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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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wie sie nur konnte. Jackson wiederum umklammerte ihre Arme und zog sie so fest an sich, dass sie aufwinselte.
    Nun ging es so steil nach oben, dass sie auf die gläsernen Türme über ihnen zuhielten.
    Die Engel hinter ihnen hatten weiter aufgeschlossen. Um das zu wissen, musste sich Maddy gar nicht erst umdrehen: Sie konnte das Rauschen des Windes hören, der über ihre Schwingen streifte. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit jagte Jackson weiter vorwärts. Vor ihnen schälte sich ein hoch aufragendes Gebäude wie ein Geist aus dem Nebel. Jackson raste auf die gläserne Front zu und hielt unerschrocken den Kurs. Er wurde auch kein bisschen langsamer. Maddy spürte, wie Todesangst in ihr aufstieg. Die Wand kam auf sie zu, bis sie ihr eigenes Spiegelbild darin erkennen konnte. Die nackte Angst überwältigte sie und ihr entfuhr ein unkontrollierter Schrei. Genau im selben Moment krümmte Jackson sich in der Hüfte, schlug pumpend mit den Flügeln und zerrte Maddy geradewegs in die Tiefe.
    Sie tauchten in rasantem Sturzflug ab. Fast hätte es sie von Jacksons Rücken gerissen. Es war wie auf einer Achterbahnfahrt, wenn es plötzlich abwärtsgeht – nur dass es keinen Spaß machte, sondern qualvoll schmerzte. Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, loszulassen. Das reißende Gefühl in den Armen und den Fingern war einfach übermächtig. Ihr wich alles Blut aus dem Kopf.
    Sie schossen direkt an der Fassade des Hochhauses nach unten. Fast hätte Maddy sie berühren können. Aufgrund ihrer Geschwindigkeit verwischten alle Linien und Konturen und Maddy kam die Fassade wie eine einzige, ungebrochene Glasfläche vor. Ein sonderbares Geräusch erfüllte ihre Ohren, bis ihr klar wurde, dass die Scheiben eine nach der anderen zerbarsten. Zersplittertes Glas verfolgte sie, während sie auf den immer näher kommenden Boden zuhielten.
    Mit einem Mal erblickte Maddy die Straße unter ihnen. Es war fast so, als würde der Tod höchstpersönlich auf sie zukommen. Und dann beschrieb Jackson mit unglaublicher Präzision eine Kurve und flog parallel zum Boden weiter. Straßenlaternen, Schilder, Autos: Alles flog in rasender Geschwindigkeit an ihnen vorbei und verfehlte sie nur um ein Haar.
    Dann wurden sie etwas langsamer, sodass Maddy wieder besser atmen konnte. Sie warf einen Blick hinter sich. Und tatsächlich: Der erste der Engel war Jacksons Täuschungsmanöver auf den Leim gegangen. Er war offenbar nicht so wendig – und so kräftig – wie Jackson, daher hatten sich seine Flügel an einer Straßenlampe verfangen, als er in die Horizontale gegangen war. Er war über das Pflaster gesegelt und hatte dabei ein paar geparkte Fahrzeuge mitgenommen.
    Einer wäre erledigt, dachte sie.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, erkundigte Jackson sich mit angestrengter Stimme.
    »Ja«, keuchte Maddy. Sie wagte einen weiteren Blick zurück.
    »Jetzt sind da noch zwei von ihnen!«, kreischte sie.
    »Halt dich fest.«
    Auf seinem Zickzackkurs durch den Großstadtdschungel tauchte Jackson immer wieder jäh ab und zog dann erneut hoch. Plötzlich blickte Maddy in ein klaffendes Maul aus Beton – sie stießen offenbar in einen Tunnel hinein. Maddy hörte, wie die Luft aufgepeitscht wurde, als einer der Engelsagenten direkt hinter ihnen hineinstürzte.
    Der Tunnel war in ein unheimliches bläulich-grünes Schimmern getaucht. Die glänzende Decke des Tunnels warf das Licht von Scheinwerfern zurück, wodurch er einen kalten, futuristischen Anstrich bekam. Vor ihnen konnte Maddy eine Reihe von orangefarbenen Lichtern direkt auf sie zukommen sehen. Sie hörte einen Kleinlaster hupen. Das Geräusch schien von allen Seiten gleichzeitig zu kommen. Jackson legte einen Zahn zu. Der Laster war auf Kollisionskurs mit ihnen. Er füllte den ganzen klaustrophobisch engen Tunnel aus. Der Anhänger ließ nicht viel Abstand zur Decke. Mit beunruhigender Klarheit wurde sich Maddy bewusst, dass sie über ihn hinwegfliegen würden. Sie müssten sich in den schmalen Spalt zwischen Anhänger und Tunneldecke zwängen.
    »Vertraust du mir?«, rief Jackson. Maddy drückte ihre Lippen an sein Ohr.
    »Ja!«
    Sofort vollführte Jackson eine Drehung um hundertachtzig Grad, sodass sie knapp unterhalb der Decke flogen. Maddy presste ihren Körper fest an Jackson. Sie durfte sich auf keinen Fall bewegen. Nur wenige Zentimeter trennten sie von einem sicheren Tod. So glitten sie über das Dach des Lasters hinweg. Als hinter ihnen der Agent gegen das Fahrzeug stieß und

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