Angel City Love (German Edition)
dich nie einfach so gehen lassen dürfen.«
»Nein, das hättest du nicht«, bestätigte Jackson mit funkelnden Augen. Bei den Worten des Engels zuckte Ethan zusammen.
»Ethan, das ist …«
»Ja, ich weiß.« Ethan musterte den Engel vor ihm.
»Maddy meint, ihr beide wärt … Freunde?«, erkundigte sich Jackson.
Ethan nickte. »Und ihr beide seid …?«
»Ebenfalls Freunde«, sagte Maddy rasch. Sie konnte sich nur vage ausmalen, was wohl in Ethans Innerem vor sich ging, auch wenn er äußerlich kontrolliert und selbstbeherrscht blieb. Sie fragte sich, was sie ihm damit antat, dass sie einen Engel zu ihm nach Hause brachte.
»Dann kommt mal rein«, sagte Ethan schließlich.
Er führte sie durch den Flur in die Küche. Die Spuren von der Party hatte er bereits beseitigt.
»Ich wünschte, ich könnte euch irgendetwas anbieten«, meinte er im Gehen. »Aber es ist nichts mehr übrig. Im Kühlschrank ist nur noch was vom Chinesen, glaube ich.«
»Schon gut«, erklärte Maddy. Sie betraten die Küche, wo Ethan sich an den Tresen lehnte.
»Also«, meinte er. »Wie kann ich euch helfen?«
»Ethan, wir brauchen … einen Unterschlupf.« Maddy hielt kurz inne. »Ich dachte, wir könnten vielleicht ein Weilchen bei dir bleiben.«
Ethan ließ seinen Blick zwischen Maddy und Jackson hin und her wandern. »Sieh mal, Maddy«, sagte er schließlich in aufrichtigem Ton. »Ich würde dich ja hierbleiben lassen, aber es geht nicht. Und das liegt nicht daran, dass ich dich nicht hierhaben will.«
Maddy legte den Kopf schief.
»Sie waren bereits hier«, erklärte Ethan. Maddys Herz hämmerte in ihrer Brust.
»Wer?«, fragte Jackson alarmiert.
»Die Engel. Sie sind wieder weg, aber ich bin mir sicher, dass sie zurückkommen werden. Sie haben nach dir gesucht und nach … ihm.« Ethan deutete auf Jackson.
»Ethan, bitte«, flehte Maddy. »Er hat mir das Leben gerettet.«
»Er hat dir das Leben gerettet?«, fragte Ethan ungläubig. »Da hab ich aber was anderes gehört.«
»Was meinst du damit?«, fragte Maddy, und ihre Brauen zogen sich zusammen. »Was hast du gehört?«
»Dass er dich entführt hat.«
»Das ist doch lächerlich«, entgegnete Maddy mit leiser Stimme. »Wer behauptet das denn?«
Ethan zog die Augenbrauen hoch. »Du weißt es echt nicht?« Er ging zum Fernseher im Wohnzimmer hinüber, griff nach der Fernbedienung, die auf dem Sofa lag, und stellte den Flachbildfernseher an. Tara Reeves’ erschöpftes Gesicht füllte den Bildschirm aus. Sie war gerade dabei, über die Nachricht des Tages zu berichten.
»Wir haben die allerneusten Updates in Sachen Jackson Godspeed, hier in unserer Dauersondersendung auf ANN . Zu diesem Zeitpunkt geht die Jagd nach Godspeed ungebrochen weiter. Angeblich hat er am heutigen Abend die siebzehnjährige Maddy Montgomery aus Angel City entführt, und man geht außerdem davon aus, dass er mit dem Verschwinden dreier Engel im Verlauf der Woche in Verbindung steht.«
Maddy war vor Entsetzen wie gelähmt. Was ging hier nur vor?
»Es hat bereits angefangen«, murmelte Jackson wie zur Antwort darauf.
»Was hat angefangen?«
»Die Vertuschungsaktion«, meinte Jackson.
»Im Internet geht es noch viel schlimmer ab.« Ethan deutete mit einem Nicken auf seinen Laptop, der aufgeklappt auf dem Küchentresen stand. Maddy tippte auf eine Taste, um den Bildschirm zu aktivieren, und sofort zeigte Ethans Browser die beliebtesten Engelblogs, mit reißerischen Schlagzeilen wie: »ENTGLEISTE APPROBATION«, »ENGEL AUSSER KONTROLLE« und »SKANDAL IN DER STADT DER UNSTERBLICHEN« . Maddy klickte sich durch die diversen Seiten. Sie alle behandelten ein und dasselbe Thema auf die ein oder andere Weise – dass Jackson von seiner eigenen Zulassungsfeier verschwunden war, sie angeblich entführt hatte und hinter den Engelsmorden steckte. Es gab sogar Gerüchte, dass er mit den Extremisten von der MVF zusammenarbeitete, um die Engel zu stürzen.
»Aber nichts von all dem ist wahr«, sagte sie, während ihre Augen über den Bildschirm flogen. »Das ist nicht fair. Jackson hat niemanden umgebracht. Und ich wurde nicht entführt.«
»Tja, das erzählst du dann aber auch nicht jedem.«
»Wie bitte?«, stieß Maddy hervor. »Was meinst du?«
»Du hast ein paar Updates auf deiner Facebook-Seite gepostet.«
Maddy kniff die Augen zusammen.
» Facebook? Ich habe gar keine Facebookseite!«
Ethan stellte sich hinter sie, griff um sie herum und rief die Facebookseite auf, wo er Maddys Namen eingab.
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