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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Leeni.
    „Das Pergament ist unbeschrieben! Warum trägt dieser Rabe ein leeres Stück Papier mit sich?“
    Wie aus heiterem Himmel schoss es Leeni durch den Kopf. Die Worte mussten mit Avakas Feder geschrieben worden sein, und noch war die Sonne nicht untergegangen.
    „Hat Candol dich zu mir geschickt?“, fragte sie hastig und der Rabe nickte mit dem Kopf.
    „Candol? Wer ist das, und warum ist das Pergament leer?“
    „Er ist einer derjenigen, die mit uns nach Brahn gereist sind! Er ist ein Zauberer aus dem Rotschleierwald und sozusagen der Besitzer dieses Raben, obwohl Avakas eigentlich in niemandes Besitz ist. Das Papier scheint nur unbeschrieben zu sein, weil Candol seine Botschaft mit Avakas Feder geschrieben hat, doch die Schrift kann man nur lesen, wenn es Nacht ist!“
    „Und Candol hat diesen Raben zu dir geschickt? Dann muss das, was auf dem Papier steht, sehr wichtig sein, nicht wahr?“
    „Ja! Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass es nichts Gutes ist, was er uns mitteilen will!“
    „Was hast du jetzt vor? Willst du hier oben warten, bis es dunkel ist?“
    „Nein, nicht hier und auch nicht alleine. Wir müssen sofort zu Crydeol und Renyan! Sie dürfte die Botschaft genau so betreffen wie mich.“
    Zusammen mit Avakas verließen sie die Spitze des Turmes, und während Inoel nach Crydeol suchen ließ, lief Leeni zu dem Haus, indem Renyan und Cale untergebracht waren.
    Dort angekommen, trommelte sie mit ihren kleinen Fäusten so fest sie konnte gegen die Eingangstür. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und Renyan stand mit einem Becher in der Hand im Türrahmen.
    Er und Cale hatten gerade zu Abend gegessen, als sie das ständige Pochen hochschrecken ließ. Noch bevor er etwas sagen konnte, drückte sich Leeni an ihm vorbei und fuchtelte mit dem Papier vor seiner Nase herum.
    „Was ist passiert?“, fragte er und schloss rasch die Tür. Dann stellte er den Becher auf den Tisch und nahm das Papierstück aus Leenis Händen.
    „Avakas hat es gebracht!“, keuchte sie und nahm einen tiefen Schluck aus Renyans Becher. „Ich nehme an, es ist eine Botschaft von unseren Freunden!“
    „Avakas? Aber wo ist er und warum ist das Papier unbeschrieben?“
    „Er begleitet Inoel zu den Quartieren der Generäle, um Crydeol zu holen! Und das Papier in deinen Händen ist keineswegs leer, Candol hat die Botschaft mit der Feder des Raben geschrieben, doch diese Schrift ist nur des Nachts lesbar!“
    Renyan wendete das Papier in seiner Hand, als wolle er jede Stelle nach einem Hinweis absuchen, doch da war nichts und so legte er das Pergament auf den Tisch.
    „Bis Crydeol und Inoel hier eintreffen, wird die Sonne hoffentlich untergegangen sein“, rief Leeni und schaute durch ein kleines Fenster auf die Seitenstraße hinaus.
    „Dass uns das aber auch ausgerechnet in einem Sommermonat passieren muss!“, rief Cale und eilte zu Leeni ans Fenster. „Wäre es Winter, hätten wir es schon längst lesen können!“
    „Da kommen sie!“, rief Leeni plötzlich und deutete auf zwei Gestalten, die in der Abenddämmerung die Straße entlang gelaufen kamen.
    Renyan öffnete die Tür und fast wäre Crydeol hineingestolpert, der gerade im Begriff war gegen die Tür zu schlagen.
    „Was sagen sie?“ rief er und schloss die Tür hinter Inoel. „Was steht in der Nachricht, die unsere Freunde uns geschickt haben?“
    „Das wissen wir noch nicht. Wir werden uns wohl oder übel noch einen Moment gedulden müssen!“, antwortete Renyan und klärte Crydeol über die Geheimschrift der Feder auf.
    „Da! Ich sehe etwas!“, rief Cale aufgeregt und hielt Renyan die Botschaft entgegen. „Eine leuchtend blaue Schrift erscheint!“
    Renyan griff nach dem Papier und begann laut zu lesen:

    19. Mai Meine Freunde,

    wir wurden alle verraten! Tasken hat uns auf der Insel zurückgelassen. Er ist ein Bündnis mit den Garlan eingegangen und in dem Moment, indem ihr diese Zeilen lest, ist ihre Flotte bereits nach Vaskania unterwegs, um die Stadt im Schutze der Nacht vom Meer aus anzugreifen!
    Warnt die Bevölkerung und die Soldaten!
    Ihr selbst müsst die Stadt jedoch auf dem schnellsten Wege verlassen. Ich erwarte euch auf Fyrilon, nahe dem Küstendorf Kumai. Sorgt dafür, dass die Königstochter euch begleitet! Ihr Fortschaffen aus der Stadt ist von höchster Priorität!
    Ich hoffe, dass Avakas euch diese Botschaft rechtzeitig hat zukommen lassen und dass es noch nicht zu spät ist!

    Die Zeit drängt.

    Candol

    Noch ehe einer der

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