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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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und ließ seinen Blick über die erwartungsvollen Gesichter seiner Seeleute schweifen. Zweifellos teilten sie alle Crydeols Plan vom sofortigen Angriff. Sie wollten in die Schlacht ziehen, lieber früher als später.
    „Entscheidet wie euch beliebt, General Crydeol“, sagte er schließlich und setzte sich. „Aber solltet ihr nicht von eurer Vorgehensweise abweichen, werden meine Männer und ich euch leider nicht länger zur Verfügung stehen können.“
    „Dann soll es so sein“, sagte Crydeol, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. „Dank Lord Tars Bedenken“, rief er verstimmt in die Runde, „werden also nur sieben Schiffe nach Namagant aufbrechen und nicht - “
    „Sechs Schiffe, General“, fiel Tars ihm mit überheblichem Blick ins Wort. „Die Eiswind gehört zur Flotte Braskars, auch wenn sie nur ein Handelsschiff ist.“
    „Die Eiswind gehörte Kapitän Dint!“
    „Sie gehörte ihm, ganz richtig. Nun da er jedoch tot ist, fällt die Eiswind wieder zurück in König Braskars Bestand, und als sein Stellvertreter entscheide allein ich, ob ich ihr einen neuen Kapitän zuteile, oder nicht.“
    Crydeol spürte, wie seine Wut im Inneren zu brodeln begann. Aber er durfte jetzt nicht die Fassung verlieren, auch wenn er sich noch so sehr über Tars´ Worte ärgerte, und so atmete er erst einmal tief durch, bevor er sich erneut an ihn wand.
    „Von mir aus nehmt eure Schiffe und segelt wieder zurück nach Antis. Diese Schlacht wird auch ohne euch stattfinden, selbst wenn die Aussicht auf unseren Sieg mit jedem Schiff das ihr uns verwehrt in immer weitere Ferne rückt.“
    Tars sprang auf. „Wagt es euch ja nicht, mich als Saboteur hinzustellen, General Crydeol, oder ihr werdet mich kennenlernen!“, brüllte er und ballte seine Hände zu Fäusten, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Crydeol funkelte ihn grimmig an. „Ihr habt mir überhaupt nichts zu befehlen, Sentin, ihr seid nicht mein König!“
    „Stimmt“, zischte Tars und beugte sich ein Stück weit zu ihm herüber, „aber ich bin mir sicher, euer König würde mir beipflichten, wenn er noch mit uns an diesem Tisch sitzen könnte!“
    Crydeols Gesicht lief rot an. „Wie könnt ihr es wagen, Behauptungen über König Jaldors Ansichten anzustellen? Er war nicht wie ihr, er hätte niemals den Sachverstand seiner Generäle infrage gestellt!“
    „Ich wünschte er hätte es, dann müsste ich mich wahrscheinlich nicht mit einem törichten Narren wie euch auseinandersetzen!“
    Crydeol wandte sich von ihm ab und stieß ein kurzes abfälliges Lachen aus. Doch noch bevor er Tars etwas entgegensetzen konnte, ergriff Jindo das Wort, der jedoch außer der Bitte, man möge sich doch wieder beruhigen, nicht weit kam, da sich jetzt auch einige vaskaanische Soldaten mit Sentins Männern in die Haare bekamen.
    Bald darauf brach großer Tumult aus und die wüstesten Anschuldigungen wurden sich über den gesamten Tisch hinweg an die Köpfe geworfen. Nomys stand Nase an Nase mit einem von Tars´ Leibwächtern zusammen und auch Narlo hatte einen der vaskaanischen Soldaten am Kragen gepackt. Selbst die Talani, die sich die ganze Zeit über zurückgehalten hatten, stiegen nun in den Streit mit ein, da es einer der Seeleute gewagt hatte ihre Schmiedekunst infrage zu stellen und behauptete, dass man mit Talaniwaffen höchstens Kinder zufrieden stellen könnte.
    Jindo schüttelte seufzend den Kopf und sah Hilfe suchend zu Crydeol hinüber, doch der war schon wieder damit beschäftigt Tars Verrat am Bündnis der westlichen Völker vorzuwerfen, da er immer noch stur an seiner Sichtweise festhielt.
    Der Vanyanar wollte gerade ein weiteres Mal um Ruhe bitten, als die Situation zwischen Narlo und dem Soldaten eskalierte und in ein handfestes Gerangel überging, worauf Narlo gegen Jindo gestoßen wurde, der sich gerade noch mit seinen knochigen Händen an der Tischplatte abstützen konnte, während sein knotiger Stab zu Boden fiel und unter den Tisch rollte.
    Die ganze Besprechung drohte in einem großen Debakel zu enden, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte, das alle Anwesenden augenblicklich verstummen ließ. Dann kehrte wieder Ruhe ein und alle Augenpaare waren auf den Ursprung des Gebrülls gerichtet.
    Es war Ziron, der sich jetzt zu seiner vollen Größe aufrichtete und seine gelben Augen über ihre erstarrten Gesichter wandern ließ.
    „Menschen!“, fauchte er und legte dabei so viel Verachtung in dieses Wort, das diejenigen, auf die sein

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