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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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unterstreichen, heiratete er heimlich ein wunderschönes, kluges Menschenmädchen, in das er sich verliebt hatte.« Kevins Stimme zitterte. »Dieses Mädchen war meine Schwester, Maddy. Sie war deine Mutter. Montgomery ist der Mädchenname deiner Mutter. Dein richtiger Name lautet Madison Godright.«
    Er hielt kurz inne.
    »Dein Vater war ein Engel.«
    Es dauerte ganze zehn Sekunden, ehe Maddy ein Wort herausbrachte, geschweige denn sich bewegen konnte. Oder auch nur atmen. Ihr galoppierendes Herz drohte ihre Brust zu zerreißen. Die Worte ihres Onkels hallten in ihrem Kopf wider.
    »Das … ist nicht möglich.« Sie hatte es nicht laut aussprechen wollen, aber die Worte platzten trotz des lähmenden Schocks aus ihr heraus. Ihr wurde bewusst, dass Jackson wie eine Statue neben ihr saß. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Fassungslosigkeit.
    »Es tut mir so leid, dass ich es dir all die Jahre nicht habe erzählen können«, erklärte Kevin. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mir wünschte, die Dinge wären anders gelaufen. Wie sehr ich meine Schwester vermisse.«
    »Aber ich bin kein Engel«, stieß Maddy hervor.
    »Nein«, erwiderte Kevin, »du bist ein Mensch, aber in deinen Adern fließt das Blut eines Engels. Du bist eine ganz eigene Art, Maddy, einzigartig auf der ganzen Welt.« Er lächelte und drückte kurz ihre Schulter. Dann verdüsterte sich sein Gesicht wieder. »Deine Geburt, die man für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten hatte, war der Auslöser für alles. Deine Eltern meinten, du seist ein Wunder, ein Zeichen, doch die NGE bezeichnete dich als Bastard, ein Halbblutwesen, und eine«, er machte eine kurze Pause, ehe er das folgende Wort aussprach, »Aberration.« Kevin blickte Maddy entschuldigend an, aber sein Ton war immer noch unerbittlich ehrlich. »Die Folge war ein Machtkampf in den Reihen der Engel.«
    »Die Aufstände«, schaltete sich Jackson ein.
    »Genau«, sagte Kevin. »Der Bürgerkrieg der Engel.«
    »Mein Vater …«, fing Jackson an. Maddy sah, wie seine Knöchel weiß hervortraten, als er sich jetzt an den Armlehnen seines Stuhls festklammerte.
    »Ja, dein Vater, Isaiah Godspeed, war ein Rebell, der an Jacobs Seite kämpfte.«
    »Wie bitte?« Jackson funkelte Kevin misstrauisch an, die Augen zu Schlitzen verengt. »Mein Vater hat gegen die Rebellen Krieg geführt. Er wurde im Kampf gegen sie getötet.«
    »Nein, Jackson«, sagte Kevin sanft. »Das ist es, was dein Stiefvater Mark dich glauben machen will. Die Wahrheit aber ist, dass dein Vater ebenfalls Reformen unter den Engeln wollte. Er hat Jacob und sein Kind befürwortet.«
    »Warum sollte Mark nicht wollen, dass ich davon weiß?«, fragte Jackson.
    »Weil Jacob und Isaiah ihn um Hilfe baten, als Maddy gerade mal ein paar Wochen alt war. Sie waren alle Klassenkameraden gewesen, und Mark – Isaiahs Cousin – war bereits ein aufstrebender Star, ein ehrgeiziges politisches Wunderkind. Der Jackson Godspeed seiner Zeit.« Kevin nickte Jackson zu und blätterte die letzte Seite des Notizbuchs um. Sie war leer. Maddy betrachtete die vergilbte, brüchige Seite. Als handle es sich um eine Zukunft, der man willkürlich ein Ende gesetzt hatte.
    »Mark verweigerte ihnen seine Hilfe und wies sie ab. Da sie nun alle gegen sich hatten, brachten sie Maddy im Schutz der Dunkelheit zu mir. Am folgenden Tag wurden Jacob und Isaiah beide von den Agenten der Disziplinarabteilung des Rats festgenommen, mortalisiert und anschließend kaltblütig umgebracht. Auch Regina, meine Schwester, töteten sie. Kris Godspeed und ihr Kind Jackson wurden verschont. Dafür, dass er den Rebellen seine Unterstützung verweigert hatte, erhielt Mark eine Position als Erzengel und stieg in der NGE rasch auf.«
    »Jackson«, jetzt wurde Kevins Ton noch sanfter, »deine Mutter wusste von all dem nichts. Und das ist noch heute so. Sie ist unschuldig. In ihrem Schmerz hat sie sich Marks Avancen nicht widersetzt, bis sie schließlich heirateten.«
    Kevin schloss das Buch und legte seine Hand auf das staubige Cover. Jackson hatte sich abgewandt und schaute mit ausdruckslosen Augen aus dem Fenster. Kevin sah Maddy ins Gesicht.
    »Die Engel haben versprochen, sich nie wieder in dein Leben einzumischen, solange es einigermaßen normal ablief, ohne dass du irgendetwas von deiner Vergangenheit erfährst oder davon, wer du wirklich bist. Ich habe mich damit einverstanden erklärt und seitdem lebst du bei mir.«
    Wieder bildete sich ein Kloß in Maddys Hals. Sie war

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