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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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Eingangstür an der Ostseite aufsperren. Kennst du die?«
    »Klar«, bestätigte Maddy, als sie merkte, wovon er sprach.
    Ethan blickte erst auf den Schlüssel, dann auf Jackson. Er betrachtete ihn eisig.
    »Tut mir leid, Maddy, ich vertraue ihm nicht. Aber wenn das deine Entscheidung ist, werde ich alles tun, um dir zu helfen.« Er wandte sich nun ihr zu. »Bist du dir sicher, dass alles okay ist?« Während er sprach, ging er immer näher auf sie zu, bis er schließlich dicht vor ihr stand. Wieder blitzte derselbe Zorn in Jacksons Augen auf.
    »Ja«, bestätigte sie und wurde rot. »Und vielen Dank.«
    »Ich würde alles für dich tun, Maddy«, erwiderte Ethan leise.
    »Lass uns gehen«, schaltete sich Jackson nun schroff ein.
    Wachsam schlichen die beiden die verschlafene Straße entlang. Maddy warf einen Blick über ihre Schulter zurück. Im Haus war es dunkel, doch sie konnte am Fenster Ethans Umriss ausmachen. Still stand er da und sah ihnen nach. Sein Einfall war wirklich genial. Keiner würde auf die Idee kommen, dort nach ihnen zu suchen. Sosehr es ihn innerlich auch schmerzen musste, half er ihnen dennoch. Ethan. Immer war er für sie da. Sie ertappte sich dabei, wie sie wieder einmal darüber nachdachte, was sie eigentlich für ihn empfand. Was würde er von ihr denken, wenn sie ihm je die Wahrheit über ihre Eltern erzählte? Würde er sauer werden? Und sie dann mit der gleichen Kälte behandeln, die er Jackson gegenüber an den Tag legte? Oder würde er sie so akzeptieren, wie sie war, ganz gleich welches Blut auch in ihren Adern floss? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er sie nicht im Stich lassen würde, komme, was wolle. Gleichzeitig fragte sie sich, ob Jackson wohl das Gleiche tun würde.
    In diesem Moment wandte sich Jackson zu ihr um und lächelte sie an, was ihr Herz sofort dahinschmelzen ließ.
    »Okay, Maddy, jetzt sag schon, wohin gehen wir?«

28

    Grillen zirpten im Gras und die Palmen standen reglos und sahen allem zu.
    »Hier?«, fragte Jackson, während er das verlassene, dunkle Schulgebäude der Angel City Highschool betrachtete.
    »Ja, hier.« Maddy musste lachen. »Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass irgendwer auf die Idee kommt, dich an einer städtischen Schule zu suchen.« Sie führte Jackson um das Gebäude herum zum Seiteneingang. Dabei machten ihre Schritte im nassen Gras quatschende Geräusche. Sie kamen an eine Tür, an der kein Schild zu sehen war. Maddy steckte Ethans Schlüssel ins Schloss und drehte ihn mit angehaltenem Atem herum. Es klickte leise, als der Bolzen sich zurückzog.
    Im Flur war es dunkel und still. Das einzige Licht spendete ein Getränkeautomat am Ende des Flurs, von dem ein sanfter rötlicher und blauer Schein ausging. An den Wänden hingen Werbeplakate für den Schulball.
    Maddy hatte sich schnell orientiert. »Hier entlang.«
    Im Vorbeigehen ließ sie ihre Hand über die Reihen von Schließfächern gleiten. Sie war schon Tausende Male zuvor durch diesen Flur geschlendert, aber diesmal war es anders als sonst. Es lag nicht allein daran, dass es dunkel war. Alles kam ihr verändert vor. Vor ihrem Schließfach blieb sie kurz stehen und dachte daran, wie sie erst vor wenigen Tagen davorgestanden hatte. Damals war alles noch so einfach gewesen. Wie ein anderes Leben. Da findest du dich in deiner gewohnten Umgebung wieder und auf einmal ist alles anders, dachte sie. Nur dass es nicht die Umgebung ist, die anders ist. Man selbst ist es.
    »Was ist los?«, fragte Jackson.
    »Ach, nichts«, gab Maddy zurück. In Wahrheit war ihr soeben klar geworden, dass nie wieder irgendetwas so sein würde wie früher. Die Schließfächer, das abgenutzte Linoleum und Gwen, die ihr den neusten Engelsklatsch erzählte – das alles schien ihr unwiederbringlich verloren. Selbst wenn sich alles wieder einigermaßen normalisierte, würde sie doch nie wieder die traurige Wahrheit über ihre Eltern und deren schrecklichen Tod vergessen können. Es gab kein Entrinnen. Ob sie nun bereit war oder nicht, ihre Kindheit war ein für alle Mal zu Ende.
    »Es ist nicht mehr weit.« Maddy setzte ihren Weg fort.
    Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Sie hörte eine Stimme, die vom Ende des Flurs zu ihr drang, aus einem der Zimmer. Maddys Blick schoss panisch zu Jackson. Auch er lauschte aufmerksam.
    »Wir sollten verschwinden«, raunte Jackson.
    »Warte.« Maddy horchte erneut. Sie kannte die Stimme irgendwoher. Es war die Stimme einer jungen Frau, und sie löste ein

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