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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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abzustoßen, doch Renyan kam ihm zuvor und presste seine Oberschenkel so fest um Cales Hüfte, dass er laut aufheulte und für einen Moment kraftlos zusammensackte.
    Aber Renyan gab ihm keine Gelegenheit um sich zu erholen. Er wirbelte herum, drückte ihn auf den Rücken und schwang sich so blitzschnell auf ihn, dass er Cales Oberkörper mit seinen Knien auf dem harten Boden festnagelte.
    Obwohl er sich jetzt kaum mehr rühren konnte, hielt Cales Raserei weiter an. Immer wieder versuchte er mit seinen Zähnen in die Reichweite seines vermeintlichen Gegners zu gelangen, worauf Renyan ihn schließlich am Hals packte und mit der anderen flachen Hand kräftig ins Gesicht schlug. Und das schien zu wirken.
    „Renyan!“, keuchte Cale plötzlich, und seine Zähne begannen augenblicklich zu schrumpfen. „Was ist…was hab´ ich…?“
    „Du warst gerade dabei dich zu verwandeln!“, antwortete er, ohne Cale loszulassen. „Du warst wie von Sinnen.“
    „Ich habe schlecht geträumt“, sagte Cale leise, während er eine unangenehme Wärme auf seiner linken Gesichtshälfte spürte. „Hast du…hast du mich etwa geschlagen?“
    „Ging nicht anders“, rechtfertigte sich Renyan und begann langsam von ihm abzulassen. „Du warst drauf und dran dich zu verwandeln, hast sogar nach mir geschnappt“, fügte er mit leicht vorwurfsvollem Ton hinzu.
    „Was?“ Cale starrte ihn entgeistert an. „Hab ich gar nicht gemerkt…ich hab überhaupt nichts gespürt, außer dieser…dieser Angst in meinem Traum.“
    „Was hast du geträumt?“
    „Salagor“, antwortete Cale heiser. „Ich hab ihn gesehen, genau wie damals, als ich in Vaskania den Pfeil in meiner Hand hielt. In meinem Traum wollte ich mich verwandeln, mich auf ihn stürzen und ihn mit meinen Zähnen zerreißen, doch er warf sich auf mich und einen Augenblick später erwachte ich und sah dich über mir.“
    „Hast mir ´nen riesen Schrecken eingejagt“, sagte Renyan erleichtert und lehnte sich gegen den Rand der Mulde.
    „Mich erschreckt es, dass ich mich selbst im Schlaf verwandeln kann, sobald ich nur davon träume.“
    „Hast du seit jener Zeit in Jaldors Raum schon mal von Salagor geträumt?“
    „Nein, nicht dass ich mich erinnern könnte. Das eine Mal hat mir aber auch gereicht…es war so…so echt!“
    Renyan seufzte und starrte in den dunklen Nachthimmel. „Bis der Morgen anbricht ist es noch eine Weile hin. Verschwende keinen Gedanken mehr an das, was soeben passiert ist und versuch wieder zu schlafen. Ich werde hier sitzen bleiben und über dich wachen. Nachdem Ereignis von vorhin werde ich bestimmt nicht so schnell wieder einschlafen.“ Er nahm seinen Mantel und legte ihn über Cales zitternde Schultern.
    „Danke“, erwiderte er und legte seinen Kopf auf Renyans Schoß, der daraufhin kurz zusammenzuckte.
    „Aber nicht beißen, verstanden?!“, sagte er und beide lachten leise.
    Bald darauf war Cale wieder eingeschlafen, aber auch in Renyan stieg die Müdigkeit spürbar an. Hin und wieder schloss er seine Augen für einen kurzen Moment, doch sobald er merkte, dass er drauf und dran war einzunicken, riss er sie abrupt wieder auf und begab sich in eine aufrechtere Sitzposition. Wenige Minuten später fiel er jedoch erneut in einen Sekundenschlaf, und als er auch aus diesem erwachte, tasteten seine Finger langsam und unkontrolliert nach der Laresiusflasche in seinem Mantel. Irgendwo dort musste sie doch sein.

    Als er seine Augen ein weiteres Mal öffnete, war die Dunkelheit um ihn herum verschwunden. Er hätte schwören können, gerade noch nach der kleinen Flasche in seiner Manteltasche gegriffen zu haben, doch so wie es aussah, hatte seine Müdigkeit bereits vor etlichen Stunden über ihn triumphiert.
    Er ließ seinen Blick unbestimmt umherschweifen, gähnte und wollte sich gerade erheben, als er Cale bemerkte, der friedlich neben ihm schlummerte.
    „Aufwachen, Kleiner“, flüsterte Renyan in sein Ohr und strubbelte durch die ungezähmten Haare des Jungen. „Zeit um aufzubrechen.“
    Nachdem sie jeder einen kläglichen Schluck Laresius zu sich genommen hatten, hievte sich Cale über den Rand der Mulde, tat ein paar Schritte und warf seine Kleidung zu Renyan hinunter.
    Als er kurz darauf in seiner Wolfsgestalt wiederkehrte, sprang er in die Mulde hinein und nahm dabei so viel Platz für sich ein, dass Renyan aus dem Loch steigen musste, damit Zardan ausreichend Platz zum Graben hatte. Bereits nach wenigen Pfotenhieben hatte der Wolf den Boden

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