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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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Was auch immer geschehen war, es war noch nicht lange her.
    Der Schock fuhr dem Detective in die Glieder. Er bedeckte mit dem Handrücken seinen Mund.
    »Sind die echt?«, erkundigte sich Sylvester.
    »Ja, Sir«, erwiderte Garcia. »Die sind echt. Und es ist noch längst nicht alles.«
    »Was denn noch?«
    »Lesen Sie doch mal den Namen auf dem Stern.«
    Sylvester zog einen Stift aus der Hemdtasche und hob damit die Flügel an, damit er besser sehen konnte, was darunterstand. Trotz des vielen Blutes waren die goldenen Buchstaben noch gut lesbar.
    »Theodore Godson«, las er laut vor.
    Garcia nickte. »Theodore Godson wurde heute im Laufe des Tages als vermisst gemeldet.«
    Er breitete das Laken wieder über die Flügel und die beiden Männer erhoben sich. Sylvester ließ den Blick über den verlassenen Boulevard schweifen. Mit einem Mal schienen ihn heftige Kopfschmerzen zu überfallen. Er nahm die Brille ab und fing an, sie mit einem Hemdzipfel zu polieren.
    »Was halten Sie von der Sache, Detective?«, fragte Garcia.
    »Wenn ihm jemand die Flügel abgeschnitten hat, dann ist er jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach mortalisiert.«
    »Wie, mortalisiert?«, hakte Garcia nach.
    »Ja«, erklärte Sylvester. »Er wurde durch die Tat zu einem Sterblichen.« Überrascht stellte er fest, dass er außer Atem war. Kalter Schweiß war ihm auf die Stirn getreten.
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber sind Engel nicht eigentlich unsterblich?«
    »Ja, sicher …« Er machte eine Pause und lehnte sich gegen eine Wand. Um ihn herum drehte sich plötzlich alles. Garcia sah ihn besorgt an.
    »Hey, alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Geben Sie mir nur eine Sekunde«, erwiderte Sylvester, während er sich an der Wand festhielt. Ihm war auf einmal speiübel.
    »Sir, sind Sie …« Der Sergeant brach ab und blickte zu den anderen Polizeibeamten hinüber.
    Nach einer Weile fing sich Sylvester wieder, und er wandte sich erneut Garcia zu, der ihn noch immer besorgt beäugte. Genau wie die übrigen Officers, die Forensiker und alle anderen. Er blickte in ihre ungläubigen Augen. Keiner traut mir zu, dass ich das schaffe, dachte er. Wieder fraß sich der Scheinwerfer des Helikopters durch die Finsternis und tauchte den Tatort in gleißendes Licht. Wie ein weißer Finger zeigte der Strahl direkt auf die beiden abgetrennten Flügel auf dem Bürgersteig. Sylvester spähte die Straße hinunter. Ein paar vereinzelte Touristen hatten das Licht bemerkt und kamen nun in ihre Richtung, um zu sehen, was los war. Sylvester richtete sich auf und setzte die Brille wieder auf die Nase.
    »Holen Sie diesen Hubschrauber da runter«, blaffte er unvermittelt. Dann wandte er sich an Garcia. »Wir beginnen gleich mal damit, das Ganze möglichst unauffällig anzugehen. Absolut keine Presse. Sie sorgen dafür, dass Ihre Männer sich bedeckt halten, verstanden?« Garcia nickte. »Wer weiß noch von dieser Sache?«
    »Nur ein paar von unseren Leuten im Präsidium«, meinte Garcia, völlig perplex angesichts der plötzlichen Entschlossenheit in der Stimme des Detective.
    »Okay, dann wollen wir zusehen, dass es auch dabei bleibt«, erklärte Sylvester. »Erstellen Sie das Tatortprotokoll, und dann lassen Sie bitte alles säubern, so als wäre hier nie etwas geschehen. Die Flügel soll man unverzüglich in die Gerichtsmedizin bringen, damit wir möglichst bald wissen, wem sie gehören.«
    Garcia hatte begonnen, sich Notizen zu machen.
    »Dann nehmen Sie Kontakt mit den Engeln auf und weihen Sie sie ein. Ich brauche jemanden, mit dem ich mich in der Sache kurzschließen kann, am besten einen, der im Rat sitzt oder ihm zumindest nahe steht. Haben Sie das?«
    »Ja, Sir.«
    Sylvester warf einen Blick auf die anwesenden Officers. Sie waren alle wieder an ihre Arbeit gegangen.
    »Und was soll ich ins Protokoll schreiben? Mord?«
    »Vielleicht«, meinte Sylvester, während er bereits rasch auf seinen Wagen zumarschierte. »Das werden wir allerdings erst mit absoluter Gewissheit sagen können, wenn wir Theodore Godson gefunden haben. Aber wenn das da wirklich seine Flügel sind … dann verheißt das nichts Gutes.«
    »Im Zuge der bevorstehenden Approbation wurden uns in letzter Zeit immer wieder Berichte über eine verstärkte Aktivität der MVF zugetragen. Denken Sie …?« Garcia lief hinter Sylvester her. »Ich meine, äh, wann ist das letzte Mal etwas« – Garcia stolperte über seine eigenen Worte – »tja, etwas Vergleichbares geschehen? Auf diese Art und Weise?«
    »Denken

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