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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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sie ihn gesehen hatten, und keiner von ihnen ein wirklich genaues Bild wiedergeben konnte.
    Foxy sagte: » Er hat ausgesehen wie eine Sissi.«
    » Eine was?«, fragte Dave.
    Foxy wurde verlegen.
    » Du weißt schon, irgendwie weibisch, wie eine Frau eben. Nicht unbedingt schwul, aber eben so ein Schönling, mit weicher Haut und langen Wimpern und so. Eine Sissi.«
    Dave erinnerte sich daran, einmal einen Film gesehen zu haben, in dem ein ähnlicher Charakter als » Sissi« bezeichnet worden war. Das war ein Ausdruck, den er noch nie benutzt hatte.
    Schließlich fragte Dave, ob es noch irgendetwas anderes gab, was Foxy ihm sagen könnte, ob er sich an irgendetwas Ungewöhnliches erinnerte. Dave wusste genau, was er hören wollte, aber er wollte es Foxy nicht vorgeben.
    » Was denn?«, fragte der Streifenpolizist.
    » Irgendetwas, ganz egal.«
    Foxy verzog angestrengt das Gesicht.
    » Ich weiß nicht … doch, warte mal. Da war dieser Geruch, wie wenn Clem Fisch grillt. Wie Marzipan. Mandeln. Genau, das war es.«
    Dave schlug triumphierend auf den Tisch, woraufhin andere Barbesucher kopfschüttelnd zu ihnen rüberschauten.
    » Ganz genau«, sagte Dave. » Ich habe es auch gerochen. Es ist derselbe Typ. Ich gebe noch einen aus, Foxy.«
    Foxy bestellte sich noch einen Orangensaft. Dave nahm einen kleinen Wodka.
    » Bist du trocken?«, fragte Dave den rothaarigen Kollegen.
    Foxy schaute ihn aus strahlend blauen Augen an.
    » Ja, seit ich dieses Feuer in der Innenstadt beobachtet habe. Na ja, ich habe nicht sofort danach aufgehört, aber dann ist mir aufgegangen, dass ich mein Leben durchs Klo runterspüle, verstehst du? Ich habe eine liebe Ehefrau, ein paar nette Kinder, warum sollte ich das alles wegwerfen, nur um mir nach dem Dienst das Hirn zu betäuben?«
    Dave musterte die Pupillen seines Kollegen und sah das leichte Zittern seiner Hand, als er das Saftglas anhob.
    » Und was nimmst du jetzt, statt Alkohol?«, fragte er leise.
    Sofort ging Foxy in die Defensive.
    » Wie kommst du darauf, dass ich was nehme?«
    » Du könntest dir genauso gut ein Schild um den Hals hängen.«
    Foxy senkte den Blick und trat heftig gegen das Tischbein.
    » Ich halte das nicht mehr aus. Es bringt mich noch um.«
    » Erzähl’s mir. Na los, Foxy, ich höre zu.«
    » Ray. Verdammt nochmal, nenn mich Ray. Das ist mein Name.«
    » Erzähl’s mir, Ray.«
    Foxy starrte auf den Orangensaft in seiner Hand und sah kurz so aus, als wolle er ihn quer durch den Raum schleudern, tat es aber nicht. Schließlich stellte er ihn vorsichtig auf dem Tisch ab, dann sah er Dave offen in die Augen.
    » Ich habe ein paar Uppers genommen, damit ich meine Schichten verkrafte. Ich bin nicht dafür gemacht, Stadtpolizist zu sein, Dave. Nicht alle von uns sind dafür geschaffen. Ich will jetzt etwas anderes machen, etwas, wo ich keine eingeschlagenen Gesichter sehen muss, oder verbrannte Leichen oder Einzelteile nach einem Verkehrsunfall. Da gibt es nur ein Problem, weißt du – die Finanzen. Ich habe eine Familie, die ein Haus braucht, und Kinder sind auch ganz schön teuer … Scheiße, warum erzähle ich dir das eigentlich alles?«
    » Weil ich dich darum gebeten habe. Mach weiter … Ray.«
    » Ich habe nachgedacht. Ich will mich selbstständig machen, mit einem kleinen Restaurant. Nichts Großes, weißt du, nur ein Bistro – so ein französischer Laden, mit Stofftischdecken und Kerzen in Flaschen, irgendwie so künstlerisch eben …«
    » Ich weiß, was ein Bistro ist, Ray, ich bin ja nicht blöd.«
    » Tut mir leid. Eigentlich war es die Idee meiner Frau, sie ist das Hirn in der Familie. Aber«, seufzte er, » egal, wir können das jetzt noch nicht machen. Noch lange nicht.«
    » Warum nicht? Habt ihr Schulden?«
    » Nicht viele. Ich bin kein Spieler oder so. Es sind nur die Hypothek und ein laufender Kredit.«
    » Ray, ich werde dir das Geld leihen, damit ihr euer Bistro eröffnen und eure Schulden begleichen könnt, was auch immer. Wir setzen diese Woche noch einen Vertrag auf. Ich werde einfach euer stiller Teilhaber.«
    Foxy lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blinzelte.
    » Was sagst du denn da, Dave? Du kennst mich doch kaum.«
    » Ich kenne dich gut genug. Und beim letzten Polizeiball habe ich deine Frau kennengelernt. Sie hat mir von euren Kindern erzählt. Wie gut muss ich dich denn schon kennen? Das ist eine rein geschäftliche Sache. Manche Leute machen Geschäfte mit Menschen, denen sie noch nie begegnet sind.«
    Foxy sah aus, als wüsste

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