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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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gehässigen
    Blick zu. „Und warte erst mal ab, was so besonders an ihnen ist!“
    „Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen, Mombo“, fuhr Candol fort und hob einen der kleinen Steine auf. „Knibbelnüsse sind sehr hart, aber wenn sie geknackt werden, schießen sofort kleine Stichflammen aus ihnen hinaus, die schnell für angesengte Haare sorgen können!“
    „Dann wird Mombo sie also zum Explodieren bringen, wenn ich zu lange an einer Stelle verharre?“
    „So ist es!“, kam es von oberhalb des Pfeilers. „Und ich allein entscheide, was zu lange ist. Dir werden die Sohlen ordentlich qualmen, verlass dich drauf!“
    Nun wurde Jesta doch ein wenig bange, denn er ahnte, dass er den Woggels hoffnungslos ausgeliefert war. Sicherlich würden sie ihm all seine gemeinen Bemerkungen der Vergangenheit teuer zu stehen lassen kommen.
    „Wo ist denn Knubber?“, fragte er kleinlaut und sah sich nach dem Woggel um. „Hat er etwa keine Aufgabe für mich?“
    Candol antwortete ihm nicht gleich. Mit langen Schritten ging er geradewegs auf den hohen Stamm zu, in dem Jestas Schwert steckte, und musterte aufmerksam die dunkle Borke des Baumes.
    „Knubber ist mit Inoel zum Jaraansee aufgebrochen, um sie dort in Ruhe unterrichten zu können“, antwortete er schließlich und ging einmal um den Baumstamm herum. „Die Stille an jenem Ort ist sicherlich förderlich für ihre Konzentration, und sobald sie die Gabe der Gedankenübertragung ausreichend beherrscht, wird sie den Wolkenwal an die Oberfläche des Sees rufen, um sich mit ihm in Ruhe zu unterhalten.“
    „Und worin besteht dann die vierte Aufgabe?“
    „Du musst aus eigener Kraft diesen Stamm hinaufklettern, dein Schwert aus der Spitze ziehen und anschließend samt Schwert wieder hinunterklettern. Dann erwartet dich die fünfte und somit letzte Aufgabe.“
    „Das war´s? Darin besteht die vierte Aufgabe? Hochklettern - Schwert holen - runterklettern - fertig?“
    „Im Grunde ja. Aber damit diese Aufgabe nicht zu leicht ausfällt, werden unsere Freunde versuchen, dich an deinem Vorhaben zu hindern.“
    „Gleichzeitig?“ Jesta ahnte Fürchterliches.
    „Selbstverständlich gleichzeitig, was dachtest du denn?“
    „Und was ist der Sinn dieser Übung?“
    „Sie wird deine Ausdauer fördern und die Muskulatur deiner Arme stärken. Davon abgesehen, ist es die einzige Möglichkeit um dich für die letzte Aufgabe zu wappnen, denn ohne das Schwert wirst du sie wohl kaum unverletzt überstehen.“
    „Was soll das heißen?“
    „Dass ich dich während unseres Schwertkampfes nicht schonen werde, das soll es heißen! Nachdem du alle vier Aufgaben bewältigt hast, musst du immer noch genug Kraft aufbringen können, um dich gegen mich zu verteidigen. Und bei einem Schwertkampf hat derjenige ohne Waffe von vornherein schlechte Karten, meinst du nicht auch?“
    „Du verlangst da eine ganze Menge von mir.“
    „Der Krieg wird dir noch viel mehr abverlangen!“, rief Candol mit ernster Miene und packte ihn an der Schulter. „Wenn es soweit ist, wird niemand auf dich Rücksicht nehmen, weder die Garlan noch Salagors Streitmacht! Dann wirst du dich gegen sie behaupten müssen, wenn du überleben willst, und keine deiner Ausreden und Entschuldigen wird sie gnädig stimmen, dessen solltest du dir immer bewusst sein! Und nun mach dich bereit, die erste Aufgabe wartet.“

    Der Abend war bereits über der Lichtung hinein gebrochen, als Jesta erschöpft zu Boden sank. Candol hatte ihm sein Schwert mit einem schnellen Hieb aus der Hand geschlagen und ihn unsanft zu Boden geschickt, wo der Durandi nun nach der kühlen Abendluft schnappte.
    Die erste Aufgabe hatte er nur zweimal angehen müssen, die dritte hingegen beim ersten Anlauf gemeistert, was ihn besonders freute, da ihn keine von Plummels Mummspflaumen getroffen hatte. Bei Mombo hingegen hatte er sich in der Tat heiße Sohlen eingehandelt, aber das war nichts im Vergleich zu seiner Besteigung des Baumstammes. Dort hatte Grumba auf halber Höhe begonnen den Stamm unaufhörlich zu rütteln, während Plummel unentwegt um ihn herumflatterte und Mombo ihn mit Tannenzapfen unter Dauerbeschuss nahm. Sechs Anläufe waren nötig, bis er endlich sein Schwert in Händen hielt und gegen Candol zum Zweikampf antrat. Keuchend und schnaufend und mit zittrigen Händen hatte er versucht sich gegen die Angriffe des Zauberers zur Wehr zu setzen, doch seine Kräfte hatten ihm, nun da er schnaufend am Boden lag, letztendlich seine Grenzen

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