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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Hand.
    Beide traten dann in das Dorf ein und wanderten nach der Hütte, wo Pitou geboren war, wo Sebastian gesäugt worden.
    Pitou kannte Haramont wohl, aber er konnte die Hütte nicht wieder finden. Er mußte sich erkundigen; man zeigte ihm ein Häuschen von Stein mit einem Schieferdach.
    Der Garten des Häuschens war durch eine Mauer geschlossen.
    Die Tante Angelique hatte das Haus ihrer Schwester verkauft, und der neue Eigentümer hatte infolge seines Besitzrechtes alles niedergerissen: die alten übertünchten Mauern von Erde, die alte Thüre mit ihrer Oeffnung, um die Katzen durchzulassen; die alten Fenster mit ihren Scheiben halb von Glas, halb von Papier, worauf sich Pitous schülerhaften Schreibereien befanden; das Strohdach mit seinem grünlichen Moos und seinen fetten Pflanzen, die auf dem Gipfel wachsen und blühen.
    Die Thüre war geschlossen, und auf der äußeren Schwelle dieser Thüre stand ein großer Hund, der Pitou die Zähne wies.
    Komm, sagte er mit Thränen in den Augen, komm, Sebastian; komm an einen Ort, wo ich wenigstens sicher bin, daß sich nichts verändert hat.
    Und er zog Sebastian nach dem Friedhofe fort, wo seine Mutter begraben war.
    Er hatte recht, der arme Junge; hier hatte sich nichts verändert; nur war das Gras so hoch gewachsen, daß er das Grab seiner Mutter nicht gleich zu erkennen vermochte.
    Zum Glück war zu gleicher Zeit mit dem Grase eine Trauerweide gewachsen. Er ging gerade auf diesen Baum zu und küßte die Erde, die er beschattete, mit derselben instinktartigen Frömmigkeit, mit der er die Füße des Kruzifix geküßt hatte.
    Der Aufenthalt der zwei Knaben dauerte lange, und der Tag rückte vor.
    Man mußte dieses Grab, das einzige, was sich des armen Pitou zu erinnern geschienen hatte, verlassen.
    Als er es verließ, hatte Pitou den Gedanken, einen Zweig von der Trauerweide abzubrechen und an seinen Helm zu stecken; doch in dem Augenblick, wo er ihn abbrechen wollte, hielt er inne. Es kam ihm vor, als wäre es ein Schmerz für seine arme Mutter, wenn er den Zweig von einem Baume abbräche, dessen Wurzeln vielleicht den schlecht zusammengefügten tannenen Sarg umschlangen, in dem ihr Leichnam lag.
    Er küßte noch einmal die Erde, nahm wieder die Hand von Sebastian und entfernte sich.
    Alle Welt war auf dem Felde oder im Walde, nur wenige Personen hatten Pitou gesehen, und durch seinen Helm und seinen großen Säbel entstellt, hatte ihn von diesen Personen niemand erkannt.
    Er schlug den Weg nach Villers-Cotterets ein. Sebastian folgte ihm nachdenkend und stumm wie er.
    Man kam nach Villers-Cotterets gegen fünf Uhr abends.

Wie Pitou von seiner Tante zum zweiten Mal weggejagt wird.
    Pitou kam nach Villers-Cotterets durch die Fasanerie des Parks; er ging durch den Tanzsaal, der an den Werktagen leer steht, zu dem er drei Wochen vorher Katharine geführt hatte.
    Ach! wie mancherlei hatte sich während dieser drei Wochen nicht nur für Pitou, sondern für ganz Frankreich ereignet.
    Dann folgte er der langen Allee von Kastanienbäumen, erreichte den Schloßplatz und klopfte an die Hinterthüre des College des Abbes Fortier.
    In einem Augenblick verbreitete sich durch die Stadt das Gerücht, Pitou sei mit dem jungen Sebastian Gilbert angekommen, beide seien durch die Hinterthüre des Abbes Fortier eingetreten, Sebastian sei ungefähr derselbe wie bei seinem Abgang, aber Pitou trage einen Helm und einen großen Säbel.
    Infolgedessen scharte sich eine Menge bei der großen Thüre zusammen, denn man dachte, wenn Pitou beim Abbé Fortier durch die kleine Thüre des Schlosses eingetreten sei, so werde er wohl durch die große Thüre der Rue de Soissons herauskommen. Das war sein Weg, um zum Pleux zu gehen.
    Pitou hielt sich in der That beim Abbé Fortier nur so lange auf, als er brauchte, um in die Hände seiner Schwester den Brief des Doktors, Sebastian Gilbert und fünf doppelte Louisd'or, bestimmt zur Bezahlung seiner Pension, zu übergeben.
    Die Schwester des Abbes Fortier hatte anfangs gewaltig bange, als sie durch die Gartenthüre den furchtbaren Soldaten hereinkommen sah; bald aber erkannte sie unter dem Helme des Dragoners das freundliche, redliche Gesicht, das sie ein wenig beruhigte. Der Anblick der fünf doppelten Louisd'or beruhigte sie ganz und gar.
    Diese Angst der armen, alten Jungfer war um so leichter erklärlich, als der Abbé Fortier ausgegangen war, um seine Zöglinge spazieren zu führen, und sie sich völlig allein im Hause befand.
    Pitou verabschiedete

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