Angel City Love (German Edition)
der Gewalt dieses feurigen Dämons. Er nimmt Jackson mit . Das war der erste rationale Gedanke, den Maddy seit dem Auftauchen der Kreatur gehabt hatte.
Der Dämon erhob sich von dem Wagen und stieg in die Luft hoch. Im Dämmerlicht schwang er sich weit hinauf über Angel City, dann war er verschwunden.
Maddy konnte kaum einen vernünftigen Gedanken mehr fassen, so benebelt war sie von dem Schock. Gleichzeitig erschrak sie zusätzlich, als der zweite Escalade jetzt den ersten rammte. Beide Fahrzeuge überschlugen sich und rollten über die Fahrbahn, sodass dabei andere Autos ineinandergeschoben wurden.
Es blieb keine Zeit mehr, nachzudenken. Maddy konnte nur noch reagieren.
»Pass auf!«, rief Gwen, als ein Civic auf sie zugeschleudert kam.
»Ich seh’s schon!«, erwiderte Maddy und riss das Lenkrad herum.
»Da kommt noch einer!«, japste Gwen und deutete auf einen Laster, der in ihre Richtung flog. Maddy drehte ab. Das verbeulte Metall verfehlte sie nur um Haaresbreite.
»Sag mir, wo es ist, Gwen«, sagte Maddy, während sie die Augen auf das Chaos vor ihnen gerichtet hielt. Nur ab und zu wagte sie es, einen kurzen, verzweifelten Blick gen Himmel zu werfen.
»Wo soll was sein?!«, stieß Gwen hervor, während sie ihre Fingernägel im Sitz vergrub.
»Der Dämon. Sag mir, ob du ihn siehst.«
»Das Ding ist ein Dämon?« Entsetzt schnappte Gwen nach Luft. »So wie in alten Zeiten?«
»Ja! Sag mir, wo er ist!«, rief Maddy panisch.
Gwen sah blinzelnd durch das Sonnendach. »Ich sehe nichts, Maddy«, entgegnete sie atemlos und spähte in die Richtung, in die der Dämon mit Jackson verschwunden war. »Er ist weg.«
Maddy wurde das Herz schwer. Äußerste Verzweiflung breitete sich in ihr aus, während der Ferrari weiter über die Autobahn fegte. Trotz allem hatte sie versagt. Selbst die Engel hatten Jackson nicht schützen können vor dem abscheulichen Etwas, das gekommen war, um ihn zu holen.
»Warte, ich sehe ihn!«, kreischte Gwen plötzlich los. »Er ist direkt vor uns!«
Gwen deutete durch die Windschutzscheibe. Eine dunkle Silhouette zeichnete sich vor dem immer noch hellen Himmel ab.
»In welche Richtung fliegen sie?«
»Richtung Innenstadt. Das Ding bewegt sich unheimlich schnell.«
Maddys Mund verzog sich zu einer entschlossenen Linie. Sie drückte das Gaspedal durch, bis die Nadel der Geschwindigkeitsanzeige auf über hundertsechzig Stundenkilometer hochkletterte und der Ferrari laut heulte. Um sie herum gerieten Fahrzeuge ins Schlingern, zweifelsohne weil ihre Halter gebannt waren vom Anblick eines Dämons am Himmel über Angel City.
»Ich … ich glaube, er will auf dieses hohe Gebäude direkt vor uns«, sagte Gwen.
»Welches Gebäude?«
»Das … das hohe da. Vielleicht ist er schon gelandet, ich seh ihn nämlich nirgends mehr.«
Maddy blickte blinzelnd zu dem hoch aufragenden halbrunden Wolkenkratzer auf, der den Rest der Gebäude der Skyline überragte. An der Spitze des Gebäudes war eine gesonderte Reihe Fenster zu sehen, die es wie eine Krone umgaben. Maddy konnte nicht erkennen, ob oben jemand war, doch wieder kamen ihr Sylvesters Worte in den Sinn: Sie würden jederzeit jemanden oder etwas einspannen, um die schmutzige Arbeit zu verrichten. Was auch immer sich die Erzengel für einen Plan ausgedacht hatten – Maddy würde auf jeden Fall schon bald das Ende miterleben. Kurze Zeit später preschte der Ferrari über die Abfahrt von der Autobahn herunter und in Richtung Stadtzentrum. Maddy jagte durch die Straßen, ohne auf Stoppschilder, Ampeln oder den Gegenverkehr zu achten. Rings herum hallte Sirenenlärm von den Gebäuden wider. Maddy konnte im Rückspiegel die blinkenden Lichter sehen. Jetzt war auch noch die Polizei hinter ihnen her.
Endlich war der Eingang zu dem Wolkenkratzer zu sehen. Maddy raste darauf zu, dann bremste sie scharf ab und kam direkt vor dem Gebäude zum Stehen. Ihr Herz hämmerte unkontrolliert in ihrer Brust. Sie blickte auf die marmornen Stufen, die in die Eingangshalle führten.
»Los, komm«, rief Maddy, während sie schon die Tür aufstieß. Gwen sprang ebenfalls aus dem Wagen und sie ließen den Ferrari mit laufendem Motor stehen.
Während sie die Stufen zu den Glastüren hochliefen, musste Maddy sich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass hinter ihnen soeben ein paar Polizeiautos anhielten. Sie hörte die Schritte und Rufe der Beamten, die aus den Fahrzeugen strömten. An einer Glastür angekommen, zerrte Maddy verzweifelt an den Griffen, ehe
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