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Anemonen im Wind - Roman

Anemonen im Wind - Roman

Titel: Anemonen im Wind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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verdammt noch mal, Aurelia – du solltest hören, was für Neuigkeiten ich habe!«
    »Können nicht halb so schlecht sein wie die Neuigkeiten, die ich für dich habe«, sagte Aurelia mit versteinerter Miene, und sie lieferte einen kurzen, knappen Bericht über das, was sich auf Warratah ereignet hatte. »Jetzt, da du dich hast entschließen können, endlich nach Hause zu kommen, kannst du alldem vielleicht auf den Grund gehen. Ich hab’s versucht und nicht geschafft.«
    »Kann ich erst mal zu Atem kommen?« Seine Augen zwinkerten humorvoll. »Ich komme soeben von einem Aufenthalt in Darwin zurück, der hektischer war als alles, was ich bisher dort erlebt habe – und was ich erfahren habe, wird diesen ganzen Unfug mit Ellie und Charlie aussehen lassen wie ein Sturm im Wasserglas.«
    Aurelia schnaubte. »Muss dann aber schon ziemlich wichtig sein«, schnarrte sie. »Wovon genau redest du denn da?«
    Er hob seine Taschen auf. »Ich sag’s dir, wenn ich eine Tasse Tee und einen Happen zu essen bekommen habe. Ich hab in den letzten zwei Wochen halb Australien abgeklappert und könnte ein wenig häusliche Behaglichkeit vertragen.«
    Aurelia runzelte die Stirn. »Halb Australien? Wieso? Ich dachte, du fliegst nach Darwin, um zu sehen, ob du deinen alten Job zurückbekommen kannst?«
    »Hab mir überlegt, dass ich von der Postfliegerei genug habe«, antwortete er aufgeregt, als sie sich dem Haus zuwandten. »Hab Verbindung zu ein paar Kameraden von der Air Force aufgenommen. Wir gründen jetzt eine eigene Airline. Die Qantas macht schon zu lange, was sie will. Die Leute wollen immer schnell von hier nach da, und die Entfernungen machen es fast unmöglich. Wir haben Ideen durchgespielt und haben vor, uns in einem Monat wieder zu treffen, um die Finanzierung zu klären. Während des Krieges haben wir alle ein ordentliches Sümmchen verdient, und bei einer Airline ist dieses Geld gut aufgehoben.«
    »Das also ist das große Geheimnis«, sagte sie und hakte sich bei ihm unter. »Dachte mir schon, dass es etwas Weltbewegendes ist.«
    Lächelnd schaute er auf sie herab. »Anscheinend bist du nicht überrascht, Darling.«
    Aurelia lachte. »Ich wusste, dass du dich nicht damit zufrieden geben würdest, die Post zu fliegen – nicht nach den Aufregungen des Krieges. Ich hatte den Verdacht, dass du dir so was einfallen lassen würdest.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Gut gemacht, Jack Withers.«
    Nachdenklich schaute er über den Hof hinweg zu Charlie und Ellie, die in ein Gespräch vertieft waren. »Das ist nicht die eigentliche Neuigkeit, Aurelia«, sagte er leise. »Die eigentliche Neuigkeit ist so erstaunlich, dass sie dich umhauen wird.« Er zog sie an sich, als sie stirnrunzelnd zu ihm aufblickte. »Ich habe in Darwin etwas erfahren, was deine Hilfe erforderlich macht«,sagte er grimmig. »Damit werde ich nicht allein fertig, und wir müssen schnell handeln.«
    »Klingt ernst«, murmelte sie, während Jack sich dem unterwürfig schmeichelnden Kelly widmete. »Wie kommt’s, dass dieser verdammte Vogel dich niemals beißt?«, fragte sie empört. »Er ist in letzter Zeit ein richtiges Scheusal geworden.«
    »Er weiß, wer der Boss ist.« Jack kraulte Kelly unterm Kinn. »Nicht wahr, Freundchen?«
    »Örrk«, schnurrte Kelly und reckte den Hals, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
    »Schluss mit dem Vogel!«, befahl Aurelia ungeduldig. »Du kannst nicht mit geheimnisvollen Neuigkeiten nach Hause kommen und mich dann auf die Folter spannen. Was hast du in Darwin erfahren? Und was kann es für uns bedeuten?«
    »Nur Geduld! Ich brauche eine Tasse Tee, um mir den Staub aus der Kehle zu spülen; dann erzähle ich dir alles.«
    Aurelia stieß die Fliegentür auf. »Wang Lee«, schrie sie, »mach etwas zu essen, und bring eine Tasse Tee für Jack.«
    Der kleine Chinese kam aus der Küche geschlurft, wie immer gefolgt von seinem Hund. »Gut, Boss wieder zu Hause sehen«, sagte er leise und verbeugte sich. »Miss Ellie bösen Ärger.«
    Jack warf seinen Hut auf den Tisch und setzte sich seufzend hin. »Ob ich je meinen verdammten Tee kriege?«
    Bald darauf wurde der Tee gebracht und dazu ein Stapel Sandwiches und ein Stück Kuchen. Aurelia schaute Jack beim Essen zu, und ihre Ungeduld wuchs, bis sie glaubte platzen zu müssen. »Würdest du mir jetzt bitte sagen, was los ist?«, forderte sie, als Jack seine Tasse leerte und schon wieder nach einem neuen Sandwich griff.
    Er grinste und kaute gemächlich auf Brot und

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