Angel 01 - Die Engel
Ständer, wenn er daran dachte, wie er Peters umbringen würde. Darum musste er sich kümmern.
Manny startete den Wagen. Er fuhr zu einem Club, den er gut kannte, wo er für ein paar Drinks und ein paar Scheine auf dem Nachttisch eine anständige Auswahl geboten bekam. Einige von ihnen mochten es sogar, wenn er ihnen den Hintern versohlte, bevor er ihnen seinen Schwanz reinrammte. Falls es gewünscht wurde, war er durchaus bereit, ein solches Vergnügen zu spenden.
Er parkte vor dem Silver Chalice, ging durch das Foyer, durch die Doppeltüren und betrat den Club.
Der Raum war nur schwach erleuchtet, und Manny musste seine Augen anstrengen, um im Halbdunkel etwas zu erkennen. Es waren nur wenige Leute da. Ein schlechter Wochentag.
» Doppelten Whiskey, on the Rocks«, wandte er sich an den Barkeeper.
Irgendjemand stieß an seinen Ellbogen, und als Manny sich umdrehte, entdeckte er eine Schwuchtel, die ihn anstarrte.
» Hi«, meinte die Schwuchtel. » Auf der Suche?«
» Ich bin hetero«, erklärte Manny, » also verpiss dich.«
Die Schwuchtel zuckte mit den Schultern, lächelte und nippte an ihrem Drink.
» War ja nur eine Frage. Kein Grund, unhöflich zu werden, du tragische Figur.«
Mann, dachte Manny, jetzt kann man nicht mal mehr in Ruhe einen Drink nehmen, ohne dass irgendjemand einen ficken will.
Jetzt, wo sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, begutachtete Manny den Rest des Clubs. Er sah zwei Nutten, die er schon kannte, in einer Ecke sitzen. Lolita und ihre Freundin … wie hieß sie noch gleich, Deborah. Nutten hatten immer so ausgefallene Namen. Waren wahrscheinlich nicht ihre echten. Lolita war blond, Deborah dunkelhaarig. Sie arbeiteten oft zusammen, aber so energiegeladen fühlte Manny sich dann doch nicht. Heute war Lolita genug für ihn.
Außer den beiden und der Schwuchtel war nur noch ein weiterer Gast da, ein junger Mann mit dunklen Augen. Er starrte Manny an als wollte er gleich in Tränen ausbrechen. Wahrscheinlich noch eine Schwuchtel, dachte Manny. Der Typ war einfach ein bisschen zu schön. Perfektes Aussehen machte Manny misstrauisch. Das roch immer nach Hormonen und kosmetischen Behandlungen.
Plötzlich musste Manny dringend aufs Klo. Der ganze Kaffee, den er immer im Büro trank, hatte seine Blase geschwächt. Inzwischen musste er mindestens einmal pro Stunde. Schnell leerte er sein Glas und ging dann quer durch den Raum zu den Toiletten, wobei er sicherstellte, dass die Schwuchtel ihm nicht folgte. Vor diesem Freak würde er bestimmt nicht sein Ding rausholen, ganz egal, wie dringend er pinkeln musste.
Sobald er auf dem Klo war, erleichterte er sich, während er den neuesten Spruch an der Wand las. Er war wie immer falsch geschrieben, aber das gefiel Manny. Er konnte richtig schreiben, und damit war er dieser Welt der Zuhälter, Nutten und Schwuchteln überlegen. Er schaute auf die Uhr: zwei Minuten nach elf.
Als er die mit Samt bespannten Stahldoppeltüren erreichte, die zurück in den Club führten, sah er bei einem Blick durch die getönten Bullaugen in der Tür, dass drinnen irgendetwas los war. Zwei Männer standen sich auf der kleinen Tanzfläche gegenüber. Sie sahen sich ähnlich, beide waren schlank und jung. Sie schienen sich nicht mit Worten zu streiten, aber an der Art, wie sie dort standen und sich anstarrten, wurde deutlich, dass irgendetwas im Gange war. Manny beschloss, hier draußen zu bleiben, falls es zu einer Schießerei kommen sollte.
Plötzlich ging, völlig unfassbar, einer der Männer in Flammen auf.
» Scheiße«, murmelte Manny fassungslos. » Der wurde angezündet.«
Manny wich ein paar Schritte zurück, ging aber sofort wieder nach vorne, fasziniert von dem, was auf der anderen Seite der Tür passierte.
Schockiert stellte Manny fest, dass es der allzu hübsche Schönling war, der dort brannte, der, der ihn noch vor ein paar Minuten mit traurigen Augen angestarrt hatte. Der andere Typ musste in den Club gekommen sein, während Manny auf dem Klo war. Komisch war allerdings, dass der zweite Typ verschwunden war. Manny hatte nicht gesehen, wie er gegangen war, aber er befand sich nicht länger im Club.
Die getönten Scheiben in den Bullaugen hatten Mannys Augen vor dem Aufblitzen der Flammen geschützt, so dass er immer noch sehen konnte. Andere, die drinnen waren, rieben sich die Augen; anscheinend waren sie geblendet. Nur der Barkeeper, der unter dem Tresen mit Gläsern herumgefuhrwerkt hatte, schien den Blitz unbeschadet
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