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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Schmerz augenblicklich wiederkehrte. Er musste sich einen Nerv eingeklemmt haben, vermutete er und tastete die Stelle unter seiner Schulter ab, als ihm wieder in den Sinn kam, welch körperliche Anstrengungen heute auf ihn zukommen würden.
    „Warum ausgerechnet heute?“, jammerte er und versuchte sich vorsichtig an einer Dehnübung, die ihm aber nicht einmal halb gelang, da der Schmerz nur weiter zunahm.
    „Ah, unser Schüler ist an seinem großen Tag also doch zeitig aufgestanden“, rief Candol, der gerade zur Tür herein kam. „Das Lob ich mir, Jesta, denn das zeugt wirklich von großer Bereitwilligkeit!“
    „Äh, nun…“, begann Jesta verdattert, da er überlegte, wie er den Zauberer von seiner schmerzenden Schulter überzeugen konnte. „Ich will mich ja nicht drücken, aber ich hab da so einen stechenden Schmerz unterhalb meiner rechten Schulter, wahrscheinlich ein eingeklemmter Nerv oder dergleichen.“
    „Oder dergleichen?“ Candol funkelte ihn unter seinen buschigen Brauen argwöhnisch an. „Ist es nun ein eingeklemmter Nerv, oder nicht?“
    „Ich denke schon.“
    „Du denkst?“
    „Himmel noch eins! Es schmerzt einfach, Candol! Und das denke ich nicht nur, sondern ich weiß es, weil ich es spüre!“
    „Hm, ist der Schmerz denn eher pulsierend heiß, oder doch mehr betäubend kalt, so als hätte sich ein Eiszapfen in die besagte Stelle gebohrt?“
    Jesta starrte ihn fassungslos an. Warum stellte Candol ihm nur all diese Fragen? Er überlegte, ob der Schmerz nun eher heiß oder kalt war, und um sich zu vergewissern, bewegte er seinen Oberkörper etwas hin und her. „Eher…betäubend kalt“, sagte er schließlich, obwohl er sich nicht wirklich sicher war.
    „Dann ist alles in Ordnung!“, antwortete Candol und schlug ihm aufmunternd auf die Schulter, worauf Jesta stöhnend in die Knie ging. „Das Training wird deiner Schulter schon ordentlich einheizen, sowie auch dem Rest deines Körpers.
    Schon nach einigen Stunden dürfte sich der Schmerz völlig aufgelöst haben.“
    „Nach einigen Stunden?“
    „Nun stell dich nicht so an!“, forderte Candol und wies ihm mit einer raschen Kopfbewegung den Weg zur Tür. „Was für ein Jammerlappen, ist doch wirklich nicht zu fassen!“
    „Aber könnte ich vorher nicht wenigstens etwas Laresius zu mir nehmen?“
    „Für dieses Kinkerlitzchen? Nein, Jesta, Laresius - und das verspreche ich dir - wirst du am Ende des Tages nötig haben. Immerhin wirst du dich auch morgen nicht ausruhen können und so lange weiter üben, bis ich das Gefühl habe, dass du wirklich was gelernt hast! Aber jetzt komm, Inoel und die Woggels sind bereits unterwegs. Ich habe dich allein aus dem Grund etwas länger schlummern lassen, weil der heutige Tag sehr anstrengend für dich wird!“

    Es dauerte nicht lange, da stießen der Zauberer und der Durandi zu den anderen auf die Lichtung. Zu Jestas Verwunderung, aber vor allem zu seiner Erleichterung, hatten die Woggels bereits alle Arbeiten abgeschlossen und so offenbarte sich ihm das ganze Ausmaß von Candols Vorhaben; er sah große Rampen, wie Wippen über Fässer gelegt, mehrere Konstruktionen aus dicken Balken, an denen Seile mit Sand gefüllten Säcken hingen, sowie eine lange gerade Strecke, die mit fußgroßen Löchern durchzogen war. Und in der Mitte, alles andere überragend, stand ein mächtiger Baumstamm in der Erde, in dessen Ende Jestas Schwert steckte.
    „Wie du siehst“, sagte Candol und riss Jesta jäh aus seinen Gedanken, „gibt es mehrere Stationen, die du zu bewältigen hast. Der vollständige Ablauf besteht aus fünf Aufgaben, die alle ineinander übergehen und von der keine einzige ausgelassen werden darf! Wenn du versuchst dich zu drücken, oder schummelst, um eine der Stationen zu übergehen, wirst du den gesamten Parcours von neu beginnen müssen!“
    „Warum steckt mein Schwert in dem Stamm dort drüben?“
    „Dumme Frage, es steckt dort, damit du es wieder herausziehst!“
    „Wieso?“
    „Weil es zu einer der Aufgaben gehört, zur vorletzten, um genau zu sein.“
    „Und wie sehen die anderen vier aus?“
    „Deine erste Herausforderung beginnt dort drüben.“ Candol zog ihn vor ein ausgetretenes Feld, das ringsum mit kniehohen Pfeilern abgesteckt war, und inmitten dieses Kreises stand Grumba, der Dehnübungen machte.
    „Und was ist der Sinn dieser Aufgabe?“, fragte Jesta und dachte an seine schmerzende Schulter, als er dem Woggel bei seinen Übungen zusah.
    „Du wirst gegen Grumba

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