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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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meinte Dave, der sofort an Vanessa dachte.
    Dann mussten sie zurückweichen, da mit einem kreischenden Geräusch von berstendem Stein und Holz eine Seitenwand des Hauses einstürzte. Heiße Ziegel flogen durch die Luft wie Rauchbomben und schlugen zwischen den Zuschauern ein, die hastig auswichen. Brennende Mörtelbrocken wurden bis in die Menge geschleudert, obwohl sie ein ganzes Stück von dem eigentlichen Brand entfernt war. Schreie und erschrockene Rufe wurden laut. Als die Flammen irgendein explosives Material erwischten, verwandelten sie sich in einen schnell wachsenden, künstlerisch anmutenden Turm aus Rot und Gelb. Lange, glühende Holzsplitter schossen wie Leuchtraketen in den Himmel.
    Ein Feuerwehrmann war von einem Mauerteil erwischt worden und taumelte ein paar Schritte weit, bevor er zusammenbrach. Er wurde gerade aus der Gefahrenzone gezogen, als die ersten Krankenwagen eintrafen.
    » Die armen Schweine tun mir richtig leid«, sagte der Polizist und zeigte auf die Feuerwehrleute. » Die müssen Tag und Nacht ran.«
    Dave blieb, bis das Inferno zu einem schwarzen Schönheitsfleck auf der Straße heruntergebrannt war. Ein Detective vom örtlichen Revier hatte ihm erzählt, dass das Ganze seiner Meinung nach kein großer Verlust sei, da es das Haus eines Mafioso war, den sie schon seit Jahren hatten festnageln wollen.
    » Diese schönen Farben in dem Feuer – das ist das Heroin, das verbrennt, oder vielleicht auch Kokain. Sorgt für schöne Flammen.« Er sog die Luft ein. » Hier könnte man jetzt high werden, wenn man einfach nur einatmet. Vielleicht hatte er das Zeug ja in hohlen Wänden versteckt … vielleicht auch Geld. Nettes Feuer. Kein Verlust, mein Freund.«
    » Glauben Sie, das war der Anschlag eines Rivalen?«
    Der Detective grinste schief.
    » Würde ich meinen Arsch drauf verwetten. Der ist so einigen auf die Zehen getreten, vor allem mir. Ich habe das Feuer nicht gelegt, aber ich hätte es getan, wenn ich auf die Idee gekommen wäre. Irgendein anderer Pate hatte die Nase voll von ihm und einen Anschlag befohlen. So machen die das heutzutage.«
    » Wahrscheinlich«, meinte Dave müde. Die Erschöpfung, die durch das Adrenalin verdrängt worden war, kehrte jetzt zurück. Er wünschte dem Detective eine gute Nacht und versprach, ihm am nächsten Morgen einen Bericht zu schicken. Der bedankte sich, ohne dabei den Blick von der qualmenden Ruine abzuwenden.
    Dave fuhr nach Hause und fiel so gegen halb sieben ins Bett, wo er sofort einschlief. Um acht rief Danny an, und Dave wachte zumindest so weit auf, dass er seinem Partner erzählen konnte, was passiert war, und dass er nicht vor elf im Büro sein würde. Er hatte eine Menge Rauch eingeatmet, was die normale Erschöpfung noch verstärkte. Danny meinte, er würde in der Zwischenzeit ein bisschen Papierkram abarbeiten.
    Dave erwähnte Danny gegenüber nichts von dem Brandstifter mit dem Modelgesicht. Er würde es noch tun, aber erst wollte er die Akten durchgehen, um zu sehen, ob der Typ vorbestraft war. Das Aussehen des Mannes hatte sich in Daves Gehirn eingebrannt, und er wollte ihn unbedingt kriegen. In den Zeitungen war jetzt schon von » weißen« Bränden die Rede, die offenbar etwas anderes waren als » normale« Brände. Es gab da eine Theorie, nach der jemand eine neue brennbare Substanz erfunden oder entdeckt hatte und nun einsetzte, eine Substanz, die einen anfänglichen Blitz erzeugte, der unglaublich heftig und blendend weiß war und den Brand in dem Zielobjekt auslöste. Diese weiße Flamme wies eine Reinheit auf, die bei den meisten Experten Verwunderung auslöste, da sie noch nie so etwas gesehen oder auch nur davon gehört hatten, nicht einmal auf dem Gebiet der militärischen Feuerwaffen.
    Ungefähr einer von zehn Bränden wurde von weißem Feuer ausgelöst, und der, den Dave am Abend zuvor beobachtet hatte, gehörte dazu. Genau wie der, den Foxy Reynolds gemeldet hatte, ein Mann, mit dem Dave nun unbedingt reden musste.
    Aber neben diesen beiden gab es noch ein anderes weißes Feuer, das Dave wesentlich mehr interessierte: den Brand in dem japanischen Kaufhaus, bei dem seine Frau und sein Sohn verbrannt waren.
    Foxy traf sich mit ihm in einer Bar, wie Dave nicht anders erwartet hatte, da der Kollege den Ruf hatte, ein Trinker zu sein. Deshalb war Dave überrascht, als Foxy sich einen Orangensaft bestellte. Sie verglichen ihre Beschreibungen des Täters, auch wenn beide Männer durch das weiße Feuer benommen gewesen waren, als

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