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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Geist ernährt.
    Doch wo befindet er sich nur,
    vielleicht im Turme Dahagur?
    Wollt ihr auf diesen der Türme tippen,
    begebt euch nach Westen zu den Klippen.

    Den letzten Splitter hat niemand gern,
    denn er hält alles und jeden fern.
    Doch wo befindet er sich nur,
    vielleicht im Turme Namagur?
    Dieser befindet sich im Norden,
    beschützt vom Hünen und seinen Horden.

    Der Thron steht in Nagram,
    der schwarzen Stadt,
    ein Ort der keine Türme hat.
    Doch welche Rolle spielt der Thron?
    Löst dieses Rätsel, dann wisst ihr es schon.“

    Nun wich die Schlange wieder ein Stück zurück und erwartete gespannt die Lösung der beiden Menschen.
    „Hm, knifflig!“, rief Cale und begann nachdenklich auf und ab zu gehen, wobei er sich nach und nach immer mehr dem schmalen Felsrand des Tunnels näherte.
    „Ihr dürft gemeinsam über die Lösung nachdenken, aber wenn ihr meine Geduld zu sehr strapaziert, fresse ich euch beide!“
    „Das war nicht Teil unserer Abmachung!“, mahnte Cale, und gab Renyan mit einem kurzen Blick zu verstehen, sich unauffällig dem Tunnel zu nähern.
    „Abmachung hin, Abmachung her, wie lautet die Lösung? Umso länger ich in deine Augen blicke, desto schwieriger fällt es mir, mein Verlangen zu unterdrücken.“
    „Ich weiß die Lösung!“, rief Cale. „Denn so schwer war dein Rätsel gar nicht, auch wenn es sehr unfair war, da ich nie zuvor in Namagant war.“
    In Snirnas Augen spiegelte sich ein Ausdruck unerwarteter Verwunderung wider. „Du überraschst mich“, zischte sie. „Also, wie lauten die Antworten? Welcher Splitter befindet sich wo?“
    „Der Splitter des ersten Rätsels befindet sich im Turm von Namagur“, antwortete Cale. „Der des zweiten Rätsels ist in Nagram, und der letzte Splitter befindet sich in Kadagur!“
    Snirnas Kopf wankte aufgebracht hin und her. Es war der Schlange anzusehen, dass Cales Antworten allesamt richtig waren und sie sich fragte, wie der Junge nur auf die Lösung ihres Rätsels gekommen war.
    „Das ist nicht möglich“, zischte sie verwirrt und stieß wieder ein Stück hinunter, sodass ihr Kopf nun den Weg zum rettenden Felsrand versperrte. „Wie kannst du die Antworten wissen, wenn du Namagant nie zuvor betreten hast?“
    „Also stimmt meine Lösung des Rätsels?“, fragte Cale amüsiert.
    „So ist es!“, brüllte sie und schoss mit weit aufgerissenem Maul auf den Jungen zu. Doch Cale hechtete blitzschnell zur Seite und rief: „Die Perle, Renyan! Wirf sie ins Wasser, schnell!“
    „Ich kann euch nicht gehen lassen!“, schrie Snirna, während Renyan eilig nach der Wegweiserperle in seiner Tasche fischte.
    Endlich fand er sie und schleuderte sie im hohen Bogen in die Mitte des Sees.
    „Lauf, Cale!“, rief er und hastete den Felsrand entlang, der sie sicher aus der Höhle und in die Freiheit führen würde.
    Der gleißende Schein, den die Perle beim Eintauchen in den See ausstrahlte, erhellte die gesamte Höhle. Cale und Renyan rannten weiter am Rand entlang, während Snirnas wütende Schreie ihnen hinterher jagten und sich tief in ihre Gehörgänge bohrten. Ohne sich noch einmal umzudrehen, rannten sie weiter, bis sie in einiger Entfernung einen schwachen Lichtschein sahen.
    „Das muss der Ausgang sein!“, rief Renyan, während Cale an ihm vorbei stolperte.
    „Sie kommt!“, rief er und raffte sich wieder auf. „Ich glaube, wir haben sie sehr verärgert.“
    Wellen aus leuchtendem Wasser schlugen peitschend gegen die Tunnelwand, als die Schlange hinter ihnen auftauchte.
    Renyan schnellte herum und griff blitzschnell nach einem Pfeil aus seinem Köcher. „Ihr Körper mag hart genug sein“, rief er und spannte den Pfeil an die Sehne seines Bogens, „aber nicht ihre Augen!“
    In dem Moment stieß Snirnas Kopf hervor und schnappte nach ihm, doch Renyan riss blitzschnell seinen Bogen empor und gab den Pfeil frei.
    Sekundenbruchteile später stieß die Schlange einen markerschütternden Schrei aus. Renyans Pfeil hatte sich direkt in ihr rechtes Auge gebohrt. Eine grünliche Flüssigkeit spritzte aus der Wunde und lief in ihr aufgerissenes Maul, während ihr Kopf hin und her peitschte. Dann versank sie kreischend in den leuchtenden Fluten und tauchte nicht wieder auf. Renyan und Cale waren der Schlange entkommen.

Fünf Prüfungen

    Als Jesta am nächsten Morgen erwachte, spürte er einen stechenden Schmerz unterhalb seiner rechten Schulter. Er biss die Zähne zusammen und raffte sich auf, fiel aber sofort wieder zurück, da der

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