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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Straße hinunter, die zum Hafen führte. Von dort war es nur noch ein kurzes Stück das sie über die lange Steinbrücke zurücklegen mussten um die Silbersturm zu erreichen, deren Segel bereits gesetzt waren. Sie hatten die Mitte der Brücke fast erreicht, als Cale plötzlich stehen blieb und wie versteinert auf das schwarze Meer hinausblickte.
    „Sie kommen!“, rief er und zeigte nach Südosten.
    Und da sahen sie es: Eine große Flotte schwarzer Schiffe, nicht weniger als zwanzig Stück, die Renyan zählte, bahnte sich ihren Weg über das Meer auf die Stadt zu. Sie waren bereits so nahe, dass die Späher auf den Türmen sie längst erblickt hatten.
    Erst jetzt fiel Renyan auf, dass, seit sie das Tor passiert hatten und die Straße hinunter gelaufen waren, es totenstill in der Stadt geworden war. Als wäre ganz Vaskania in einen tiefen Schlaf gefallen. Nirgendwo war etwas zu hören. Alle Soldaten hatten ihre Posten eingenommen und warteten auf ihre Befehle.
    „Schnell, zum Schiff!“, rief Renyan, packte Cale am Arm und zog ihn hinter sich her über die Brücke.
    „Sie greifen an!“, schrie Leeni und deutete zu den Schiffen hinunter, deren Geschosse nun durch die Luft sausten.
    „Komm weiter, verflucht noch mal!“, brüllte Cale und riss sich von Renyans Hand los, um gleich darauf zu Leeni zurückzurennen, die wie gelähmt auf die schwarze Flotte starrte.
    Dann geschah etwas, das so schnell vonstatten ging, dass Renyan nur noch zur Seite hechten konnte und Inoel mit zu Boden riss: Eine riesige Feuerkugel sauste vom Meer her durch die Luft und schlug mit ohrenbetäubendem Lärm auf die Brücke nieder. Rauch, Flammen und beißender Qualm machte sich breit und verhinderten die Sicht über das klaffende Loch, dass die Kugel in die Brücke geschmettert hatte.
    Renyan und Inoel befanden sich auf einer Seite, der Seite die zum Schiff führte, doch Leeni und Cale waren auf der anderen Seite des Lochs, das an die vier Meter breit war.
    „Cale! Leeni! Wo seid ihr?“, schrie Renyan und versuchte etwas durch den dichten Rauch zu erkennen.
    „Wir sind hier!“, ertönte Leenis Stimme hinter der Rauchwand. „Uns ist nichts passiert, aber die Brücke ist zu sehr beschädigt als das wir noch zu euch gelangen könnten!“
    „Wie groß ist das Loch?“, rief Renyan ihr zu. „Könnt ihr es sehen? Könnt ihr springen?“
    „Nein!“, hörte er Cale antworten. „Es ist viel zu weit! Das schaffen wir niemals!“
    Wieder sauste eine Feuerkugel durch die Luft und dieses Mal schlug sie hinter Renyan bei den Anlegestellen ein.
    „Die Silbersturm!“, rief Inoel entsetzt und starrte hinter Renyan auf die zertrümmerten Masten. Die Segel des Schiffes brannten lichterloh und mehr und mehr Wasser drang durch die beschädigten Stellen ins Innere. „Sie wird untergehen! Jetzt ist alles verloren!“
    Die Situation schien aussichtslos. Die zerstörte Brücke verhinderte die Flucht zurück in die Stadt und viele Bereiche des Hafens standen bereits soweit in Flammen, dass ein Vordringen unmöglich schien.
    „Cale? Leeni? Lauft zurück in die Stadt! Sucht nach Crydeol und versteckt euch an einem sicheren Ort!“, rief Renyan, während er überlegte, wie er und Inoel wieder lebendig aus dieser Falle herauskommen würden.
    „Aber was ist mit euch?“, schrie Leeni zurück.
    „Macht euch keine Sorgen! Ich werde mir etwas einfallen lassen. Aber ihr solltet jetzt sehen, dass ihr von hier weg kommt!“
    Notgedrungen gab Leeni Renyans Anweisung nach und eilte mit Cale die Straße zurück, hinauf in den zweiten Bereich. Auf halben Weg drehte sie sich jedoch noch einmal um, und was sie dann sah, erfüllte sie mit Schrecken. Sie wollte schreien, Renyan etwas zurufen, doch es gelang ihr nicht. Die Angst vor dem, was sie soeben gesehen hatte, schnürte ihre Kehle zu. Erst als Cale sie am Arm packte, da weitere Geschosse auf die Straße niederzuschlagen drohten, rührte sie sich wieder und die beiden hasteten weiter.

    Allmählich verzog sich der Rauch auf der Brücke und so eilte Renyan zurück zum Loch, um hinunterzublicken. Es waren mindestens zwölf Meter, die sie von dem kalten Wasser trennten, das unten wild und schäumend gegen die Klippen schlug. Einen Sprung zu wagen wäre zu gefährlich.
    „Was sollen wir nur tun?“, rief Inoel verzweifelt und schaute zur Küste hinunter. Immer wieder sausten die großen Feuerkugeln durch die Luft.
    „Bis in die Stadt selbst werden ihre Geschosse nicht reichen“, antwortete Renyan. „Aber das ist

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