Angel City Love (German Edition)
Augenbrauen hochgezogen. Mark hingegen bedachte Jackson mit einem vielsagenden Blick. Der seufzte.
»Wir sind nur Freunde, nichts weiter«, verkündete er in die Stille hinein. »Und nein, wir kommen nicht wieder zusammen.«
»Wir mögen sie sehr gern, mein Sohn«, meinte Mark. »Nur damit du das weißt.«
»Ja, das habt ihr mir schon zur Genüge gesagt«, versicherte Jackson ihm lachend.
»Jackson, wir würden uns ja so gut verstehen«, meinte Chloe flehentlich. Sie kam um den Tisch herum auf ihn zugesprungen und zupfte ihren Halbbruder am Arm. »Jetzt, da ich älter bin, kann ich mir total gut vorstellen, dass wir beste Freundinnen werden könnten.«
»Wollen wir dem jungen Engel jetzt doch mal eine Auszeit gönnen.« Mark zwinkerte Jackson zu. »Er wird sie diese Woche ja noch treffen.«
Mit einem Mal war Jackson vollkommen erschöpft, als er sein leeres Glas abstellte. Er ging in die Eingangshalle hinaus.
Die Schlüssel hingen an einem Brett unterhalb des Überwachungsmonitors: Einer gehörte zu Jacksons Ferrari, einer zu Marks M7, einer zu dem Lexus-Hybrid von Kris und einer zu Chloes Porsche – was Jacksons für einen jungen Engel wie sie für maßlos übertrieben und angeberisch hielt. Er schnappte sich seine Schlüssel, ging noch mal zurück in den Frühstücksraum und küsste seine Mutter zum Abschied, dann stibitzte er sich noch ein Stück Toast vom Servierwagen, ehe er zur Tür hinauseilte.
»Jackson?«, rief Mark ihm hinterher.
Jackson drehte sich im Türstock um.
»Ich wünsche dir viel Glück für diese Woche«, meinte er.
»Es braucht doch gar kein Glück, solange es auf dieser Welt Engel gibt », entgegnete Jackson.
»Wer hat dir denn den Quatsch erzählt?«
Jackson musste grinsen. »Das warst du.«
Nachdem sein Stiefvater ihm daraufhin anerkennend zugenickt hatte, verschwand Jackson endgültig zur Tür hinaus und trat in die grelle Sonne Südkaliforniens.
Jackson fuhr in seinem kirschroten Ferrari den Sunset Boulevard entlang, vorbei an den Boutiquen, Restaurants und Nachtklubs der berühmten Prachtstraße. Es würde ein anstrengender Tag werden, wie immer. In einer Stunde wäre er zu Gast bei Angels Weekly im Rahmen der Style Lounge, wo er seine Gedanken zu seiner anstehenden Approbation in einem Exklusivinterview mitteilen und anschließend mit glücklichen Fans für Fotos posen sollte. Er war wahrlich kein Fan des Magazins – AW war eins der berüchtigtsten Klatschblätter –, aber seine Pressesprecherin Darcy hatte ihn mehr oder weniger dazu gezwungen. Sorg dafür, dass sie zufrieden sind, hatte sie ihm eingebläut, dann rücken sie dir nicht allzu sehr auf die Pelle.
Anschließend würde er in der Lexus-VIP-Lounge einen Zwischenstopp einlegen. Dort sollte er ein weiteres Interview geben und würde vermutlich das Angebot ablehnen müssen, dass man ihm kostenlos einen Lexus LF-A zur Verfügung stellen könne. Nicht zum ersten Mal. Er hatte denen schon einmal – wahrheitsgemäß – erklärt, dass er einfach keinen Platz mehr in der Garage hatte. Doch das würde sie wohl nicht davon abhalten, ihm ihr Angebot erneut zu unterbreiten. Vielleicht konnte er den Wagen ja für einen wohltätigen Zweck spenden, dachte er und nahm sich vor, dies im Fall des Falles auch zu tun. Schließlich würde er dann zur Party anlässlich der Veröffentlichung des Videospiels Saved! 2 von EA Games weiterrasen. Die neuste Version ermöglichte es zwei Spielern gleichzeitig, den Schutzengel Jackson Godspeed als Spielfigur zu übernehmen, und Experten sagten bereits voraus, dass es das erfolgreichste Spiel des Jahres werden würde. Sein Werbevertrag sah die zusätzliche Vereinbarung vor, dass zehn glückliche Gewinner die Chance bekommen sollten, im Rahmen eines Wettbewerbs während eines einstündigen Auftritts gegen ihn spielen zu dürfen. Und zu guter Letzt würde er versuchen, es zu seiner eigenen, vom Halo Magazine veranstalteten Feier anlässlich der bevorstehenden Zulassung zu schaffen.
Jackson fuhr auf die Melrose Avenue, am Pacific Design Center vorbei und bog dann auf den privaten Parkplatz vor dem Urth Caff è , einem beliebten Treffpunkt der Unsterblichen und Wahrzeichen von Angel City. Mädchen kreischten, Leute schrien und Paparazzi hielten ihre Kameras über die Motorhaube des Wagens, als Jackson den Ferrari durch den spontanen Menschenauflauf hindurchmanövrierte.
»Jackson! Jackson! Jackson! Hier drüben, Jackson!« Ein Blitzlichtgewitter ging über ihm nieder, als er aus dem Wagen
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