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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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Leben gegen seines eintauschen. Statt Jackson zu einem Sterblichen zu machen, könnte derjenige ihr sterbliches Leben haben. Auf eine sonderbare Weise schien es sogar Sinn zu ergeben … Sie hatte sich ihr Ende nie so vorgestellt, auch nicht dass es so früh eintreten würde. Trotzdem stellte sie überrascht fest, dass es ihr nichts ausmachte. Was wartete denn noch auf sie?
    Sie machte sich doch selbst etwas vor, wenn sie dachte, sie könnte in ihr altes Leben mit der Highschool und der Arbeit in Kevins Diner zurückkehren. Nicht mit dem Wissen, was mit ihren Eltern geschehen war, wer sie wirklich gewesen waren. Aber eine andere Zukunft gab es für sie genauso wenig. Für die Engel war sie ein Irrtum der Natur, ein abstoßendes Mischwesen, und für alle anderen war sie eine berühmt-berüchtigte Witzfigur der Klatschseiten. Das war die bittere Wahrheit, der sie sich stellen musste: Sie würde nie von irgendwem akzeptiert werden. Vielleicht war sie ja tatsächlich eine Aberration. Wenn die Welt ohne sie eine bessere war, dann konnte sie mit ihrem Tod wenigstens etwas Gutes bewirken.
    Ohne Vorwarnung verstummte das Surren des Aufzugs. Maddys Magen hob sich, als die Kabine langsamer wurde und endlich anhielt. Die Türen glitten auf. Die Anzeige war beim sechzigsten Stock stehen geblieben. Maddy drückte wieder und wieder auf den Knopf für den dreiundsiebzigsten Stock, doch das Ding bewegte sich nicht weiter, und der Knopf leuchtete auch nicht mehr. Dann gab der Aufzug ein Klingeln von sich und die Türen schlossen sich wieder. Vielleicht ist der Zugang in die oberen Stockwerke verboten, überlegte Maddy panisch. Jetzt fährt der Lift zurück in die Lobby. Kurzentschlossen hechtete sie durch die Tür, bevor diese sich mit einem dumpfen Geräusch schloss.
    In dem Flur, in dem Maddy jetzt stand, war es dunkel, kühl und still Bei ihrem Erscheinen gingen die Lichter dank des Bewegungsmelders an. Rasch suchte sie mit den Augen nach einer Tür zum Treppenhaus, aber es gab nur eintönige graue Bürotüren ohne Aufschrift. Maddy rannte ans Ende des Flurs und bog um die Ecke. Wieder nur Bürotüren. Doch am Ende dieses Flurs erblickte sie die grün leuchtende Aufschrift NOTAUSGANG . Sie sprintete darauf zu und warf sich so heftig mit der Schulter gegen die Tür, dass sie fast ins dunkle Treppenhaus hinausgestolpert wäre. Mit Müh und Not fing sie sich am Treppengeländer ab und begann den Aufstieg.
    Der unbeschreiblich brennende Schmerz war überall. Der Dämon hüllte ihn ein, drohte ihn in seinen flammenden Armen zu ersticken. Jackson schrie, als er spürte, wie seine Flügel aus seinem Rücken hervortraten und sofort Feuer fingen. Dabei hinterließen die züngelnden schwarzen Flammen keine Brandmale. Das Feuer verzehrte seinen Körper nicht. Stattdessen zehrte es seine Unsterblichkeit auf. Es fraß buchstäblich den Engel in ihm auf. Der Schmerz fühlte sich so an, als würde Glas durch seine Adern fließen.
    Dann schleuderte die Bestie ihn wieder auf das Dach. Hilflos krümmte er sich auf dem Beton zusammen. Mit einem Mal konnte er seinen sterblichen Körper spüren. Er fühlte sich schwach. Zerbrechlich. Selbst der Boden unter ihm kam ihm plötzlich viel härter und unbequemer vor. Er beobachtete, wie die Gestalt sich ihm mit schwarzen, unerbittlichen Augen näherte.
    »Was ist los, Jackson, leistest du denn gar keinen Widerstand? Willst du gar nicht kämpfen?«
    Jackson erwiderte nichts.
    »Du überraschst mich, Jackson. Ich dachte, du hättest mehr drauf, aber ich schätze, na ja …«
    Eine Faust rammte sich in Jacksons Gesicht, sodass sein Kopf nach hinten geschleudert wurde und auf den Boden knallte. Etwas Feuchtes tropfte ihm aus der Nase. Dann spürte er einen Stiefeltritt gegen die Brust. Eine Rippe brach und er schrie auf. Er konnte es nicht verhindern. Noch nie zuvor hatte er gespürt, wie verletzlich sein Körper war.
    »Der große Jackson Godspeed.« Die Gestalt lachte. »Jetzt seht ihn euch an.«
    Jacksons Augen nahmen einen abwesenden Ausdruck an, während er weiter verprügelt wurde. Seine Gedanken verließen diesen Ort, verließen das Dach und begaben sich an den einzigen Ort, an dem er sein wollte. Bei ihr. Er stellte sich vor, wie es gewesen wäre, wenn sie wirklich in den Zug gestiegen wären. Er stellte sich vor, die Flucht wäre ihnen geglückt. Er malte sich aus, wie er neben ihr saß und zusah, wie Angel City draußen vor dem Fenster an ihnen vorbeiglitt. Er hätte einen Witz darüber gemacht, dass

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