rucksack.
„Der Rat hat alle Vorkehrungen getroffen um unseren Feinden einen Empfang zu bereiten den sie so schnell nicht vergessen werden!“, rief er entschlossen.
„Wie werdet ihr vorgehen?“, fragte Renyan.
„Unsere Strategie sieht wie folgt aus: Unsere Bogenschützen werden sich hinter den Zinnen der Mauern verbergen und erst in Aktion treten, wenn die Garlan nah genug an den Stadttoren stehen. Zwei Gruppen von Soldaten werden auf der rechten und linken Seite des Hafenbereiches auf das Kommando zum Einschreiten warten, ebenso einige Soldaten unserer Flotte. Alles soll so aussehen, als wüssten wir nichts von einem bevorstehenden Angriff und so werden wir versuchen, sie so nahe wie möglich an die Stadt heran zu lassen. Maliv und der Rat wollen eine Schlacht auf offener See vermeiden, vor allem jetzt, da es dunkel ist. Wir wissen nicht, wie groß ihre Flotte ist und wenn sie sowohl von Südosten als auch von Nordosten angreifen, hätten wir ein großes Problem und unsere Verluste könnten zu groß werden. Deswegen wollen wir ihnen unsere gesamte Stärke an Land entgegenbringen.“
„Und was ist mit dir, Crydeol?“, fragte Inoel, denn sie ahnte, dass er sie nicht begleiten würde.
„Ich bleibe hier und werde mit den Generälen Dorm und Havogol in den ersten Bereich der Stadt reiten.“
„Was, wenn die Garlan mit ihren Kriegsmaschinen vom Meer aus angreifen?“, fragte Renyan.
„Unsere Stadt hat seit dem letzten schweren Angriff der Galan dazu gelernt!“, antwortete Crydeol und deutet zu den beiden Klingentürmen hinauf. „Siehst du die seitlichen Ausleger an den Aussichtsplattformen der beiden Türme? Wir haben verborgene Schleudern errichten lassen, Renyan, große
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