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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Felsspitzen. „Dort ist es viel zu eng für dich, du hättest dich niemals soweit hinab bewegen können.“
    „Kluges Kind!“, zischte Snirna und ließ ihren Kopf hypnotisch hin und her pendeln. „Die Augen der kleinen Echse, die mir vor einigen Stunden über den Weg gelaufen ist, haben es mir gezeigt. Wie süß du doch in der Höhle geschlummert hast.“
    „Die Augen einer Echse haben dir das gezeigt?“, wiederholte Cale. „Wie das?“
    „Indem ich sie gefressen habe!“, antwortete Snirna und schoss ein Stück auf Cale zu, sodass er erschrocken nach hinten taumelte. Im gleichen Augenblick hatte Renyan die Sehne seines Bogens losgelassen, doch der Pfeil prallte nur mit einem hellen Klirren von Snirnas schwarzem Körper ab.
    „Deine kleinen Pfeile können mir nichts anhaben“, lachte sie, zog sich aber dennoch wieder ein Stück weit in den See zurück.
    „Du sagtest, du würdest ein Spiel mit uns spielen wollen, was genau hast du damit gemeint?“, fragte Cale, um die Schlange von Renyan abzulenken.
    „Ich habe ein Rätsel für euch! Wenn ihr es löst, wisst ihr, wo ihr Salagor und die Splitter finden könnt.“
    „Und was, außer deiner Belustigung, hast du davon?“
    „Wenn du mein Angebot annimmst, darf dein Gefährte die Höhle verlassen.“
    „Und was geschieht mit mir?“
    „Du wirst mir deine Augen schenken und mir ein schmackhafter Leckerbissen sein“, antwortete Snirna und stieß plötzlich ein grauenvolles Wehklagen aus. „Du kommst von der anderen Seite, durch deine Augen werde ich sehen können, was mir seit Ewigkeiten verwehrt geblieben ist, seit ich für Salagor diesen Weg hier bewachen muss.“
    „Warum ihn?“, fragte Renyan. „Ich bin viel älter und habe bei Weitem mehr erlebt als der Junge!“
    „Das mag sein, aber dein altes Fleisch wäre mir viel zu zäh!“
    „Du sehnst dich also nach der anderen Seite des Schattenwalls?“, rief Cale, der sich nun vor Renyan stellte.
    „Nichts würde mich mit mehr Freude erfüllen, als der Geschmack klaren Wassers und der Geruch reiner Luft! Aber der Schattenwall hält mich davon ab, diesen trostlosen Ort verlassen zu können, ganz zu schweigen von Salagors Zorn!“
    „Dann lass uns beide passieren, und dein Wunsch wird sich schon bald erfüllen“, versprach Cale. „Wir werden Salagor vernichten und mit ihm den Schattenwall!“
    „Nein!“, fauchte Snirna wütend. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr auf eurer Reise durch Namagant sterbt, ist viel zu hoch! Da spüre ich lieber für einen kurzen Moment, was Freiheit bedeutet. Von deinen Erinnerungen werde ich lange zehren können.“
    Cale sah keinen Sinn mehr darin, noch weiter auf die Schlange einzureden. Snirna würde ihre Meinung nicht ändern. Angespannt dachte er über eine Lösung nach.
    „Und ich habe dein Wort?“, fragte er schließlich. „Du lässt meinen Freund gehen, wenn ich mich opfere?“
    Renyan starrte ihn fassungslos an. „Was redest du denn da? Gar nichts werden wir uns anhören und du wirst auch nicht als ihr Mittagessen herhalten, hast du mich verstanden?“
    „Sie wird uns beide fressen, wenn ich nicht zustimme!“, erwiderte Cale, so laut, dass die Schlange es hören musste.
    „Sehr gut!“, lachte Snirna. „Dann ist es also abgemacht?“
    „Ja“, antwortete Cale. „Stelle uns dein Rätsel!“
    Doch nun hatte Renyan genug. Er packte Cale, drehte ihn zu sich herum und murmelte: „Was hast du vor? Du kannst es doch unmöglich in Betracht ziehen, dich fressen zu lassen.“
    „Vertrau mir!“, flüsterte Cale. „Ich weiß, wie wir beide hier lebend rauskommen.“
    „Was tuschelt ihr da?“, fauchte Snirna und stieß zu ihnen hinab.
    „Gar nichts!“, antwortete Cale. „Du versprichst mir also, dass dieser Weg dort hinter dir direkt nach Namagant führt, ja? Ohne Abzweigungen und weitere Irrwege?“
    „Das sagte ich bereits!“, antwortete die Schlange ungeduldig.
    „Dann ist es abgemacht, fang an!“
    Snirna erhob sich daraufhin noch weiter aus dem See, sodass sich ihr Kopf nun direkt über Renyan und Cale befand, und begann in einem merkwürdigen Singsang ihr Rätsel zu stellen:

    „Drei Türme, drei Splitter
    ein schwarzer Thron,
    der Schattenkönig wartet schon.

    Einer der Splitter steht nicht still,
    weil es sein Schatten nicht anders will.
    Doch wo befindet er sich nur,
    vielleicht im Turme Kadagur?
    Ihn zu erreichen ist euer bestreben,
    doch ist er im Süden von Wasser umgeben.

    Ein anderer Splitter auf ewig gewährt,
    das er Körper und

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