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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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assasin .
    Beim Abbé Maury ist es etwas andres.
    Vierzehn Tage nach den Ereignissen begegnete ihm der Herzog von Aiguillon auf der Terrasse der Feuillans und wollte ihn anreden.
    Geh deines Weges, Schmutziger, spricht der Abbé Maury.
    Und er entfernte sich majestätisch vom Herzog.
    Diese drei Männer kamen also, wie man sagt, gegen vier Uhr morgens in Versailles an.Sie führten die zweite Schar, diese bestand aus Menschen, die nach denjenigen kommen, welche kämpfen, um zu siegen, sie kommen, um zu rauben und zu morden.
    Bei der Bastille hatte man wohl ein wenig gemordet, aber man hatte gar nicht geraubt. Versailles bot eine schöne Entschädigung, die man sich nehmen konnte.
    Gegen halb fünf Uhr morgens bebte das Schloß mitten in seinem Schlafe. Ein Flintenschuß war vom Marmorhofe aus abgefeuert worden.
    Fünf- bis sechshundert Menschen waren plötzlich beim Gitter erschienen, und sich anreizend, antreibend, hatten sie mit einer gemeinschaftlichen Anstrengung das Gitter erstiegen und gesprengt.
    Dann hatte der Flintenschuß der Schildwache Lärm gemacht.
    Einer von den Angreifenden war tot niedergestürzt. Sein blutiger Leichnam streckte sich auf dem Pflaster aus.
    Dieser Schuß zerspaltete die Gruppe der Räuber, von denen es die einen auf das Silberzeug des Schlosses, die andren, wer weiß! auf die Krone des Königs abgesehen hatten.
    Wie durch einen ungeheuren Axtstreich getrennt, teilt sich die Woge in zwei Gruppen. Die eine zieht nach den Gemächern der Königin, die andere geht zur Wohnung des Königs hinauf.
    Die ganze Bewachung des Königs besteht in diesem Augenblick aus dem Mann, der vor der Thüre Schildwache steht, und aus einem Offizier, der hastig aus den Vorzimmern heraustritt, bewaffnet mit einer Hellebarde, die er dem erschrockenen Schweizer entrissen hat.
    Wer da? ruft die Schildwache, wer da?
    Und da keine Antwort gegeben wird und die Flut immer mehr steigt, ruft sie zum dritten Male: Wer da?
    Und sie schlägt an.
    Der Offizier begreift, was aus einem Schuß in den königlichen Gemächern entstehen muß; er hebt die Flinte auf, stürzt den Angreifenden entgegen und versperrt mit seiner Hellebarde die Treppe in ihrer ganzen Breite.Meine Herren! meine Herren! ruft er, was wollt Ihr? was verlangt Ihr?
    Nichts, nichts, antworteten spottend mehrere Stimmen. Lassen Sie uns vorbei; wir sind gute Freunde Seiner Majestät.
    Ihr seid gute Freunde Seiner Majestät, und Ihr bringt ihr den Krieg ...
    Diesmal keine Antwort ... Ein unheimliches Gelächter, das war alles.
    Ein Mann packt den Stiel der Hellebarde, die der Offizier nicht loslassen will. Damit er sie loslasse, beißt er ihn in die Hand.
    Der Offizier reißt die Hellebarde aus den Händen seines Gegners, packt den eichenen Stiel, läßt ihn mit seiner Kraft auf den Kopf seines Gegners fallen und zerschmettert ihm den Schädel.
    Die Heftigkeit des Schlags hat die Hellebarde entzwei gebrochen.
    Nun hat der Offizier zwei Waffen statt einer, einen Stock und einen Dolch.
    Mit dem Stock schlägt er das Rad, mit dem Dolche stößt er zu. Mittlerweile hat die Schildwache die Thüre des Vorzimmers wieder geöffnet und um Hilfe gerufen.
    Meine Herren, meine Herren, ruft die Schildwache; Herrn von Charny zu Hülfe, zu Hülfe!
    Die Säbel fliegen aus der Scheide, glänzen einen Augenblick beim Scheine der Lampe, die oben auf der Treppe brennt, und durchwühlen rechts und links von Charny die Angreifenden.
    Schmerzensschreie werden hörbar, das Blut spritzt, die Flut weicht zurück, rollt die Stufen hinab und entblößt diese, welche beim Rückzuge der Masse nun rot und schlüpfrig erscheinen.
    Die Thüre des Vorzimmers öffnet sich zum dritten Mal und die Schildwache ruft:
    Kommen Sie herein, meine Herren, der König befiehlt es.
    Die Gardisten benützen den Augenblick der Verwirrung, der bei der Menge eintritt. Sie stürzen nach der Thüre.Charny geht zuletzt hinein. Die Thüre schließt sich hinter ihm, die zwei großen Riegel gleiten in ihre Schließkappen.
    Tausend Stöße geschehen zugleich an diese Thüre; aber man häuft hinter ihr Bänke, Tische, Sessel auf. Sie wird wohl zehn Minuten halten.
    Zehn Minuten! Während dieser zehn Minuten wird eine Verstärkung kommen.
    Sehen wir, was bei der Königin vorgeht.
    Die zweite Gruppe ist nach den kleinen Gemächern gegangen; doch hier ist die Treppe sehr eng, und kaum zwei Personen können nebeneinander durch den Korridor gehen.
    Hier wacht Georges von Charny.
    Bei dem dritten: Wer da? das ohne Antwort

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