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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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sie eine Tür ganz links fand, die nicht verschlossen war.
    Diese zog sie auf, während hinter ihr schon die Polizisten die Stufen hochtrampelten.
    Gwen drehte sich außer Atem zu ihr um.
    »Geh. Ich halte sie auf«, japste sie.
    »Was? Nein!«, protestierte Maddy lautstark.
    In Gwens Blick lag mit einem Mal eine unerklärliche Ruhe.
    »Maddy, ich bin deine beste Freundin. Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde. Und es gibt da etwas, das du tun kannst, um ihm zu helfen. Ich hab dich schon immer bewundert, Maddy – dafür dass du stets tust, was du dir in den Kopf gesetzt hast. Ich weiß, dass dir was einfällt. Und jetzt geh zu ihm. Er braucht dich.«
    Maddy begegnete Gwens Blick. Sie hatte einen Kloß im Hals. Die Worte ihrer Freundin hatten sie überrascht.
    »Gwen …«, setzte sie an.
    »Sag nichts mehr – beeil dich!«, ermahnte Gwen sie und schubste Maddy ins Innere des Gebäudes. Dann schloss sie die Tür, schlang ihre Arme durch die Türgriffe und postierte sich als menschliches Schutzschild davor. Maddy konnte sehen, wie die Polizeibeamten die Treppe hochströmten. Dann wurden sie langsamer und näherten sich Gwen.
    Maddy rannte auf die glänzenden Aufzüge zu.

37

    Sylvester raste in seinem Wagen über den Wilshire Boulevard und schlängelte sich durch den dichten Verkehr von Beverly Hills. Über ihm bewegten sich die Palmen im Wind. Ihre Wedel leuchteten orange im glühenden Licht der Abenddämmerung. Der Detective überquerte die Gegenspur, ohne sich um die rote Ampel zu kümmern, und bog zum Gebäude der NGE ab. Mit kreischenden Bremsen hielt er auf dem Parkplatz an, stieg aus und lief los, ohne auf ein Ticket zu warten. Er rannte die Treppe in die edle Eingangshalle hoch und begann, sie mit großen Schritten zu durchqueren.
    Die Rezeptionistin schien überrascht, ihn wiederzusehen.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte sie im üblichen gekünstelt freundlichen Tonfall.
    »Sparen Sie sich das, Süße«, grummelte Sylvester im Vorbeilaufen.
    Prompt erhob sie sich von ihrem Stuhl und kippte dabei ihren Latte Macchiato über den Tisch. »Warten Sie! Sie können da nicht rein!«, kreischte sie, aber er achtete nicht auf sie.
    Sylvester bog um die Ecke und jagte an den Assistenten mit ihren Headsets vorbei, die ihm neugierige, verständnislose Blicke zuwarfen. Hinter sich konnte er die Stilettos der Rezeptionistin über die Fliesen klappern hören. Sie würde sehr wahrscheinlich Alarm schlagen, doch er machte sich nicht die Mühe, sich nach ihr umzudrehen. Am Ende der Eingangshalle angekommen, drehte er sich zur Seite und riss die Tür zum Konferenzraum auf.
    Dort saßen die Erzengel angeregt diskutierend um den Tisch versammelt. Die Jacketts hatten sie über ihre Stuhllehnen gehängt, die Krawatten gelockert. Ein Assistent hatte offensichtlich Tabletts voller Kaffee und Sushi gebracht, die in der Mitte des Tischs standen, neben Gläsern mit importiertem Mineralwasser. Auf dem Flachbildschirm wurde gerade ein Mitschnitt von dem Angriff auf der Autobahn gezeigt, gefilmt von einem Helikopter aus.
    Bei Sylvesters Eintreten verstummten die Erzengel und blickten mit überraschten Mienen auf. Missmutig betrachtete Sylvester die Gesichter der Erzengel, die das Rückgrat der NGE bildeten. Sein Blick blieb an Mark hängen, der sein Jackett noch anhatte und erstaunt wirkte.
    Mark durchbrach schließlich das Schweigen. »Was können wir für dich tun, David?«, fragte er ruhig.
    Sylvester trat in den Raum hinein und ließ hinter sich die Tür krachend ins Schloss fallen. Von draußen beobachteten die Assistenten das Ganze mit verängstigten Mienen durch die Scheibe. Einer der Erzengel hielt die Hand hoch und bedeutete ihnen mit einer Geste, dass alles in Ordnung war.
    Mit einem Mal fühlte Sylvester sich verunsichert. Automatisch griff er nach seiner Brille, um sie zu polieren, aber dann riss er sich zusammen und ließ die Hand wieder sinken. Er holte zitternd Luft und fing an zu reden.
    »Ihr wisst, wie ich zu euch und zur NGE stehe.«
    Er hielt inne. Die Engel schwiegen.
    »Ihr kennt meine Ansicht, dass das alles hier nicht richtig ist«, fuhr er fort und deutete mit einer weit ausholenden Geste auf den prunkvollen Konferenzraum. »Es war so nie gedacht, dass wir das Leben von Sterblichen für menschliches Geld retten, eins der größten menschlichen Laster überhaupt. Ich bin überzeugt, dass ihr uns in eine Sackgasse geführt habt. Ich bin überzeugt, dass eure Gier und eure Bestechlichkeit direkt

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