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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Charny, hier ist sie wirklich schön.
    Die Königin bebte, sie hatte gehört.
    Ich glaube in der That, ich würde besser daran thun, zu sterben, als zu leben! sagte sie.
    In diesem Augenblick wurde der Marsch der Nationalgarde unter den Fenstern des Palastes selbst geschlagen.
    Gilbert trat hastig ein.
    Sire, sagte er zum König, Eure Majestät hat nichts mehr zu befürchten: Herr von Lafayette ist da.
    Der König liebte Herrn von Lafayette nicht, aber er begnügte sich damit, daß er ihn nicht liebte.
    Bei der Königin war es anders, sie haßte ihn aufrichtig und verbarg ihren Haß nicht.So geschah es, daß Gilbert auf diese Nachricht, die er für eine der glücklichsten hielt, keine Antwort erhielt.
    Aber Gilbert war nicht der Mann, der sich durch das königliche Stillschweigen einschüchtern ließ.
    Hat Eure Majestät gehört? sprach er mit festem Tone zum König. Herr von Lafayette ist unten und stellt sich zu den Befehlen Eurer Majestät.
    Die Königin blieb fortwährend stumm.
    Der König machte eine Anstrengung gegen sich selbst.
    Man sage ihm, daß ich ihm danke, und lade ihn in meinem Namen ein, heraufzukommen.
    Ein Offizier verbeugte sich und ging ab.
    Die Königin machte drei Schritte rückwärts.
    Doch mit einer beinahe gebieterischen Gebärde hielt sie der König zurück.
    Die Höflinge bildeten zwei Gruppen.
    Charny und Gilbert blieben beim König.
    Alle anderen wichen, wie die Königin, zurück und stellten sich hinter sie.
    Man hörte den Tritt eines einzigen Menschen, und Herr von Lafayette erscheint im Thürrahmen.
    Unter dem Stillschweigen, das bei seinem Anblick eintrat, sprach eine Stimme, die der Gruppe der Königin angehörte, die Worte: Da ist Cromwell.
    Lafayette lächelte.
    Cromwell wäre nicht allein zu Karl I. gekommen, sagte er.
    Ludwig XVI. wandte sich gegen die furchtbaren Freunde um, die ihm den Mann, der ihm eben zu Hilfe eilt, als einen Feind bezeichnen wollten.
    Dann sagte er zu Herrn von Charny: Graf, ich bleibe. Sobald Herr von Lafayette hier ist, habe ich nichts mehr zu befürchten. Heißen Sie die Truppen sich gegen Rambouillet zurückziehen. Die Nationalgarde wird die äußeren Gräben, die Garde-du-corps werden die des Schlosses besetzen.
    Hernach wandte er sich an Lafayette und sprach:
    Kommen Sie, General, ich habe mit Ihnen zu reden.Und als Gilbert einen Schritt machte, um sich zu entfernen, fügte er bei: Doktor Sie sind nicht zu viel, kommen Sie.
    Die Königin schaute ihnen nach, und als die Thüre wieder geschlossen war, sagte sie:
    Ach! heute mußte man fliehen; heute war es noch Zeit. Morgen wird es vielleicht zu spät sein!
    Und sie ging ebenfalls in ihre Gemächer.
    Mittlerweile schlug ein gewaltiger Schein an die Scheiben des Palastes. Das kam von einem ungeheuren Feuerherd, wo man die Stücke des toten Pferdes braten ließ.
    Die Nacht war ziemlich ruhig; die Nationalversammlung blieb bis um drei Uhr morgens in Sitzung. Ehe die Mitglieder sichtrennten, schickten sie zwei von ihren Gerichtsdienern ab, die Versailles durchliefen, die Zugänge des Schlosses besichtigten und die Runde im Parke machten.
    Alles war ruhig oder schien ruhig zu sein.
    Die Königin hatte um Mitternacht durch das Gitter von Trianon hinausgehen wollen, aber die Nationalgarde hatte sich geweigert, sie passieren zu lassen.
    Sie hatte Befürchtungen geäußert, und man hatte ihr erwidert, sie sei in Versailles mehr in Sicherheit, als überall anderwärts.
    Demzufolge hatte sie sich in ihre kleinen Gemächer zurückgezogen, und sich in der That beruhigt gefühlt. Vor ihrer Thüre hatte sie Georges von Charny gefunden. Er war bewaffnet und stützte sich auf eine kurze Flinte.
    Da näherte sie sich ihm und sagte: Ah! Sie sind es, Baron?
    Wer hat Sie dahin gestellt?
    Mein Bruder, Madame.
    Und wo ist Ihr Bruder?
    Beim König.
    Warum beim König?
    Weil er das Haupt der Familie ist, wie er gesagt hat, und weil er in dieser Eigenschaft das Recht hat, für den König zu sterben, der das Haupt des Staats ist.Ja, sagte Marie Antoinette mit einer gewissen Bitterkeit, während Sie nur das Recht haben, für die Königin zu sterben.
    Es wird eine große Ehre für mich sein, Madame, wenn Gott mir erlaubt, daß ich je diese Pflicht erfülle, erwiderte der junge Mann, indem er sich verbeugte.
    Die Königin machte einen Schritt, um sich zurückzuziehen, aber ein Verdacht erfaßte sie in ihrem Herzen.
    Sie blieb stehen, wandte den Kopf halb um und fragte:
    Und ... die Gräfin, wie ist es ihr ergangen?
    Die Gräfin,

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