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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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etwas vor ihnen sein musste. Etwas, das direkt auf sie zukam.
    „Sie kommen!“, brüllte plötzlich jemand über ihnen, und als Crydeol hinaufblickte, sah er Narva, der im Krähennest des Hauptmastes stand und über das Wasser nach Osten deutete.
    Crydeol lief zum Bug der Eiswind, während Pelrin weiterhin am Steuerrad verharrte und den Männern in der Nähe Befehle zubrüllte, damit sie die Geschwindigkeit des Schiffes drosselten.
    Bald darauf hatten alle übrigen Schiffe mit der Eiswind gleichgezogen und befanden sich nun auf gleicher Höhe mit dem Schiff, das zuvor noch die Spitze der Flotte gebildet hatte. An jedem Bug standen jetzt Seeleute oder Soldaten und sie alle starrten auf die näher kommenden Umrisse in der Ferne.
    Und dann sahen sie es und ihnen stockte der Atem: Es waren Flöße. Riesige Flöße aus riesigen Baumstämmen, die der Gesamtlänge der Schiffe in nichts nachstanden, ebenso wie die dunkelbraunen, vom Wind aufgeblähten Segel, auf denen weder ein Zeichen noch ein Symbol zu erkennen waren. Die Fläche der einzelnen Flöße war so groß, dass auf einigen von ihnen meterhohe Barrikaden, Schutzwälle oder gar ganze Baracken errichtet worden waren. Lange Eisenrohre lugten zwischen schmalen Scharten hervor, ihre kopfgroßen Öffnungen bedrohlich nach vorn gerichtet.
    Inzwischen waren die ersten Reihen so nahe an die Schiffe herangekommen, dass ein jeder die dunklen Gestalten sehen konnte, die von den Flößen grimmig zu ihnen herüber starrten. Das, da waren sich alle einig, mussten die Slagramul sein. Und es waren viel mehr als sie befürchtet hatten.
    Die meisten von ihnen trugen lange schwarze Bögen in ihren Händen, andere wiederum hatten blitzende Messer an den Enden ihrer langen Zöpfe befestigt, oder lange, gekrümmte Klingen um ihre Ellbogen geschnallt.
    Plötzlich verstummten ihre Trommeln und für einen schier endlosen Augenblick trat Ruhe ein.
    Dann, ohne Vorwarnung, ließ der Feind den ersten Pfeilhagel über die Wellen los. Ein Großteil durchlöcherte die Segel, die noch nicht vollständig eingeholt worden waren, während sich der Rest wie metallener Regen auf die Planken der Oberdecks ergoss.
    Jetzt postierten sich die ersten Bogenschützen auf den Schiffen, und auch die Ruder wurden wieder in die Hand genommen, um in die Reichweite der ersten Floßreihen zu gelangen. Doch die Slagramul versuchten sich nicht ein weiteres Mal an einem Pfeilhagel, sondern entzündeten die Schnüre der metallenen Rohre zwischen den Scharten der Barrikaden, worauf wenige Sekunden später ein ohrenbetäubendes Getöse erklang, das begleitet von stechenden Feuerblitzen die Luft zerriss. Dann sausten ihre Geschosse auf die Schiffe zu, schlugen Sekunden später auf den Decks ein und durchbrachen den Rumpf eines vaskaanischen Schiffes. Überall dort wo die Geschosse aufschlugen, züngelten sogleich kleine Flammen hervor, die nun an dem Holz der Einschlaglöcher leckten und bald zu einem richtigen Brand ausarteten, sodass auf beinahe jedem Schiff das pure Chaos ausbrach. Überall rannten Soldaten herum, bemüht die Flammen in Schach zu halten, doch kaum hatten sie einen der Brandherde gelöscht, entstanden woanders auch schon neue, da der Feind die Flotte unaufhörlich unter Beschuss nahm.
    Und nun gab Crydeol den Befehl zum Rückschlag, worauf auf jedem Schiff die Talani an Deck traten und dort einige seltsame Apparaturen aufstellten, die sie aus den Überbleibseln der Gerätschaften von Kasgaran gebaut hatten. Schwere Metallgeschütze waren es, mit schwenkbaren Rohren an dessen Unterbau kleine Räder befestigt waren. All diejenigen, die nicht mit dem Löschen der Flammen beschäftigt waren, rollten die schweren Geräte nun nach Steuerbord, während die Schiffe beidrehten. Sobald eines der Rohre ausgerichtet war, wurden die Geschütze umgehend mit kopfgroßen Eisenkugeln beladen und auf die Flöße abgefeuert.
    Die Wirkung war verheerend. Dort wo die Geschosse einschlugen, zerbarsten die getroffenen Baracken und Barrikaden, Baumstämme wurden unter dem Geschrei der Slagramul auseinandergerissen, denen nichts anderes übrig blieb als in die kalten Fluten zu springen, um sich auf eines der anderen Flöße zu retten.
    Die Luft war erfüllt vom Rauch des Schwarzpulvers, der sich wie dunkler grauer Nebel zwischen die Schiffe und Flöße legte. Mittlerweile waren ein paar Flöße an die ersten Schiffe gelangt, worauf die Slagramul Seile mit Enterhaken empor warfen, an denen sie rasch hinaufkletterten und

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