Angel City Love (German Edition)
Da war es: Ihr Profilbild war das hässliche Schulfoto aus dem ersten Highschooljahr, und in ihrem Fotoalbum waren nur die Schnappschüsse der Paparazzi aus dem Diner, von der Party mit Jackson und vom darauffolgenden Morgen vor der Schule. Als Beziehungsstatus war angegeben: Es ist kompliziert, und auf ihrer Pinnwand wimmelte es von mitleidigen Kommentaren ihrer »Freunde«, von denen sie augenblicklich ganze fünfhundertsechzig hatte. Unter Was machst du gerade? stand: Wurde von Jackson Godspeed entführt .
Unwillkürlich musste sich Maddy zurücklehnen und suchte an Ethans Brust Halt, um den Schock zu verdauen. Als Jackson dies bemerkte, kam er mit missmutigem Gesicht zu ihnen.
»Ach ja, auf Twitter bist du auch«, verkündete Ethan. Er rief die Twitterseite auf, tippte ihren Namen ein und sofort erschien die Seite. Ihr letzter Tweet war gerade mal fünfzehn Minuten alt.
Alles okay, melde mich bald bei euch allen. Danke für eure Unterstützung und eure Anteilnahme!
»Die verkaufen sogar schon T-Shirts«, erklärte Ethan. Schnell tippte er die Adresse celebritytee.com ein. Maddy stand der Mund offen. »›Team Maddy‹ oder ›Team Jackson‹«, las Ethan laut vor. »Schätze, man muss sich entscheiden, für welche der beiden Seiten man ist. Es gibt aber auch noch ›Team Macks‹, wenn man sich nicht festlegen kann oder für beide ist.«
»Und all das ist … heute Abend passiert?«, fragte Maddy fassungslos.
»So ist nun mal die Welt, in der wir leben«, meinte Ethan. Er trat einen Schritt zurück und lehnte sich wieder gegen den Küchentresen. »Glückwunsch, Maddy, du bist eine Berühmtheit.«
»Und mich jagen sie«, sagte Jackson mehr oder weniger zu sich selbst. »Wer oder was auch immer da draußen rumläuft und Engel umbringt, hat freie Hand, nur damit die Erzengel ihren ganzen Mist unter den Teppich kehren können.« Er wandte sich an Maddy. »Er hat recht. Hier können wir nicht bleiben. Wenn sie schon einmal hier waren, um nach uns zu suchen, dann kommen sie wieder.«
Maddy dachte an die Engel, die bei ihr zu Hause durch das Fenster gestürmt waren. Diesen Anblick wollte sie nie wieder in ihrem Leben sehen. Ethan drehte sich zu ihr.
»Vielleicht geht es mich ja nichts an, Maddy, aber hältst du es wirklich für eine so gute Idee, ausgerechnet jetzt bei Jackson zu bleiben?«, fragte er leise.
»Das geht dich wirklich nichts an«, fauchte Jackson.
»Als Freund geht es mich sehr wohl etwas an, ob Maddy sicher ist oder nicht«, konterte Ethan eisig.
Jackson wandte sich von ihm ab. »Lass mich draußen nachsehen, dann verschwinden wir von hier.« Der Engel ging rasch durch den Flur.
Maddy fragte sich, ob er sie vielleicht allein bei Ethan lassen wollte. War er tatsächlich … eifersüchtig?
Ethan und Maddy standen schweigend da.
»Ich weiß, was du jetzt vermutlich denkst«, sagte Maddy schließlich. »Aber wenn Jackson nicht gewesen wäre, wäre ich längst tot. Er hat mir das Leben gerettet, Ethan, und zwar mehr als nur einmal heute Abend. Die Dinge liegen ganz anders, als ich dachte.«
Ethan richtete seinen Blick auf sie. Seine Augen funkelten. In ihnen lagen Unsicherheit und Gekränktheit.
»Es ist mir klar, dass alles ganz anders ist«, erklärte Ethan. »Wie ich schon sagte, du scheinst mir einfach nicht die Sorte Mädchen zu sein, die sich mit Typen wie ihm einlassen.« Er wirkte traurig und erschöpft. »Aber ich hab mich wohl getäuscht.«
Maddy biss sich auf die Lippe. Sie hätte gar nicht genau sagen können, was sie mehr schmerzte – ihre Verletzungen oder einen Freund derart enttäuscht zu sehen.
Jackson kam ins Zimmer zurück. »Okay, wir sollten los.«
»Wohin?«
»Egal, bloß weg von hier. Sie werden wiederkommen, das garantiere ich dir.«
Jackson machte sich auf den Weg zur Haustür und Maddy folgte ihm langsam. Ethan beobachtete die beiden, dann seufzte er und holte einen Schlüsselbund aus einer Schublade.
»Ich hab dir doch gesagt, die könntest du dir ausleihen, wann immer du willst. Dann kannst du sie genauso gut auch jetzt mitnehmen. Ist vielleicht nicht der gemütlichste Ort der Welt«, Ethan zog einen Schlüssel von dem Bund, »aber wenigstens ist es trocken dort, und ich glaube kaum, dass irgendwer auf die Idee kommt, euch da zu suchen. Ich meine, abgesehen von dir ist Tyler der einzige Mensch, der überhaupt weiß, dass ich die hab, und der schläft gerade in meinem Zimmer seinen Rausch aus.« Er ging auf Maddy zu. »Mit dem hier lässt sich die
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