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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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gerufen? Sie hat deinen Namen genannt?“
    „Nicht direkt, sie sagte: Komm zu mir, Junge, und folge dem leuchtenden Wasser durch die Tunnel.“
    „Aber wie ist das möglich?“ Renyan fuhr sich nachdenklich über die dunklen Bartstoppeln und sah hinunter zu der Tunnelöffnung, durch die sie die Höhle betreten hatten.
    „Wenn wir dem Tunnel weiter folgen“, sagte Cale, „werden wir früher oder später auf sie treffen. Dann können wir sie ja fragen.“
    Renyan schüttelte lachend den Kopf. „Wirst du es dann sein oder Zardan, der sich daraufhin in ihrem Magen wieder findet?“
    „Weder noch. Was wissen wir schon über sie? Vielleicht ist sie gar nicht so bösartig und lässt mit sich reden.“
    „Deine Zuversicht möchte ich haben!“, erwiderte Renyan und erhob sich. „Wir brechen auf, sobald ich mich umgezogen habe.“

    Wenige Minuten später hatten sie die Steinquallenhaut Roben in dem grünen Sack verstaut und gingen den Anstieg zur Höhlenmitte zurück. Gerade als sie den Tunnel unter dem Plateau betreten wollten, bemerkte Renyan, das sie das Wasser in der Phiole bereits vollständig aufgebraucht hatten. Er bedeckte die Perle mit seiner Hand und spähte prüfend in den Tunnel hinein. Und tatsächlich, am Ende des Ganges tauchte ein schwaches Leuchten die Wände in weiß-grünes Licht.
    „Hoffentlich zieht sich dieses Leuchten durch die restlichen Tunnel und begleitet uns bis zum Ausgang“, sagte er und steckte die Wegweiserperle zusammen mit der Phiole in seine Manteltasche.
    „Hoffentlich müssen wir nicht durch dieses Wasser schwimmen!“, erwiderte Cale und erinnerte sich an das Brennen, das schmerzhafter war, als er Renyan gegenüber zugeben wollte.
    Sie gingen weiter den Tunnel entlang, bis sie an eine Stelle kamen, an der sich ihr Weg in zwei Gänge aufteilte.
    „Links oder rechts?“, fragte Cale und spähte kurz in beide Gänge hinein.
    „Keine Ahnung“, antwortete Renyan. „Woher auch?“
    „Wir könnten die Phiole mit dem Wasser aus einer der Pfützen auffüllen und es über die Perle gießen“, schlug Cale vor. „Wer weiß, vielleicht funktioniert es ja.“
    „Einen Versuch ist es wert“, stimmte Renyan zu. „Immer noch besser, als die Tunnel getrennt oder nacheinander erkunden zu müssen.“
    Er holte die Phiole hervor und füllte sie an einer der kleineren Pfützen wieder auf, wobei er besonders darauf achtete, ja nicht mit dem Wasser in Berührung zu kommen.
    „Geh lieber einen Schritt zurück“, forderte er Cale auf und legte die Perle vor sich auf den Boden. Nachdem sich Cale hinter ihm platziert hatte, goss er vorsichtig einen Tropfen des leuchtenden Wassers auf die matte Perle. Und plötzlich schoss ein greller Lichtschein aus der Kugel heraus, erhellte den Tunnel wie ein weißer Blitzschlag und blendete für einige Sekunden ihre Sicht. Dann verschwand das Licht und die Perle leuchtete wieder wie zuvor.
    „Das war…ganz schön hell!“, stammelte Cale und rieb sich die Augen. „Ich dachte schon, ich würde erblinden.“
    „Sieh nur!“, rief Renyan und deutete auf die Perle, in der ein pulsierender Punkt wieder und wieder durch den linken Tunnel der Karte jagte. „Das ist unser Weg!“
    „Hoffentlich gabelt sich der Tunnel nicht noch einmal“, sagte Cale mit tränenden Augen. „Der Lichtschein war nicht nur verdammt hell, sondern brennt auch in den Augen.“
    Doch ihr Weg gabelte sich erneut, und dieses Mal war es der rechte Tunnel, den sie nehmen mussten.
    Nach einer Weile, in der sie stets bergauf gegangen waren, bog der Gang schließlich scharf ab und mündete in eine riesige Höhle, in deren Mitte ein leuchtender See lag. An der gegenüberliegenden Wand lief das Wasser weiter in einen breiten Gang, an dessen rechter Seite ein schmaler Felsrand dem Verlauf des Flusses folgte.
    „Das scheint mir der einzige Weg hinaus zu sein“, sagte Renyan und deutete Cale die Richtung.
    „Willkommen!“, zischte plötzlich eine hohe Stimme, die von irgendwo aus der Höhle zu kommen schien. „Ich habe dich bereits erwartet.“
    Renyan bemerkte einen riesigen Schatten an der linken Höhlenwand, der sich jetzt langsam auf sie zu bewegte.
    „Wer ist da?“, rief Cale und erschrak über sein eigenes Echo.
    „Ein Freund!“, säuselte die unbekannte Stimme, die nun aus einer ganz anderen Richtung zu kommen schien.
    „Dann zeig dich, Freund“, rief Cale und suchte mit seinen Augen die Höhlenwände ab.
    „Dort“, flüsterte Renyan und zeigte auf die leuchtende

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