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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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„Sei leise, irgendetwas ist hier unten in den Tunneln.“
    „Wo du warst, habe ich gefragt!“, zischte Renyan und hob seinen Ring vom Boden auf.
    Cale sah sich kurz um, dann legte er Renyans Bogen und Köcher ab und hockte sich vor die Kante des Plateaus. „Komm her“, flüsterte er, „aber leise!“
    Renyan sah ihn fragend an, kam seiner Aufforderung aber schließlich nach und hockte sich neben ihn. „Was ist denn los?“
    „Ich bin vor ungefähr einer Stunde aufgewacht, weil ich etwas gehört habe. Ich hatte schon immer einen leichten Schlaf, vielleicht wegen meiner Herkunft, du weißt schon. Jedenfalls bin ich aufgestanden und habe mich angezogen. Und gerade als ich meine Schuhe zugeschnürt hatte, hörte ich es wieder.“
    „Was hast du gehört?“
    „Eine Stimme.“
    „Eine Stimme?“
    „Wenn ich es dir doch sage, ich habe sie gehört!“
    „Wo kam sie her?“
    „Aus einem der Tunnel, die weiter unter dem Plateau verlaufen.“
    Renyan schlich leise zur Wegweiserperle und kam kurz darauf wieder zurück. „Die Perle zeigt genau in diese Richtung.“
    „Habe ich auch bemerkt, deshalb bin ja nachsehen gegangen.“
    „Du wolltest alleine losziehen?“, fragte Renyan empört. „Was, wenn dir etwas zugestoßen wäre?“
    „Deswegen habe ich mir ja auch deinen Bogen ausgeliehen. Nun sei nicht böse, mir ist ja nichts passiert.“
    „Dennoch hättest du mich wecken sollen.“
    „Beim nächsten Mal werd ich´s, versprochen. Aber nun hör dir erst einmal an, was ich gesehen habe.“
    Renyan stieß einen kurzen Seufzer aus und nickte.
    „Hast du dich nicht gefragt“, fuhr Cale fort, „warum ich die Wegweiserperle nicht mitgenommen habe?“
    Renyan sah ihn verdutzt an. „Jetzt wo du es sagst, frage ich mich das tatsächlich.“
    „Ich habe sie deshalb nicht mitgenommen, weil es nicht nötig war! Als ich den Tunnel unter uns betreten hatte, sah ich, dass er bereits nach wenigen Metern rechts abbog. Und irgendetwas leuchtete in diesem Tunnel weißlich-grün, das konnte ich deutlich an den Tunnelwänden sehen.“
    „Das leuchtende Wasser, das König Nilmsch erwähnt hat?“
    „Genau! Nachdem ich um die Ecke gegangen bin, sah ich kleine Pfützen auf dem Boden. Und von dem Wasser in diesen Pfützen ging das Leuchten aus. Als ich anschließend meine Hand in das Wasser getaucht habe - "
    „Du hast es berührt?“, unterbrach ihn Renyan vorwurfsvoll.
    „Habe ich, aber keine Sorge! Außer einem leichten Brennen auf der Haut hat das Wasser nichts weiter verursacht.“ Wie zum Beweis zog er seinen Handschuh aus und zeigte Renyan seine linke Hand - sie war unversehrt.
    „Du hast also diese Hand in das Wasser getaucht“, fragte Renyan, dem nun allmählich klar wurde, was Cale vorgehabt hatte.
    „Natürlich, außerdem hatte ich die kleine Flasche Laresius von dir dabei, falls Schlimmeres passiert wäre.“
    „Was hast du gesehen?“
    „Dieses seltsame Wasser stammt aus einem Fluss, der von irgendwo an der Oberfläche in eine größere Höhlenöffnung fließt und sich dort in mehrere kleine Bäche aufteilt.“
    „Auch das haben wir schon von Nilmsch erfahren, Cale.“
    „Nun warte doch ab“, bat er und lauschte noch einmal in die Höhle hinein, und als er nichts hörte, fuhr er fort: „Ich habe diese Kreatur gesehen, von denen die Vlu gesprochen haben!“
    „Snirna?“
    „Ja. Sie hat sich einst durch diese Gänge bewegt und etwas von dem leuchtenden Wasser mit hinein gebracht.“
    „Aber Raschuri sagte doch, das sie riesig wäre.“
    „Wahrscheinlich hat er damit auch recht. Demnach zu urteilen, was ich sehen konnte, war sie damals noch weit kleiner als heute, sonst hätte sie nicht durch diese Tunnel gepasst. Außerdem glaube ich, dass es ihre Stimme war, die ich gehört habe. Sie hat mich gewittert, da bin ich mir absolut sicher.“ Cale deutet auf seine rechte Schläfe. Schorf hatte sich auf der Wunde gebildet, die bereits beachtlich kleiner geworden war. „Sie hat das Blut gewittert“, sagte er und betastete vorsichtig die verletzte Stelle.
    „Dafür ist deine Verletzung viel zu klein, Cale“, erwiderte Renyan. „Es gibt Geschöpfe, die Blut aus großen Entfernungen wittern können, so zum Beispiel die Slynocks oder die Wockhogs aus den Lardos Wäldern. Um dich jedoch wittern zu können, hättest du mindestens eine Hand verlieren müssen.“
    „Wenn das stimmt“, sagte Cale leise, „wie ist es dann möglich, dass sie mich gerufen hat?“
    Renyan sah ihn entgeistert an. „Sie hat dich

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