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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Meer heran, wo ihre schwarzen Schiffe verborgen vor Anker lagen, und von diesem Gang gingen alle anderen Gänge ab. Meistens endeten diese in einem der vielen Quartiere, aber einige führten auch wieder zurück an die Oberfläche, oftmals außerhalb der Festung. Eine rasche Flucht während eines Angriffes war somit gewährleistet. Der einzige Zugang innerhalb der Festung war das kleine Gebäude im Innenhof, und genau dort wollte Dagar nun hinein.
    „Wacht auf ihr faulen Trunkenbolde!“, brüllte er und hämmerte seine Faust gegen die schwere Tür.
    Kurze Zeit später waren Schritte hinter der Tür zu hören und ein kleines Schiebefenster öffnete sich.
    „Was ist?“, schnarrte eine kehlige Stimme, worauf Dagar umgehend ein weiteres Mal gegen die Tür schlug.
    „Mach endlich diese verdammte Tür auf, oder ich reiße sie aus den Angeln und erschlage dich auf der Stelle!“, schrie er dem Augenpaar hinter dem Schiebefenster entgegen.
    „Dein Posten ist oben auf der Mauer, Dagar, nicht hier unten! Wenn Hagur davon erfährt, wird er dir für eine Woche die Ration streichen.“
    „Mach auf, oder du wirst meine nächste Ration sein, Skela! Ogul ist die Stufen hinunter gestürzt, hat sich das Genick gebrochen. Ich brauch jemanden, der seinen Platz auf der Mauer einnimmt.“
    Sogleich schloss sich das Schiebefenster und der Garlan namens Skela öffnete die Tür. „Ogul ist tot? Gestürzt, einfach so?“
    „Ja, einfach so! Außerdem nähert sich eines unserer Schiffe, ich will Fugur fragen, ob Hagur Unterstützung aus Kasgaran angefordert hat.“
    „Dann komm rein“, maulte Skela und ging zur Seite.
    Dagar trat ein und folgte im Schein zweier Fackeln einer Treppe nach unten.
    Als er das Ende der Treppe erreicht hatte, ging er ein Stück weiter den Hauptgang entlang und bog schließlich rechts in einen schmaleren Gang ab, der ihn direkt zu Fugurs Quartier führte. Ohne anzuklopfen trat er ein und ging schnurstracks auf ein breites, mit dunklen Fellen bedecktes Bett zu, indem ein großer, Hakennasiger Garlan schlief.
    „Steh auf, Fugur!“, rief Dagar und schüttete ihm den Inhalt einer halb leer getrunkenen Flasche ins Gesicht, die auf einem kleinen Tisch neben dem Bett stand.
    „Was…was ist los?“, rief der Garlan und schreckte hoch.
    „Eines unserer Schiffe nähert sich, weißt du etwas davon?“
    „Und wenn schon, was geht es dich an?“, schnarrte Fugur und wischte sich die zähe, schwarze Flüssigkeit aus den Augen.
    „Es geht mich etwas an, weil ich als Wache eingeteilt wurde!“, erwiderte Dagar und stieß ihm seinen Zeigefinger auf die Brust. „Wenn eines unserer Schiffe zurückkehrt, sagt man uns vorher normalerweise Bescheid, doch dieses Mal hat man mir nichts gesagt.“
    „Und Ogul weiß auch nichts davon?“
    „Nein, und er wird auch nie wieder etwas wissen, weil er die Treppe hinunter gestürzt ist und nun tot im Innenhof liegt.“
    „Ach, ist das so? Warum geschehen solche Unglücke eigentlich immer nur in deiner Schicht?“
    „Vielleicht weil ich die anderen nervös mache“, zischte Dagar und griff nach einer ungeöffneten Flasche auf dem Tisch. „Ich geh jetzt wieder zurück auf meinen Posten. Sorg dafür, dass Hagur von dem Schiff erfährt, und schicke jemanden als Ersatz für Ogul hinauf.“
    „Hagur wird es nicht gefallen, dass ich ihm von Oguls Tod berichte, Dagar!“
    „Mir egal, du bist Hagurs rechte Hand, nicht ich. Meine Aufgabe ist es, dich zu informieren, wenn ich etwas Auffälliges bemerke. Deine Aufgabe ist es, diese Informationen an unseren Anführer weiterzugeben. Dein Posten ist wohl doch nicht so angenehm, wie du damals geglaubt hast, was Fugur?“
    „Pass lieber auf, dass du nicht irgendwann einmal unglücklich stürzt, Dagar! Du hattest deine Chance als Anführer dieser Festung, aber du hast sie nicht genutzt. Das hast du dir ganz allein zu zuschreiben und sonst niemanden. Auch wenn Hagur dein Bruder ist, irgendwann wird er nicht mehr über deine Launen hinwegsehen und dann möchte ich nicht in deiner stinkenden Haut stecken.“
    Dagar lachte abfällig, öffnete die Flasche in seiner Hand, nahm einen großen Schluck und ging zur Tür hinaus, zurück in den Gang.
    Als er wieder an der Oberfläche war, sah er Skela schlafend in der Ecke liegen. „Taugenichts!“, murmelte Dagar und öffnete langsam die Tür zum Innenhof.
    Er war gerade im Begriff hinauszutreten, als er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Einen Augenblick später fiel die Flasche aus seiner Hand

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