Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)
Panjaner die Schützen bereits durch gezielte Pfeilschüsse erledigt. Bald darauf waren fünfzig von ihnen bis in den Verbindungsgang vorgedrungen, der vom Meer aus in den Hauptgang führte. Und dort fielen ihnen die letzten Garlan zum Opfer, die versucht hatten sich ihnen in den Weg zu stellen.
Schließlich entdeckten einige der Kämpfer die Pfeiljäger und rissen freudestrahlend ihre Schwerter empor, um ihre Verbündeten mit einem lautstarken Siegesschrei zu begrüßen. Kein Garlan war nun mehr noch am Leben und somit war Gaahlt eingenommen.
Nachdem sich Alenyon mit dem Hauptmann der Panjaner ausgetauscht hatte, beschlossen sie, einige Männer zurück zulassen, um den Stützpunkt genauer zu untersuchen, sowie nach Verletzten Ausschau zu halten. Vor allem Narva drängte darauf und beschrieb ihnen seinen Vetter Cinto, so gut er nur konnte. Schließlich gingen er und seine Freunde mit den Pfeiljägern an Deck des schwarzen Schiffes, um zusammen mit den restlichen Panjanern ihren Freunden in der Schlacht um Kasgaran beizustehen.
Die Belagerung von Kasgaran
Im Zwielicht des nächsten Morgens trieb ein günstiger Nord-Ostwind drei schwarze Schiffe über die glitzernden Wellen gen Kasgaran. Wie durch unsichtbare Taue miteinander verbunden segelten sie nebeneinander in gleicher Geschwindigkeit auf die östliche Küste Merelons zu, wo sich die Garlan ihre große Festung erbaut hatten.
Auf dem Deck des mittleren Schiffes, in garlanischer Kleidung steckend und mit schmutzbeschmiertem Gesicht zur Tarnung, stand Crydeol, der angespannt über die Wellen nach Westen blickte. Allen Garlan, die beim Angriff auf die Perlmuttstadt getötet wurden, hatte man ihrer Kleidung entledigt, diese aufs Nötigste gereinigt und an all jene Soldaten verteilt, die ihrem General auf eines der feindlichen Schiffe folgen sollten.
Vor wenigen Stunden hatten sie sich auf offener See sowohl mit den Talani als auch mit Jindo, Narlo und den weißen Wölfen getroffen. Anhand mehrerer Beiboote wurden die Soldaten gleichmäßig auf alle Schiffe verteilt, worauf die Talani, ihre Molbar und Zirons Meute unter Deck verschwanden, um erst im entscheidenden Moment wieder hervorzukommen.
Weit ab von ihnen, südlich der östlichen Küste Merelons, wartete Pelrin mit einigen Seeleuten Brahns auf der Eiswind, sowie zehn weiteren Kriegsschiffen, die König Braskar mit in die Schlacht geschickt hatte. Auch Nomys, Crydeols jüngerer Bruder, befand sich auf der Eiswind, und für ihn sollte es die erste große Schlacht werden. Jede halbe Stunde warf Pelrin einen Blick in sein Runenauge, jederzeit bereit den Befehl zum Angriff zu erteilen. Bis dahin hoffte er, dass die Unterstützung aus Vaskania eintreffen würde, die, wie Crydeol vermutete, aus einer Flotte von zehn Schiffen bestehen könnte, sofern die Reparaturen in der Werft rechtzeitig abgeschlossen wären.
Während die drei garlanischen Schiffe Meile für Meile auf Merelon zu segelten, fielen die ersten Sonnenstrahlen auf Kasgaran. Ganz aus schwarzem Stein war die Festung erbaut, umringt von acht hohen Türmen, deren schmale Fenster einen weiten Blick in alle Himmelsrichtungen ermöglichten. Anders als Gaahlt befand sich der gesamte Umfang Kasgarans oberhalb der Erde. Nicht einmal die Kerker und Folterräume waren vor dem Sonnenlicht verborgen, da die Garlan es genossen, sich zu jeder Zeit an den Schreien und Qualen ihrer Gefangenen zu ergötzen. So befestigten sie an massiven Balken über dem Hof kleine Käfige, die gerade einmal groß genug waren, dass ein einzelner Mann in ihnen aufrecht stehen konnte. Selbst unterhalb des Hafens hingen die knöchernen Überreste ehemaliger Gefangener an meterhohen Pfeilern im Wasser, um ungebetene Besucher bereits vor dem Erreichen Kasgarans abzuschrecken.
Nördlich und südlich der Festung, ausgehend von kleineren Bastionen, führte jeweils ein steinerner Wall an die angrenzenden Felsen, die von dort steil in den Strom von Kasgar abfielen. Somit war gewährleistet, dass sich niemand unbemerkt dem Festland nähern konnte, da die Felsen von dort aus ununterbrochen an der östliche Küste Merelons weiter verliefen, bis zum Toten Wald im Süden und Gaahlt im Norden. Allein aus zwei Richtungen war die Festung zugänglich; über einen Weg im Osten, der vom Hafen im Zickzackverlauf einen steilen Hang hinaufführte, und von einer ausgetretenen Straße aus dem Tiefland von Tas Gaal, die vor den drei gewaltigen Eingangstoren Kasgarans endete.
Früher, zu den Zeiten der
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