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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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wutentbrannt aufs Deck sprangen.
    Dann stürmten sie mit fürchterlichem Geschrei auf die überraschten Soldaten und Seeleute zu, die sich nun im grausamen Nahkampf den Angreifern stellen mussten. Und nie zuvor hatten sie es mit einem Feind wie diesem zu tun gehabt. Mit ihren Klingen an den Ellbogen tobten die Slagramul in kreisenden Bewegungen durch die Reihen der Verteidiger, wie Tänzer über ein blutiges Parkett. Ihre Arme wirbelten geschmeidig durch die Luft, während sich die langen Klingen an ihren Ellbogen durch Stoff und Fleisch ihrer Gegner schnitten.
    Bald darauf erklommen einige Slagramul auch die Eiswind, denen sich sogleich Crydeol mit einigen Soldaten entgegen stellte. Und auch sie mussten schnell feststellen, dass sie sich mit ihrem Gegner nicht in einem einfachen Schwertkampf messen konnten. Diesmal griffen die Slagramul mit kleinen Wurfdolchen an, die sie ihren Gegnern mit erschreckender Zielsicherheit entgegen schleuderten.
    Zwar gelang es Crydeol einigen der geworfenen Dolche auszuweichen oder sie mit seinem Schwert abzuwehren, doch als er von einem der Slagramul nur noch wenige Schritte entfernt war, ließ der seinen Kopf so plötzlich hervorschnellen, dass der Zopf an seinem Hinterkopf wie eine Peitsche hervorschoss und die Klinge an seinem Ende in Crydeols ungeschützten, rechten Oberarm bohrte. Crydeol schrie auf, Aureos fiel zu Boden, und noch ehe er wusste, wie ihm geschah, wurde die Haarklinge auch schon wieder mit einem heftigen Ruck aus der Wunde gerissen.
    Crydeol ging in die Knie, Blut lief seinen Arm hinunter und tropfte auf den Boden, doch gerade als er nach Aureos greifen wollte, wurde das Schiff von etwas Schwerem getroffen und er verlor das Gleichgewicht. Er rappelte sich jedoch sofort wieder auf und sah, dass auch die Slagramul und die Soldaten am Boden lagen. Dann ertönte über ihm ein Schrei, und als er hinaufsah, entdeckte er Narva, der durch die Wucht des Aufpralls aus dem Krähennest geschleudert worden war und nun mit einer Hand am Rand des Korbes gut zwölf Meter über dem Deck zappelte.
    Was auch immer die Eiswind getroffen hatte, es konnte unmöglich eines der Flöße gewesen sein, dachte Crydeol. Vielmehr war ihm, als hätte etwas im Wasser das Schiff getroffen, wie ein Fels, auf dem sie aufgelaufen waren, doch als er sich umsah, entdeckte er keinen Felsen, ja nicht einmal eines der anderen Schiffe hatte sich ihnen genähert.
    Dann geschah es erneut, diesmal so heftig, dass einige Soldaten und Slagramul über Bord gingen und das Schiff sich bedrohlich nach Steuerbord neigte. Der Ruck schien durch alle Schiffe und Flöße zu gehen, als hätte sich das Meer selbst gegen sie gewandt, doch gerade als die Eiswind wieder in ihre Ursprungslage zurückkippte, brach ein riesiger, länglicher Schädel durch die Wasseroberfläche, begleitet von einem grellen Schrei, der aus einem riesigen, mit spitzen Zähnen bestücktem Maul drang. Der Kopf der Kreatur schoss immer weiter in die Höhe, der schmale, schlangenähnliche Körper dahinter folgte ihm, schlug einen Bogen und tauchte wieder in die Wellen hinab.
    Schließlich tauchte er ein paar Schiffe weiter wieder auf, eines der Flöße im Maul, das nun von den kräftigen Kiefern der Schlange zermalmt wurde. Schreie erklangen in der Ferne, einige Slagramul fielen in die Tiefe und schlugen hart auf die Wasseroberfläche.
    Der Kopf der Schlange wandte sich nun einem der Schiffe Brahns zu, und da sah Crydeol, dass die Schlange nur ein Auge hatte. Dort wo das zweite hätte sein müssen, war nur noch eine dunkle, zerfurchte Höhle zu sehen.
    Snirnas Schwanz hatte sich nun aus dem Wasser erhoben, und während sie sich mit aufgerissenem Maul auf das Schiff unter sich stürzte, peitsche ihr massiger Körper gegen die Seite der Eiswind. Der Aufprall war so gewaltig, dass Crydeol über das halbe Deck geschleudert wurde und mit seinem Kopf gegen einen der Masten schlug, wo er bewusstlos liegen blieb.

Verschwörung im Rotschleierwald

    Lautes Hämmern riss Jesta aus dem Schlaf. Gerade eben hatte er noch von Nevur geträumt, auf dessen Rücken er eine breite Straße entlang geritten war, als der zunächst dumpfe Klang der auftretenden Hufen immer heller, geradezu metallener von dem erdigen Boden unter ihm widerhallte. Nun saß er aufrecht im Bett, rieb sich die verschlafenen Augen, und noch während er an die letzten Bilder seines Traumes dachte, drangen erneut die hämmernden Geräusche in seine Ohren.
    „Guten Morgen, du Schlafmütze!“
    Jesta

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